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1094 - Der Mann aus Haiti

Titel: 1094 - Der Mann aus Haiti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daß die Einzelheiten dazu aus den Bauplänen dreier bereits existierender Geräte stammten und daß er nicht beabsichtigte, die Apparatur jemals zur Begutachtung abzuschicken. Als er es verpackt mitnahm, mußte sie annehmen, daß er es bei der Post aufgeben wollte.
    Doch kaum hatte er das Raumhafengelände betreten, ging er in eine Visiphonzelle, packte das Gerät aus und schob es in eine Außentasche seiner Jacke. Zusammen mit den Informationen, die er in den letzten Tagen durch den häuslichen Computer-Terminal eingeholt hatte, sollte es ihm zu einem Ausflug in den interstellaren Raum verhelfen, zu dem seine Mutter niemals ihre Zustimmung gegeben hätte.
    Sein Timing war exakt durchgerechnet, deshalb brauchte er nicht mit Verzögerungen zu rechnen. Er kam gerade zurecht, als die Passagiere des Linien-Raumschiffs FARUSA, das regelmäßig zwischen Terra und den Blues-Planeten Gatas, Apasos und Tentra verkehrte, sich vor den Robotkontrollen auf der Abfertigungsplattform für Abreisende drängten.
    Niemand nahm ernsthaft Notiz davon, daß ein unauffällig gekleideter und schwächlich aussehender Junge ein kleines Gerät aus einer Tasche zog und daran herumschaltete.
    Es fiel auch nicht auf, daß einer der fünf Abfertigungsroboter „seine" Passagiere etwas schneller durchgehen ließ als die anderen ihre.
    Als fast alle Passagiere die Durchgänge passiert hatten, schloß Eric sieh einem älteren, gebeugt gehenden Ara an, der unentwegt Formeln vor sich hin murmelte, ohne seiner Umgebung mehr als die unbedingt notwendige Beachtung zu schenken.
    Der Kontrollroboter richtete seine Augenlinsen auf das Stück Plastikfolie, das ihm Eric hinhielt und das nichts weiter als eine Programmfolie für Kochautomaten war.
    „In Ordnung!" sagte er. „Bitte weitergehen!"
    Der Junge atmete auf. Sein Gerät hatte einwandfrei gearbeitet. Da die Besatzungsmitglieder der FARUSA so kurz vor dem Start ihre Plätze eingenommen hatten, würden auch an den Passagierschleusen nur Roboter stehen, so daß er damit rechnen konnte, auch ihre Kontrollen zu passieren.
    Gatas und Apasos interessierten ihn ebenso wenig wie Tentra. Ihm kam es nur darauf an, an Bord eines Fernraumschiffs mit Metagrav-Triebwerk zu gelangen, das sich möglichst lange im Hyperraum aufhielt. Wie er es anstellen sollte, dabei eventuell auftretende Phänomene zu beachten, von denen er selbst keine klaren Vorstellungen besaß, war etwas, worüber er noch nicht nachgedacht hatte.
    Während er auf dem Transportband des Zubringertunnels stand, fing er den verwunderten Blick eines Überschweren auf, der sich gelangweilt umgedreht hatte. Da er aber dicht hinter einem Erwachsenen stand und den Blick mit einem schüchternen Lächeln quittierte, wurde er wohl als Verwandter des Aras eingestuft. Jedenfalls erlosch das Interesse des Überschweren sofort wieder.
    Als das Transportband unter der FARUSA wieder zum Tageslicht emporglitt, holte Eric wieder sein Gerät aus der Tasche. Er richtete es auf den Roboter vor einem der drei Passagierschleusen und programmierte ihn genauso um wie zuvor seinen „Kollegen".
    Diesmal ging jedoch nicht alles glatt. Der Ara blieb unvermittelt stehen, weil er sich überzeugen wollte, ob er noch alle Papiere bei sich hatte und wurde danach zu einem anderen Roboter gewinkt, weil die ursprünglich angepeilte Schleuse sich inzwischen geschlossen hatte.
    In aller Eile programmierte Eric auch diesen Roboter um. Als er damit fertig war, wußte er, daß ihm ein Fehler unterlaufen war, aber er wußte nicht, welcher.
    Dennoch ging alles glatt. Der Roboter ließ ihn anstandslos passieren. Damit kam allerdings das erste von einigen Problemen auf ihn zu, die er noch bewältigen mußte. Er brauchte einen Unterschlupf. Zwar hatte er Reiseprospekte studiert - und einer hatte sogar eine Rißzeichnung der FARUSA enthalten -, aber es war ein Unterschied, sich auf einer Rißzeichnung oder in einem echten Dreidimensional angelegten Raumschiff zurechtzufinden.
    Etwa zehn Minuten lang hielt er sich noch hinter dem Ara, doch dann verschwand der Erwachsene in seiner Kabine - und Eric war auf sich allein gestellt.
    Etwa zwanzig Minuten lang irrte er umher, bis er seinen Unterschlupf gefunden hatte: einen Lagerraum für Geräte zur Brandbekämpfung und Lebensrettung. Inzwischen war die FARUSA gestartet, und nach der Startphase belebten sich die Korridore und Antigravlifts wieder.
    Hastig programmierte Eric die Verschlußelektronik des Lagerraumschotts um und flüchtete hinein. Das

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