Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1091 - Sperrgebiet Hyperraum

Titel: 1091 - Sperrgebiet Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ab.
    „Lichy!" rief Raul, und es klang wie ein Hilferuf. „Sie schwebt in den Schacht", erklärte er gleich darauf.
    „Es ist ein Antigravlift, du Dummkopf!" ertönte hohl die Stimme Lichys. „Glotz mir nicht nach, sondern komm endlich! Sonst glaube ich, daß du gelogen hast, als du mir sagtest, du wolltest mit mir einen Ehekontrakt auf Lebenszeit schließen, wenn wir volljährig sind."
    Mehrere Leute lachten, andere lächelten, nur Kitsaimans Gesicht zeigte keine Regung.
    Aber schließlich folgten sie alle dem Mädchen - und nach wenigen Minuten setzte sie das Antigravfeld, das offenbar von kybernetischen Strukturen erzeugt worden war, auf der spiegelglatten, schwarz und weiß gemusterten Oberfläche des Planeten ab.
    Erschauernd hörte Siska wieder die Geräusche des Plasmastroms, der sich weiter durch den Kanal wälzte, einem unbekannten Ziel entgegen. Er legte einen Arm um die Schultern Luanas und musterte mit den anderen Freunden und Gefährten die in helles Licht getauchte „Landschaft" jenseits des Isthmus, der beinahe ihr Grab geworden war.
    Schwarz und weiß marmorierte Pyramiden und andere geometrische Körper ragten von wenigen Metern bis zu mehreren hundert Metern Höhe in den schweigenden Himmel. Die Wolken hatten sich verzogen, und die weißgelbe namenlose Sonne schien von einem verwaschenen graublauen Firmament.
    „Keine Vögel, keine Insekten, keine Pflanzen", sagte Jillan Taoming nachdenklich. „Überhaupt kein Leben - außer dem Pseudoleben der uralten Bewußtseine in ihren kybernetischen Strukturen. Ich hätte gern gewußt, wie die Intelligenzen aussahen, die ihre Entwicklung in diese Sackgasse steuerten. Warum haben sie das nicht vorausgesehen?"
    „Es muß nicht unbedingt in einer Sackgasse enden, wenn Intelligenzen ihre Bewußtseine auf kybernetische Strukturen übertragen", erklärte Bella Surawo. „Die Wissenschaftler sind sich einig darüber, daß der Mensch in seiner heutigen Existenzform nur ein Glied in der Kette zahlloser Evolutionsschritte ist, dem mehr als nur ein Weg der Weiterentwicklung offen steht.
    Wir selbst und unsere derzeitige Umwelt sind nichts weiter als flüchtige Phänomene - jedenfalls vor dem Hintergrund der kosmischen Geschichte. Wir könnten genetische Nachkommen haben, die von uns so weit entfernt sind wie wir vom Affenmenschen. Wir" könnten aber auch weiter nichts sein als das notwendige Verbindungsglied zu nichtbiologischen Nachfahren ganz anderer Art, darunter solchen, die quasi unsterblich in und mit kybernetischen Strukturen existieren und sich durch sie verwirklichen."
    „Das ist absurd, Bella", flüsterte Virgil Handle. „Ein solcher Schritt wäre ein Abgehen vom Ziel der Schöpfung."
    Bella schüttelte den Kopf.
    „Wenn das, was du Schöpfung nennst, die Möglichkeit eines solchen Weges offenhält, dann kann sein Betreten nicht von seinem Ziel abweichen, Virgil."
    „Sprechen wir über kurzfristige Ziele!" sagte Kitsaiman. Er deutete auf einen Oktaeder, der sich halbzerfallen in etwa dreihundert Metern Entfernung dreißig Meter hoch erhob.
    „Ich denke, wir haben ihn schon passiert, und zwar aus dieser Richtung kommend. Dort werden wir suchen."
    „Und wenn wir die Transmitterstation nie finden?" fragte Raul.
    „Dann bleiben wir hier und verändern die Umwelt, damit unsere Kinder in einem blühenden Garten aufwachsen."
    „Was für eine Naivität!" entrüstete sich Leon Ahira. „Wenn wir den Transmitter nicht finden, sind wir in einer Woche verschmachtet, denn hier gibt es nichts, was wir essen könnten."
    „Wir werden den Transmitter finden", erklärte Kitsaiman unerschütterlich. „Und wir werden die Porleyter zwingen, ihre Bevormundungsansprüche aufzugeben!"
    In aufrechter Haltung schritt er in die Richtung, in die er zuletzt gedeutet hatte. Nachdenklich sah Siska ihm hinterher. Er wurde einfach nicht schlau aus diesem Mann, der sich einerseits als umsichtiger, mutiger und taktisch genialer Anführer erwiesen hatte, andererseits aber manchmal wie ein Scharlatan redete.
    „Der Herr der Tiger hat gesprochen", sagte Jillan mit unüberhörbarem Sarkasmus.
    „Laßt uns ihm folgen, alte und junge Tiger!"
     
    2.
     
    Als TERRA-INFO die Nachrichten beendete und auf dem Bildschirm die Zentrale einer Space-Jet sichtbar wurde, in der ein weißbärtiger Raumfahrer in weißem Raumanzug saß und mit flinken Fingern die Angebote einer terranischen Kaufhauskette von einem Computer abrief, schaltete Perry Rhodan das Gerät ab und wandte sich an den

Weitere Kostenlose Bücher