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1094 - Der Mann aus Haiti

Titel: 1094 - Der Mann aus Haiti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Stammesdialekt, das Niederländische. Was es bedeutet, weiß ich allerdings auch nicht."
    „Danke!" erwiderte Eric und wandte sich zum Gehen.
    Als er sich nach einigen Schritten umdrehte, war die Frau verschwunden. Er kehrte um und betrat nun doch die Gaststätte mit dem seltsamen Namen.
    Drinnen schlug ihm Alkoholdunst entgegen. Er sah einen großen rechteckigen Raum mit teilweise holzgetäfelten Wänden und bunten historischen Wandmalereien. Über etwa zwölf großen Holztischen brannten lampionförmige Beleuchtungskörper und verbreiteten ein mildes rötliches Halbdunkel. Fast alle Stühle waren besetzt, und an der breiten Bartheke, die sich über die ganze rechte Seite des Lokals hinzog, hingen ganze Trauben von Menschen aller Altersgruppen.
    Der Lärm ungehemmt geführter Gespräche störte Eric zuerst etwas, doch dann beschloß er, ihn zu ertragen, und steuerte auf einen freien Tischplatz zu.
    Er erreichte ihn nie, denn als er an der Bar vorüberging, faßte eine ältere füllige Frau ihm unter den Arm, zog ihn näher und sagte mit leicht belegt klingender Altstimme: „Halt, mein Freund! Wie ich sehe, bist du eben erst hereingekommen. Ich lade dich zu einem Kartoffelsprit ein, den der Wirt hier großspurig Genever nennt. Dafür kannst du diesen vorlauten Kerlen hier vielleicht sagen, wer von ihnen nun recht hat. Sie streiten sich nämlich seit über drei Stunden."
    „Seit fast fünf Stunden, Enna!" rief der rotgesichtige, schwergewichtige Mann hinter der Theke, der unablässig Bier und Schnaps aus Fässern zapfte.
    Ein paar Gesichter wandten sich Eric zu, hüllten ihn mit ihrem Atem in eine fast betäubende Dunstwolke und wandten sich dann wieder ab.
    „Es ist doch völlig klar", sagte eine männliche Stimme. „Der übertriebene Liberalismus ist unser Untergang. Jeder macht, was er will. Niemand wird nach seiner Leistung gefragt, sondern höchstens nach seinen Bedürfnissen. Wie kann da jemand den Kampf gegen diese Dingsda, die Seth-Apophis, organisieren?" Er rülpste.
    „Alles Quatsch!" rief eine weibliche Stimme. „Perry Rhodan hat erklärt, daß die Zeit der Kriege vorbei ist. Seth-Apophis ist nur so böse, weil sie in Not ist. Deshalb müssen wir ihr helfen, dann bedroht sie uns auch nicht mehr."
    „Dein Genever!" rief Enna Eric ins Ohr. „Prost!"
    Er nahm das große, bis zum Rand gefüllte Glas. Der Schnaps lief ihm über die Finger und in den Ärmel. Enna stieß ihr Glas gegen seines, was noch mehr überlaufen ließ.
    Vorsichtig nippte er daran. Die wasserklare Flüssigkeit war fast geschmacklos, aber im Rachen spürte er ihre Hochprozentigkeit. Jemand stieß ihn an, und er verschüttete die Hälfte des Inhalts auf seine Kombination.
    Enna lachte.
    „Hier mußt du ex trinken!"
    Eric leerte sein Glas und schaffte es beim fünften Versuch, es auf die Theke zurückzustellen.
    „Unser Verzicht auf Expansion ist unser Verderb", hörte er eine männliche Stimme sagen. „Wir müssen ja nicht wie in alten Zeiten mit gigantischen Raumflotten aufkreuzen, um uns gegen die dekadenten und habgierigen Fremden durchzusetzen. Aber wir brauchen neue Siedlungswelten, Rohstoffplaneten und die Erforschung der noch unbekannten Gebiete unserer Milchstraße, um uns in Schwung zu halten und dem Müßiggang entgegenzuwirken. Seht auch doch unsere Jugend an! Sie lümmelt sich in Tanzpalästen und Lasterhöhlen herum, hat nur Sex im Kopf und geht jeder Arbeit aus dem Weg."
    „Das stimmt aber nur bedingt", entgegnete eine weibliche Stimme, bei deren Klang Erich aufhorchte, denn sie kam ihm bekannt vor. „Expansion und immer mehr Expansion, Weltraumfahrt zum Zwecke interstellaren Handels und immer mehr Kontakte mit immer neuen fremden Zivilisationen - das ist doch beinahe pervers. Das kann nicht der Sinn der Weltraumfahrt sein."
    „Was ist dann ihr Sinn?" schrie ein Mann.
    „Kolonisation!" grölte ein anderer Mann. „Die Ferronen, die Rudyner, die Sempronesen, die Rumaler und wie sie sonst alle heißen, das sind doch nur die Kanaken des Raumfahrtzeitalters. Ihre Planeten müssen wir uns unterstellen und sie dann erst einmal zivilisieren."
    „Das ist Rassismus!" schrie eine weibliche Stimme.
    „Wir brauchen wieder einen Großadministrator, der uns sagt, wo's langgeht!" fiel eine andere weibliche Stimme ein.
    „Wo steckt Perry Rhodan eigentlich?" rief ein Mann.
    „Ach, was, Perry Rhodan!" sagte ein anderer Mann abfällig. „Sein Pazifismus macht uns Terraner noch lächerlich. Wir müssen wieder knallhart

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