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1098 - Der steinerne Bote

Titel: 1098 - Der steinerne Bote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte erst aus geringster Distanz den bildbegleiteten Funkverkehr aufnehmen können.
    Die ersten Aufnahmen zeigten den vierarmigen halutischen Riesen. Es gab keinen Zweifel mehr. Ein unglaubliches Schicksal hatte Icho Tolot in die Gegend des Frostrubins verschlagen - und ein Wunder hatte die BASIS gerade zum rechten Zeitpunkt an diesen Ort geführt.
    Waylon Javier lächelte vor sich hin, während er sich an die wilde Begrüßung erinnerte: der dreieinhalb Meter hohe Gigant, außer sich vor Freude, mit einer Stimme, die die Kraft von zehn Orkanen besaß - und ihm gegenüber ein Zwerg, der Terraner Perry Rhodan, hilf- und sprachlos vor Freude und Rührung, bis ihn Icho Tolot plötzlich aufgriff und sich auf die Schulter setzte. Da erst war Rhodan aus der Starre erwacht und hatte seiner Begeisterung Ausdruck verliehen, indem er dem Haluter mit beiden Fäusten auf den Schädel trommelte, was dieser mit einem Lachen quittierte, bei dem sich buchstäblich die Wände bogen.
    Freden und Sokonic hatten unterdessen in der Kommandozentrale einen kurzen Bericht über ihr unwahrscheinliches Abenteuer abgegeben und dabei darauf hingewiesen, daß der Haluter umfassende Kenntnisse über eine Anzahl geheimnisvoller Vorgänge besitze, die sich im Innern der Trümmerwüste abspielten. Waylon Javier hatte Perry Rhodan darauf aufmerksam machen wollen, bevor die Begrüßung in eine Freudenfeier ausartete, bei der die wesentlichen Dinge vergessen wurden. Aber er kam zu spät. Rhodan und Tolot hatten sich bereits zurückgezogen. Man erfuhr, daß sie sich in einem Raum befanden, in dem ihnen eine an die Hamiller-Tube angeschlossene Rechenanlage zur Verfügung stand. Jen Salik und Lethos-Terakdschan gesellten sich zu ihnen. Waylon konnte sich denken, worum es bei dieser Besprechung ging.
    Sein Blick fiel auf die Orteranzeige. Zwei Dutzend Reflexe zeigten die Positionen der Fahrzeuge, die die BASIS ausgeschleust hatte, damit sie den Bereich des kosmischen Trümmerfelds erforschten und Informationen über Phänomene sammelten, die Bremsmaterie, degenerierte Zwerggalaxie und Rotierendes Nichts hießen. Wegen Icho Tolots unerwartetem Auftauchen war die Forschungsaktion um ein paar Stunden ausgedehnt worden. Aber jetzt war es Zeit, die Einheiten zurückzurufen. Am weitesten in die Trümmerwüste hinein vorgestoßen war ein Schwerer Kreuzer. Das würde die NARDU sein, unter der Leitung von Tedr Kosmas. Kosmas war von der Sorte, die nie genau hinhörte, wenn Anweisungen oder Empfehlungen ausgegeben wurden. Keine der Sucheinheiten hatte sich weiter als dreihundert Lichtjahre von der BASIS entfernen sollen. Die NARDU stand dreimal so weit entfernt.
    Waylon Javier blickte zur Nachbarkonsole hinüber, an der Sandra Bougeaklis mit bemerkenswerter Konzentration Kontrolldaten sichtete. Sandra war seine Stellvertreterin.
    Mit knapp dreißig Jahren hatte sie eine Karriere hinter sich, um die sie Millionen von Männern und Frauen beneideten. Sie verdankte ihren Aufstieg einer ausgeprägten Intelligenz, einer erstklassigen Ausbildung und - nicht zuletzt - ihrer Bereitwilligkeit, in ihrem Beruf bis an den Rand der Selbstverleugnung aufzugehen. Sandra Bougeaklis war die personifizierte Disziplin. Die Kosmopsychologen mußten etwas Besonderes im Sinn gehabt haben, als sie sie mit Waylon Javier zusammenspannten, dem Saloppheit zur zweiten Natur geworden war.
    Sie fühlte seinen Blick und sah auf. Waylon grinste sie an. Sie antwortete mit einem Zucken der Mundwinkel, dann wandte sie sich von neuem ihrer Aufgabe zu. Waylon streckte die Hand aus - eine Hand, deren Haut von innen heraus zu leuchten schien - und zog den schimmernden Energiering des Mikrophons zu sich heran.
    „Mutter Glucke an alle Küken - kommt nach Hause in den Hühnerstall."
     
    *
     
    „Aus Ihren Angaben geht hervor", erklärte die sanfte Stimme der Hamiller-Tube, „daß im Bereich des Rotierenden Nichts zwei Arten von Materie existieren: die eine, die aus der Rotationsenergie hervorging und im allgemeinen als Bremsmaterie bezeichnet wird, und eine andere, die bisher unbekannten Ursprungs ist und anhand ihrer Struktur erkennen läßt, daß sie sich früher einmal im Zustand zweifacher Degeneration befunden haben muß."
    „So ist es", bestätigte Icho Tolot mit mühsam gedämpfter Stimme. „Die Rotationsenergie, die dem Rotierenden Nichts innewohnt, ist eine Art Anker. Seth-Apophis ist daran interessiert, den Anker zu lichten. Das kann nur so geschehen, daß die Rotationsenergie aufgezehrt

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