1091 - Sperrgebiet Hyperraum
dieses Thema noch zu unausgegoren waren, lenkte er ab. „Hast du ihn in Sicherheit gebracht?"
Er sah Gesils Gesicht an, daß sie wußte, wen er meinte, aber sie erwiderte ausweichend: „Er ist ein Phänomen."
Und Perry konnte sich aussuchen, ob sie Weidenburn oder Kitsaiman gemeint hatte.
Zum Nachfragen kam er nicht mehr, da in diesem Augenblick Jillan Taoming und die fünf Jugendlichen von zwei Hanse-Spezialisten hereingeführt wurden.
Perry erkannte Siska sofort wieder. Er wußte auch, wer die übrigen Mitglieder der Tigerbande waren, denn er hatte schon vor einiger Zeit genaue Informationen über sie einziehen lassen.
Die beiden Mädchen und die drei Jungen blieben dicht bei der Tür stehen und musterten mit gemischten Gefühlen den Porleyter, der sie aus seinen acht kreisförmig angeordneten blauen Augen anstarrte.
Jillan dagegen schritt aufrecht an Koro vorbei, blieb bei Perry stehen und übergab ihm den Plastikumschlag.
„Es war Kitsaimans Wille, daß wir dir das hier überreichen, Perry Rhodan", erklärte er feierlich. „Der Umschlag enthält den Plan eines Transmitternetzes, das wir während unserer über zwei Monate dauernden Odyssee erforschten. Mit diesem Netz kann der Ausfall des interstellaren Schiffsverkehrs wahrscheinlich zum Teil kompensiert werden."
Perry nahm den Umschlag und wog ihn zögernd in der Hand, während Koro langsam näherkam.
„Alaska hatte bereits vermutet, daß es nicht nur eine Gegenstation für den Geheimtransmitter gibt", sagte er. „Ja, sogar, daß es mehrere Gegenstationen in anderen Sonnensystemen geben könnte. Aber selbst, wenn es ein Netz aus zehn oder zwanzig Transmitterstationen gäbe, könnten wir dadurch nicht einmal ein Tausendstel Prozent des Ausfalls wettmachen. Dennoch vielen Dank, Jillan."
„Auf dem Plan stehen die Daten von hundertsiebenundneunzig Stationen!" rief Siska aufgeregt. „Und sie befinden sich in allen bekannten Teilen unserer Galaxis. Wenn man sie mit den legalen Transmitterstationen unserer Zivilisationen verknüpft, hat man ein gigantisches Transmitternetz, das die ganze Galaxis überdeckt."
„Hundertsiebenundneunzig...!" wiederholte Perry, angenehm überrascht.
Alaska Saedelaere kam zu ihm und hielt die Hand auf. Er gab ihm den Umschlag.
Der Transmittergeschädigte öffnete ihn, nahm mehrere Seiten Schreibfolie heraus und musterte angestrengt die mit einem CO2-Laserstift geschriebenen Koordinaten, Anschlußsymbole, Schaltkodes und Bezeichnungen.
Nach einigen Minuten hob er den Kopf und blickte Jillan bewundernd an.
„Das ist eine großartige Leistung. Aber sie läßt sich wahrscheinlich potenzieren. Ich habe nämlich ein Orientierungssystem ausgearbeitet, in dem man sich in einem Transmitternetz zurechtfinden kann." Er lächelte. „Perry und Gesil wollten schon nach euch suchen. Wie ich sehe, werden wir mit Hilfe des Orientierungsystems noch viele Nebenverbindungen von euren Stationen aus entdecken. Perry, ich schätze, daß wir zum Schluß auf vielleicht fünfhundert Stationen kommen werden. Ob NATHAN etwas gewußt hat?"
„Wer hat das Transmitternetz angelegt?" wollte Koro wissen.
„Akonen", antwortete Jillan. „Es muß lange vor der Zerstörung der ersten Stadt Terrania gewesen sein. Jedenfalls hat einer der anderen Mitarbeiter Kitsaimans die Transmitter als akonische identifiziert."
Perry nickte.
„Ich hatte es mir gedacht. Die Akonen sind das Volk in unserer Galaxis, das als erstes die Transmittertechnik vollendet beherrschte, und sie mochten uns Terraner nicht, weil wir sie aus ihrer selbstgewählten Isolation gerissen hatten." Schon wieder dieses Wort!
„Ich beschlagnahme diese Unterlagen", erklärte der Porleyter und griff nach dem Umschlag.
Alaska wich zurück.
„Ohne uns könnt ihr nichts damit anfangen, Koro. Ihr braucht unsere Spezialisten, die sich durch dieses kompliziert verästelte Netz tasten müssen, das hauptsächlich aus Fragmenten von Transmitterketten besteht. Nur sie können die fehlenden Teile in diesem Puzzlespiel finden."
„Wir können ja eine Kopie für euch herstellen", sagte Perry beschwichtigend. „Ohnehin müssen Menschen und Porleyter eng zusammenarbeiten, um die unvermeidbare Katastrophe zu lindern." Vielleicht kommen die Porleyter dadurch zur Besinnung und geben es auf, uns weiter zu bevormunden!
Er wandte sich an Galbraith Deighton.
„Ist das Katastrophenprogramm angelaufen, Gal?"
„Ja, wir stehen mit allen anderen Zivilisationen in permanenter Hyperfunkverbindung und
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