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1095 - Das Ende eines Porleyters

Titel: 1095 - Das Ende eines Porleyters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sagte schließlich: „Aber ja, Roi, wir werden alle Tierschutzregeln beachten. Es ist sowieso besser, wenn die Mannschaften im näheren Umkreis ihrer Beiboote bleiben, oder überhaupt an Bord auf das Eintreffen der Porleyter warten. Ich werde einen entsprechenden Befehl über Rundruf geben. Einverstanden, Roi?"
    „Tu das, Waylon", sagte Danton, ohne auf den leicht spöttischen Tonfall einzugehen.
    „Ich werde mir inzwischen im Freien die Beine vertreten. Begleitest du mich, Demeter?"
    „Kann ich auch mitkommen?" fragte Oliver Javier, Waylons sechsjähriger Sohn.
    „Klar, Olli-Bolli", sagte Danton und fuhr ihm durch den blonden Wuschelkopf.
    „Warte auf mich, Roi", rief Leo Dürk den dreien nach, als sie sich dem Antigravschacht zuwandten. „Wenn Waylon mich nicht mehr braucht, möchte ich mich euch anschließen."
    „Wir warten im Freien", sagte Danton. Er hatte es eilig, die Korvette zu verlassen, und er wirkte sehr nachdenklich.
    „Woran denkst du?" fragte Oliver, als sie auf dem verbrannten Boden unter der Korvette standen. „Du wirkst so traurig, Roi."
    „Ich hänge alten Erinnerungen nach", sagte Danton. „Aber ich empfinde keine Trauer, höchstens Wehmut. Ich denke an den Mann, der dieses Tierparadies begründet hat - vor eineinhalb Jahrtausenden. Ich habe ihn sehr gut gekannt."
    „Wer war er?"
    Danton deutete nach vorne, wo sich hinter den Silhouetten der gelandeten Kugelraumer am Rand der Savanne ein schwach leuchtendes holografisches Standbild erhob. Es war etwa dreißig Meter hoch und stellte einen Mann dar.
    „Man hat ihm dieses Denkmal gesetzt", erklärte Danton dazu. „Er selbst hätte das bestimmt nicht zugelassen, denn er war viel zu bescheiden. Gehen wir hin?"
    Sie setzten sich in Marsch. Wenige Minuten später stießen Leo Dürk, Waylon Javier und die anderen zu ihnen.
    „Ich muß dich sprechen, Roi", raunte der Waffenmeister Danton zu. Doch bevor er sich näher dazu äußern konnte, erklärte Waylon: „Ich habe der Mannschaft aufgetragen, das Landegebiet nicht zu verlassen, damit das Wild beim Äsen nicht gestört wird. Recht so?"
    „Es ist gut, wenn die Mannschaft beisammenbleibt", sagte Leo Dürk an Dantons Statt, „damit man sie jederzeit erreichen kann. Ich beginne, mir Sorgen zu machen. Ich muß mit euch darüber sprechen."
    Der Waffenmeister biß sich auf die Lippen und blickte zwischen Dantor und Javier hin und her. Als sie nicht unternahmen, um ihn zum Sprecher zu ermuntern, kniff er den Mund zusammen und schwieg.
    „Seht!" rief Oliver aus und wies gegen die untergehende Sonne. „Die Staubwolke, sie kommt auf uns zu."
    Ein donnerartiges Geräusch war zu hören, das immer lauter wurde. Aus der Staubwolke schälten sich die Umrisse von Tieren heraus. Auf einigen von ihnen saßen metallen schimmernde Reiter.
    „Das sind nur Pferde", erklärte Danton, als er die Unruhe unter seinen Begleitern merkte. „Keine Bange, die Gauchoroboter verstehen sich auf ihr Geschäft."
    Die Pferdeherde kam vor den ersten Raumschiffen zum Stillstand. Die Reiter sprangen ab und trieben die Tiere zusammen. Nachdem sich die Staubwolke gelegt hatte, war zu erkennen, daß das Landefeld für die Raumschiffe durch einen einfachen Holzzaun abgegrenzt war.
    „Was sind das für ulkige Roboter!" rief Oliver aus. „Und warum nennst du sie Gauchoroboter, Roi?"
    „Weil sie einst nur zu dem Zweck konstruiert wurden, Pferde schonend zuzureiten", erklärte Danton lächelnd; er wirkte auf einmal nicht mehr melancholisch. Der Anblick der filigran wirkenden Roboter mit den gelenkigen Tentakelarmen und -beinen schien ihn in die Vergangenheit versetzt zu haben. Als nun zwischen den Pferden grüngefleckte Riesenfrösche auftauchten, sich entlang des Zaunes formierten und wie im Chor zu quaken begannen, lachte er laut.
    „Fast wie in alten Zeiten", sagte er.
    „Möchtest du uns nicht an deiner Freude teilhaben lassen?" sagte Demeter mit leisem Vorwurf. „Was sind das für Erinnerungen, die dich mit all diesen Tieren und diesen komischen Robotern verbinden, Roi?"
    „Ich werde es dir ein andermal erzählen, Demeter", sagte Danton. Er formte die Hände zu einem Trichter um den Mund und rief so laut, daß er das Froschkonzert übertönte, zu den Robotern hinüber: „He, heißt einer von euch Billy the Kid?"
    „Wir sind alle Billys", antworteten die Gauchoroboter im Chor. Und ein einzelner fuhr fort: „Wir sind tausend an der Zahl. Ich bin die Nummer Eins, der Boß und Oberste Wildhüter. Ich stehe zu eurer

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