1090 - Für immer und ewig
mich in Sukos Handeln hineinzuversetzen.«
»Okay, Boß, lassen wir ihn in Ruhe. Aber nicht unser trautes Hochzeitspaar.«
»Das auf keinen Fall.«
»Und wo könnte es stecken?«
Ich hob die Schultern. »Dieses Haus ist verdammt groß. Da gibt es viele Möglichkeiten.«
»Nein«, sagte Linda Drew plötzlich und überraschte uns damit. »Ich… ich…«, begann sie, »möchte etwas sagen. Wenn man heiratet, macht man das doch in einer Kirche oder so.«
»Klar.«
»Jay hat, als er noch lebte, von einer Kapelle gesprochen. Nicht hier im Haus, aber auf dem Gelände.«
Ich war elektrisiert. »Wo?«
»Das weiß ich auch nicht.«
»Na, dann haben wir doch etwas, wonach wir suchen können«, flüsterte Glenda Perkins.
»Und ob«, erwiderte ich nur…
***
Ungefähr zehn Minuten lang hatte Suko hinter dem Baumstamm gewartet und das Haus beobachtet.
Peter Burgess war darin verschwunden und nicht wieder zum Vorschein gekommen.
Sukos Augen besaßen beinahe die Schärfe eines Falken. Auch wenn die Fenster an der Vorderseite recht klein waren, konnte er sie unter Kontrolle behalten. Ihm kam auch zugute, daß keine Gardinen davorhingen, und so hätte er eine Bewegung hinter den Scheiben durchaus wahrnehmen können.
Er hatte nichts gesehen. Keine Gestalt, die am Fenster gestanden und nach draußen geschaut hätte.
Das Haus schien tot zu sein. Manchmal kam es ihm vor, als hätte Peter Burgess es als Versteck benutzt, in das er niemand hineinlassen wollte.
Er war ein seltsamer Verwalter. Einer, der eher in die alte Zeit hineinpaßte als in die neue. Für Suko waren Verwalter gleichzeitig auch Makler. Typen, die mit ihren Laptops unter dem Arm herumrannten oder so unecht freundlich lächelnd in ihren Büros hockten und von den Schreibtischen aus die Verbindungen aufrechterhielten.
Am. Haus und darin tat sich nichts, soweit Suko es beurteilen konnte. Es hatte auch keinen Sinn, noch länger in der Deckung zu verharren und zu beobachten. Das war vertane Zeit. Nach wie vor war er davon überzeugt, auf der richtigen Spur zu sein.
Leider gab es zwischen der Straße und dem Haus kaum eine Deckung. Suko vertraute auf sein Glück, daß er die Distanz so schnell wie möglich überwinden konnte, und er vertraute darauf, daß Burgess sich nicht in einem der Zimmer auf der Vorderseite aufhielt.
Nicht rennend, aber mit schnellen Schritten durchquerte er den Vorgarten. Auf dem Weg hatte sich nichts ereignet. Es war auch keine Bewegung am Fenster zu sehen gewesen.
Suko blieb an der Haustür stehen. Das Dach senkte sich ein Stück vor und schwebte über dem Inspektor wie ein Schutz. Eine normale Haustür lag vor ihm. Besondere Sicherungen erkannte er nicht. Es gab eine Klingel und das Schild mit der Aufschrift Burgess.
Er schellte.
Suko wußte selbst, daß, er ein gewisses Risiko einging. Burgess hatte sich nichts zuschulden kommen lassen, er würde ihm nichts vorwerfen können, trotzdem glaubte er, daß dieser Mann mehr wußte, als er zuzugeben bereit war. Vielleicht bestand die Möglichkeit, ihn auch dahin zu bringen.
Suko war ein wenig enttäuscht, daß Burgess ihm nicht persönlich die Tür öffnete. Statt dessen hörte er den Summer und drückte beide Hände gegen die Tür, die nach innen schwang.
Niemand stand zur Begrüßung bereit. Sukos Blick fiel in einen schmalen Flur. Ihm fiel ein muffiger Geruch auf, und er sah an der rechten Seite eine sehr schmale, nach oben führende Treppe. Daneben eine schmale Tür. Aber links von ihm wies die Wand des Flurs ein großes Loch auf, das von keiner Tür verdeckt wurde.
Er hatte nichts mehr gehört. Keine Stimme, die ihn aufforderte, einzutreten. Eine Ruhe wie in der Nacht.
»Mr. Burgess!« rief er.
Er hörte ein Lachen. Es klang scharf und bellend. Irgendwo beruhigte Suko es auch, und er setzte seine nächste Frage nach.. »Wo sind Sie, Mr. Burgess?«
»Das haben Sie bestimmt gehört, Mister. Sie müssen nach links, zu dem breiten Durchgang. Dann werden wir uns schon sehen.«
Es hatte sehr harmlos geklungen, aber der Inspektor war auf der Hut. Er bewegte sich langsam, während hinter ihm die Tür zufiel. Es war nicht gerade hell innerhalb des Hauses, denn Burgess hatte kein Licht eingeschaltet. Es reichte gerade noch aus, um eine Zeitung lesen zu können.
Suko trat durch die breite Lücke hinein in den wohl größten Raum des Hauses. Er war in der Mitte durch einen Vorhang geteilt. Davor verteilten sich einige Möbel. Unter anderem schmale Sessel.
Schränke, ein Regal, ein
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