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1092 - Der Vampirengel

1092 - Der Vampirengel

Titel: 1092 - Der Vampirengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ist ein besonderer Engel, das weiß ich schon. Er ist eine Figur, die auf einem Grabstein hockt, als hätte man etwas Fremdes darauf gesetzt. Du kannst darüber lachen, aber so habe ich es gesehen.«
    »Ich werde mich hüten.«
    Sie nickte. »Okay, dann wollen wir uns mal umschauen.«
    Vor ihnen schien der schmale Weg wie ein sich windende Schlange in einem Tunnel zu verschwinden. Die Dunkelheit war dort absolut dicht. Die Pflanzen hatten sich ausbreiten können und waren über die Ränder hinweg bis auf den Weg gewachsen.
    Dagmar leuchtete wieder. Die blasse Lichtlanze drang in das Gestrüpp ein und gab ihm ein anderes Aussehen. Es wirkte wie mit bleicher Farbe bestrichen.
    Harry hörte das leise Lachen seiner Partnerin. »Ich denke, wir haben es bald geschafft.« Sie hatte kaum ausgesprochen, da war sie aus seinem Blickfeld verschwunden und hatte sich um eine Kurve gedreht.
    Stahl schaute auf seine Uhr.
    Er lachte innerlich auf, denn die Zeit erschien ihm wie geschaffen. Noch fünf Minuten bis Mitternacht. Als wäre dieser Auftritt von einem Fremden getimt worden.
    Dagmar blieb verschwunden. Er sah nur das Licht, als sich kleine, bewegende und auch helle Insel, die voranglitt. Bis auch sie zur Ruhe kam und nur in eine bestimmte Richtung strahlte. Da wußte Harry, daß Dagmar ihr Ziel erreicht hatte.
    Er mußte sich noch an einigen Sträuchern vorbeiwinden, um zu ihr zu gelangen.
    Sie hörte ihn kommen, aber sie bewegte sich nicht, sondern blieb dort stehen, wo sie stand. Sie leuchtete schräg nach vorn, aber auch leicht in die Höhe.
    »Da ist es«, flüsterte sie.
    Harry Stahl schaute hin. Er wußte selbst nicht, was er erwartet hatte, dieses Gebilde auf jeden Fall nicht. Um es noch deutlicher zu sehen, holte er ebenfalls eine Lampe hervor und leuchtete es ebenfalls an.
    Es gab den Grabstein. Er stand nicht normal senkrecht im Boden, sondern war leicht nach hinten gekippt, als wollte er zum Sitzen oder zum Abstützen einladen.
    Das war auch so, denn diese Chance hatte der Engel ergriffen, der auf dem Grabstein hockte. Nackt, die Beine angezogen, die Hände rechts und links neben dem Körper gegen den kalten Stein gestemmt. Den Kopf in ihre Richtung gedreht, als wollte er jeden Ankömmling sofort begrüßen.
    Dagmar Hansen atmete tief aus. »Das ist er, Harry. Das ist genau dieser Engel, den ich im Traum gesehen habe. Wenn auch verschwommen, aber er ist es.«
    »Und zugleich ein Vampir?«
    »Klar.«
    »Ein versteinerter.«
    Sie zuckte die Achseln.
    Stahl Harry wollte es genau wissen. Er spürte plötzlich das Gewicht des Pflocks und des Hammers sehr schwer unter seiner Kleidung. An Dagmar drängte er sich vorbei und blieb nahe vor der ungewöhnlichen Engelfigur stehen. Er richtete den Lichtkegel der Lampe auf das Gesicht des Engels.
    Obwohl er aus Stein bestand, sah das Gesicht ungewöhnlich aus. Zwar nicht wie lebend, aber es war auch nicht mit denen zu vergleichen, die er von den anderen Grabsteinen her kannte. Denn dieser Engel sah aus, als wäre er in seiner geduckten und leicht gekippten Haltung einfach eingeschlafen.
    Er besaß noch einen menschlichen Touch und wirkte nicht so statuenhaft und unnatürlich.
    Das war die eine Seite. Die zweite interessierte Harry viel stärker. Ihm ging es um das Gesicht des Engels und auch um die Haare, so seltsam das auch war.
    Der Kopf überragte ihn. Harry drehte sich etwas zur Seite, um das Gesicht besser anleuchten zu können. Dagmar stört ihn dabei nicht und ließ ihn gewähren.
    Der runde Lichtkegel traf das Gesicht.
    Harry sah Augen, Wangen, eine Stirn, die Haare aus Stein, und er sah auch die Rundung am Rücken der Figur, die beim ersten Hinsehen wirkte wie ein Buckel, aber durchaus ein Flügelpaar sein konnte.
    Es interessierte ihn nicht, ob Engel Flügel besaßen oder nicht, darüber stritten sich ja auch die Experten, für ihn war einzig und allein diese Figur mit dem ungewöhnlichen Gesicht wichtig. Auf den nackten Körper achtete er ebenfalls nicht, denn er sah jetzt, daß die Figur ihren Mund geöffnet hatte.
    Das war der Beweis.
    Es gab Zähne. Wer immer den Engel geschaffen hatte, er war ein Meister seines Fachs und hatte selbst dieses Detail so genau geschaffen, daß es von einem lebenden kaum unterschieden werden konnte.
    Zähne, von denen die meisten normal waren. Bis auf die beiden im Oberkiefer, denn sie stachen rechts und links der Schneidezähne hervor wie zwei Säbel-Endstücke.
    Es gab keinen Zweifel. Dieser Engel war ein Vampir.
    Harry ließ den

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