1095 - Das Ende eines Porleyters
Sorge um Lethos-Terakdschan und wollte sich nicht länger von dem Porleyter aufhalten lassen. „Unter diesen Umständen erübrigt sich jedes weitere Wort." Er wandte sich an die anderen und sagte: „Die Sitzung ist geschlossen."
Ohne Lafsater-Koro-Soth noch eines Blickes zu würdigen, verließ er den Konferenzraum. Er erwartete halb und halb, daß ihn der Porleyter zurückrufen würde, und war erleichtert, daß er es nicht tat.
Rhodan wollte nicht länger warten. Er mußte den ursprünglichen Plan ändern und sofort handeln. Es war nur zu hoffen, daß die anderen schnell schalteten und so rasch wie möglich an Bord der JEFE CLAUDRIN gingen. Sie zu verständigen, dazu war keine Zeit mehr. Er wollte nicht einmal riskieren, mit Jen Salik zusammen gesehen zu werden.
Aus dem ersten Funkspruch war nicht hervorgegangen, daß es so schlimm um Lethos-Terakdschan stand. Offenbar hatten die beiden Porleyter noch eine zweite Nachricht abgeschickt, die er noch nicht kannte.
Rhodan identifizierte sich an den verschiedenen Kontrollen, die er passieren mußte, um das HQ-Hanse verlassen und zum Raumhafen gelangen zu können. Ihm ging alles viel zu langsam. Er fühlte sich beobachtet und befürchtete, daß ihm ein Porleyter entgegentreten könnte, um ihn zu Koro zu bringen.
Endlich gelangte er aus den unterirdischen Anlagen. Es gab nur noch eine Kontrolle an der Oberfläche, die ihm den Weg zum Raumhafen versperrte.
Da züngelten in seinem Bewußtsein plötzlich schwarze Flammen auf. Mit allem hatte er gerechnet, nur nicht damit.
Nicht, Gesil! dachte er verzweifelt. Nur nicht jetzt!
Die schwarzen Flammen erloschen. Rhodan atmete auf. Entweder war Gesil nur zufällig in der Nähe, oder sie akzeptierte seinen Wunsch, nicht belästigt werden zu wollen.
Er brachte die letzte Robotkontrolle hinter sich und trat ins Freie.
Er erstarrte mitten in der Bewegung, der Atem stockte ihm.
Über den gesamten Raumhafen spannte sich eine rosarote Aura und legte den Flugverkehr lahm. Rhodan blickte sich gehetzt um. Er entdeckte noch weitere Kardec-Auren, die die wichtigsten Gebäude und Zugänge blockierten. Und eine Aura hüllte das nächstliegende 200-Meter-Schiff ein. Es handelte sich um den Schnellen Kreuzer JEFE CLAUDRIN.
Durch das schwach leuchtende Kraftfeld sah er zwei Gestalten.
Einen Menschen und einen Porleyter. Beim Näherkommen erkannte er Jen Salik und Lafsater-Koro-Soth. Rhodan ging unbeirrt auf sie zu. Als er auf Sprechdistanz war, schaltete Koro die Kardec-Aura ab und sagte: „Wenn du schon zur BASIS fliegst, dann komme ich mit."
Rhodan seufzte ergeben, es hätte auch schlimmer kommen können.
„Ich kann dich nicht daran hindern", sagte er. „Aber - wagst du dich denn ganz allein an Bord eines terranischen Schiffes?"
„Ich verzichte auf einen Begleiter", sagte Koro. „Und du wirst außer Jen Salik auch keinen deiner Freunde auf diesen Flug mitnehmen. Meine Porleyter haben dafür gesorgt, daß sie isoliert sind und keinen Unfug anstellen können."
Jen Salik zuckte bedauernd die Schultern.
Rhodan winkte ab.
„Gehen wir endlich an Bord", sagte er ungeduldig.
5.
„Willkommen im Tierparadies!" meldete sich eine Robotstimme über Funk, kaum daß die Korvette der BASIS gelandet war. „Bitte laßt euer Raumschiff auf dem zugewiesenen Landequadrat stehen und benutzt weder Gleiter noch Schweber als Fortbewegungsmittel. Es stehen genügend Pferde für Ausritte zur Verfügung. Besser wäre es freilich, würdet ihr das Landegebiet nicht verlassen. Der Anblick von Menschen in so großer Zahl könnte das scheue Wild erschrecken. Für euer Verständnis dankt die Robot-Verwaltung des Naturschutzparks Tierparadies."
„Nanu, wohin sind wir denn da geraten?" wunderte sich Sandra Bougeaklis, die Stellvertreterin des Kommandanten der BASIS. „Hier scheinen Tiere mehr zu gelten als Intelligenzwesen. Sollen wir uns wirklich an diese Gebote halten? Ich möchte keinen Ausritt mit einem Pferd machen."
„Dann bleibst du eben an Bord der Korvette", meinte Roi Danton schmunzelnd. „Diese Insel ist ein Reich der Tiere, und wir sind Eindringlinge. Es war ein großes Entgegenkommen, dieses Gebiet für uns zu räumen und uns landen zu lassen. Es muß die Robot-Verwaltung einige Mühe gekostet haben, eine Lärmschutzzone zu errichten, um das Getöse von einundfünfzig Raumschiffen von den Tieren fernzuhalten. Bedenkt das, bitte."
Die Männer und Frauen in der Zentrale der Korvette sahen einander betroffen an.
Waylon Javier
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