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1091 - Sperrgebiet Hyperraum

Titel: 1091 - Sperrgebiet Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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des Herrn der Tiger!
    „Tötet es!" schrie Kitsaiman verzweifelt. Er warf den Kopf hin und her. „Es bringt mich um!"
    Die Menschen sahen sich zögernd an. Schließlich zog Virgil Handle seinen Kombilader, stellte ihn auf IMPULS und schoß auf die gespenstische Nachbildung Kitsaimans.
    Der Pseudokörper stieß einen spitzen Schrei aus, dann verglühte er. Seine Überreste fielen durch den Rost.
    Die kybernetischen Strukturen der Kuppel gaben einen Laut von sich, der wie das Stöhnen eines sterbenden Menschen klang, dann bröckelten sie auseinander, zerfielen zu winzigen schwarzen oder weißen Fragmenten - und schließlich brach die Kuppel zusammen und wurde zu einem Haufen loser Makrostrukturen.
    Siska und Luana waren vor der zusammenbrechenden Kuppel zurückgewichen uncj dabei beinahe über Bella gestürzt. Opa Jillan bewahrte sie davor, indem er sie festhielt.
    Gleichzeitig deutete er zu Kitsaiman.
    Der Herr der Tiger lag reglos auf dem Boden und hatte die Augen geschlossen. Aber er atmete tief und regelmäßig. Bella kniete neben ihm und hob gerade etwas auf, das unmittelbar neben Kitsaimans Hinterkopf gelegen hatte.
    Als sie es auf der flachen Hand zeigte, blickten Siska und die anderen Menschen verblüfft auf ein etwa zwei Zentimeter langes silbrig schimmerndes, einen halben Zentimeter dickes Gebilde, das auf den ersten Blick einem Insekt glich.
    „Es löste sich von Kitsaimans Kopf", erklärte Bella.
    „Was ist das?" erkundigte sich Jillan. „Ein Lebewesen?"
    Bella zuckte die Schultern.
    „Ich weiß es nicht. Es sieht eher nach einer winzigen Maschine aus, nach einem Mikroroboter. Als es auf den Boden fiel, bewegte es sich noch, dann erstarrte es."
    Sie tippte es mit dem Zeigefinger an und holte erschrocken Luft, als es zu feinem hellgrauen Pulver zerfiel. Danach strich sie Kitsaimans Kopfhaar auseinander und entblößte eine kleine Wunde. Sie sah aus, als wäre die Kopfhaut mit einem scharfen Messer angeschnitten worden. Die Wundränder hatten sich bereits wieder geschlossen.
    „Es muß unter Kitsaimans Kopfhaut gesteckt haben", stellte die Inpotronik-Spezialistin fest.
    „Ein Symbiont?" fragte Hughman Kruft.
    „Ob Kitsaiman davon wußte?" erkundigte sich Virgil.
    „Er schläft", sagte Bella. „Wahrscheinlich ist er völlig erschöpft. Wir müssen ihn ausschlafen lassen."
    „Nein!" rief Hamahal Werden.
    Der Junge aus Marseille drängte sich durch den Kreis seiner Gefährten. Er hatte einen roten Kopf und atmete schwer.
    „Nein!" wiederholte er. „Wir müssen zum Transmitter! Ich habe den Weg gefunden!"
    „Woher willst du das wissen?" fragte Jillan.
    „Mein Konzentratpäckchen!" stieß Hamahal aufgeregt hervor. „Ich vermißte es, kurz nachdem wir uns von der Transmitterstation entfernt hatten. Wir hatten eine Pause gemacht, und ich hatte das Päckchen angebrochen, direkt an der Station. Vorhin ging ich durch die Gegend. Da fand ich es wieder. Die Station kann nicht weiter als fünfhundert Meter davon entfernt sein."
    „Gut, Junge!" sagte Jillan Taoming. „Wir brechen auf! Wer weiß, was sich sonst noch zusammenbraut. Das mit der Nachbildung Kitsaimans hat mir gereicht. Ich fürchte, die kybernetischen Strukturen versuchen, sich biologische Körper zu schaffen, aber ihnen fehlt ein brauchbarer genetischer Kode. Irgendwann könnten sie auf den Gedanken kommen, unsere Körper aufzulösen und unsere genetischen Kodes für sich zu verwenden.
    Merrit, du trägst Kitsaiman! Hamahal, du führst uns! Hoffentlich können wir diese Irrsinnswelt bald verlassen! Ich sehne mich nach der Erde zurück."
     
    *
     
    „Gott sei Dank!" entfuhr es Jillan Taoming, als er hinter Hamahal Werden um die linke Flanke einer Reihe schwarz und weiß gesprenkelter „Türme" bog und vor sich die brüchige Plattform sah, von der eine breite Treppe in die Tiefe führte - und, wie er wußte, ins Innere der Transmitterstation.
    Im selben Augenblick ging ein heftiger Regenguß nieder, als wollte sich Black und White damit von seinen Besuchern verabschieden.
    Bella Surawo blieb stehen, als Kitsaiman sich bewegte.
    „Puh!" machte der Herr der Tiger und schüttelte den Kopf. Regenwasser spritzte aus seinem Haar. „Was ist los?"
    Jillan half Bella, Kitsaiman auf die Füße zu stellen.
    „Du hast geschlafen, Herr der Tiger", erklärte er.
    „Geschlafen?" echote Kitsaiman verwundert.
    Er blinzelte, als ihm Regenwasser in die Augen lief, dann sah er sich um.
    „Ist es tot?" flüsterte er erschaudernd.
    Plötzlich griff er sich

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