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1091 - Das Geschöpf

1091 - Das Geschöpf

Titel: 1091 - Das Geschöpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Jedenfalls ist dieses Heim nicht so harmlos wie es aussieht. Zumindest nicht von innen. Ich bin davon überzeugt, daß der eine oder andere von diesem verdammten Schatten weiß, und das will ich auch herausfinden.«
    »Dann laß uns endlich fahren.«
    Wir rollten los. Auf der Herfahrt hatten wir gesehen, daß es eine Zufahrt zum Sailor's Home gab.
    Wir mußten bis zum Beginn des Heims fahren und dann nach links abbiegen, wieder zum Wasser hin. Nachdem wir an der Laterne vorbeigefahren waren, nahm die Gasse an Breite zu. Sie führte wie eine Zunge weiter, bis hin zu den Industrieanlagen und auch zum Beginn eines Containerhafens.
    Dort malten sich die mächtigen Container wie ein kantiges Gebirge ab.
    Ein Schild geriet in das Licht der Scheinwerfer. Weiß mit schwarzer Schrift. Es wies nach links und damit auch hin zur Zufahrt des Sailor's Home.
    Ich bog ab. Wieder senkte sich der Weg wie auch an der anderen Seite, an der das Mordopfer gefunden wurde, doch diesmal sahen wir mehr Licht. Es lag auch an der Beleuchtung einer Kneipe, die nur einige Meter vom Heim entfernt war. Zwei krumme Laternen beleuchteten den Eingang.
    Das Haus hatte ein weiteres Stockwerk. Hinter dessen Fenstern brannte kein Licht.
    Zwischen dem Wasser und der Vorderseite des Heims war der Platz so breit, daß man gut parken konnte. Ich rangierte den Wagen so hin, daß er mit der Kühlerschnauze zum Wasser hin stand, schaltete den Motor aus und löste den Gurt.
    »Dann wollen wir mal.«
    Suko stieg auf der anderen Seite aus. Er schaute sich ebenso um wie ich, dann deutete er auf die Kneipe und nickte mir zu.
    »Willst du nicht?«
    »Doch, aber hör mal.«
    Ich spitzte die Ohren und vernahm das, worauf mich Suko hatte aufmerksam machen wollen.
    Musik…
    Nicht irgendeine, sondern die Melodien aus einem Schifferklavier. Es wurde nicht im Freien gespielt, sondern in der Kneipe. Da die Tür nicht ganz geschlossen war, hörten wir die Melodien und wurden natürlich an unseren »Freund« Old Jugg erinnert.
    »Ich weiß nicht, John, ob es gut ist, wenn wir schon jetzt in das Heim gehen.«
    »Warum nicht?«
    »Na ja, ich denke, daß uns Old Jugg möglicherweise noch etwas zu berichten hat. Jetzt, wo wir doch mehr wissen.«
    Ich runzelte die Stirn.
    »Du bist nicht einverstanden?«
    »Nein, aber wir sind zu zweit. Was hindert uns daran, getrennt zu marschieren?«
    »Nichts.«
    »Gut, Suko. Dann versuche du, mit Old Jugg zu sprechen, während ich mich mal im Sailor's Home umschaue.«
    »Mach ich doch glatt. Wer zuerst seine Sache erledigt hat, kommt zum jeweils anderen.«
    »In Ordnung.« Ich schaute Suko nach, wie er sich abwandte. Es konnte durchaus sein, daß Old Jugg mehr wußte, aber ich war mir sicher, daß ich im Heim selbst bessere Informationen über gewisse Vorgänge erhielt. Besonders über das schattenhafte Geschöpf in der Mauer…
    ***
    »Setz dich doch«, sagte Phil Hancock und deutete auf den schlichten Stuhl, auf dessen Sitzfläche ein grünes Kissen aus Schaumgummi lag. Der Stoff und die Einlage waren an einigen Stellen zerrissen, und Gloria Esteban schüttelte den Kopf.
    »Wann entsorgst du das mal endlich?«
    »Nie. Es hat Geschichte.«
    Gloria lachte. »So kann man es auch sehen.«
    Phil Hancock saß hinter seinem Schreibtisch und kippte mit dem Stuhl zurück. In seinem Büro sah es schlicht und »gemütlich« aus wie in einer Zuchthauszelle. Allerdings fehlte das Gitter vor dem Fenster, dessen Außenscheibe beschlagen war.
    Es gab einen Schrank, einen Computer, ein Fax, ein Telefon, eine Bank und einen Fußboden mit grüngrauem Anstrich.
    »Hat den Leuten dein Essen geschmeckt, Gloria?«
    »Ich habe keine Beschwerden gehört.«
    Hancock lächelte. »Du bist eben eine tolle Köchin.«
    »Klar. Und ausgerechnet hier gelandet.«
    »Was willst du?« Er räusperte sich. »Sei doch froh. Hier bist du die Chefin. In einer Kantine wärst du eine unter vielen. Und ob es zum eigenen Restaurant gereicht hätte, weißt du auch nicht.«
    »Ja, ja, ich bin dir so dankbar.«
    Hancock war noch nicht fertig. »Außerdem wohnen dein Sohn und du hier mietfrei. Ist doch auch etwas. Das Glück haben andere nicht.«
    »Dafür bin ich auch hier Mädchen für alles.«
    »Irgendwo muß man sich selbst mit einbringen. Ach ja, dein Sohn, wie geht es ihm eigentlich?«
    »Nicht besonders.«
    »Wieso?«
    »Er leidet.«
    »Woran?«
    »Er sagt es mir nicht. Er spricht nur immer davon, daß es wieder da ist.«
    Phil Hancock zog die Nase kraus. »Meinst du damit

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