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1098 - Der steinerne Bote

Titel: 1098 - Der steinerne Bote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schaden genommen. Der steinige, staubbedeckte Mondboden war der einzige Leidtragende.
    Über zwei Bildschirme glitten Zeichenketten, die den gegenwärtigen Standort, den Kurs und die Geschwindigkeit der Kardec-Aura bezeichneten. Eine dreidimensionale Darstellung, die schwerelos im Halbdunkel schwebte, zeigte die Oberfläche des Mondes und markierte mit einem blinkenden roten Pfeil den Ort, an dem sich die Aura im Augenblick befand.
    Auf einem der beiden Bildschirme verdrängte das Gesicht eines Mannes in den mittleren Jahren die Zeichenfülle der Daten. Der Ernst der Lage stand ihm in die Miene geschrieben.
    „Wir haben einen ersten Bericht von einer Beinah-Begegnung zwischen Menschen und der Kardec-Aura", sagte er. Ohne auf eine Reaktion seiner Zuhörer zu warten, fuhr er fort: „Zwei Mechaniker der Basisstation Humboldt erlebten im südlichen Vorgelände von Gibbs eine ,near miss’-Situation. Einer von beiden, eine Frau, kam bis auf weniger als zwei Meter an die Hülle der Aura heran und verlor infolge der kräftigen Strahlung das Bewußtsein."
    Julian Tifflor horchte auf.
    „Handelte es sich um einen gezielten Angriff, Matell?" wollte er wissen.
    Matell, der Mann mit dem ernsten Gesicht, antwortete: „Auf keinen Fall. Die Begegnung war rein zufällig. Die beiden Mechaniker bestätigen, was unsere Gleiterpiloten schon seit Stunden sagen: Die Aura scheint außer Kontrolle. Sie taumelt ziellos dahin. Die Porleyter im Innern befinden sich in einem Zustand der Teilnahmslosigkeit. Sie haben keine feindliche Absicht. Sie sind nicht darauf aus, Schaden anzurichten. Die Zerstörungen, die die Aura anrichtet, sind unbeabsichtigt."
    „Ihr versucht weiterhin, mit Koro Verbindung aufzunehmen?" fragte Reginald Bull.
    „Ununterbrochen", sagte Matell. „Aber ich verspreche mir nichts davon. Wir versuchen außerdem, die Aura mit Traktorstrahlen festzuhalten oder wenigstens zu dirigieren."
    „Erfolg?"
    Matell schüttelte den Kopf. „Keine Spur. Sobald das Traktorfeld mit der Hülle der Aura in Kontakt tritt, brennen die Generatoren durch."
    „Was hört man von NATHAN?" fragte Tifflor.
    „NATHAN schweigt." Ein mattes Lächeln glitt über das bisher so ernste Gesicht. „Ich habe den Eindruck, er ist über die gegenwärtige Lage entsetzt."
    Der Erste Terraner hatte eine weitere Frage auf der Zunge. Aber Matell sah zur Seite, als würde er von dort her angesprochen. Als er wieder in die Kamera blickte, war seine Miene düster.
    „Es sieht so aus, als hätten wir hier die Sache überstanden", sagte er.
    „Was heißt das?"
    „Die Aura hat endlich einen stetigen Kurs eingeschlagen. Sie strebt senkrecht in die Höhe und bewegt sich mit ständig wachsender Geschwindigkeit."
    „Wohin?"
    „In Richtung Erde."
    Einen Atemzug lang herrschte bestürztes Schweigen. Dann beugte Bull sich nach vorne. Seine Hand berührte eine quadratische, grellgelbe Kontaktfläche am oberen Rand der Konsole.
    Die Beleuchtung veränderte sich. Sie fing an, rhythmisch zu flackern. Ein deutlicher Rotton mischte sich in das weißgelbe Licht der Lampen. Eine Folge rascher, schriller Summtöne ließ die Luft vibrieren.
    HANSE-ALARM...
     
    2.
     
    Der Optikschirm war finster. Es gab kein Licht in dieser Einöde, im Leerraum zwischen den Galaxien, dreißig Millionen Lichtjahre von der heimatlichen Milchstraße entfernt.
    Das Tasterbild dagegen zeigte Tausende, Zehntausende von Reflexen - positronische Abdrücke kosmischer Trümmerstücke, die draußen durch das Dunkel eilten. Der Computer verarbeitete die Tasterdaten und erzeugte auf einer zweiten Optikbildfläche einen Eindruck der Umgebung, wie sie hätte erscheinen müssen, wenn Licht gewesen wäre.
    Die BASIS schwebte in einer Trümmerwüste unübersehbaren Ausmaßes. Sie befand sich im Vorfeld des Rotierenden Nichts, ein halbes Hundert Lichtjahre von Duurdefil, dem ehemaligen Versteck des Rings der Kosmokraten, entfernt. Der Ring war in Perry Rhodans Besitz übergegangen. Die BASIS hätte längst auf dem Rückweg nach Terra sein sollen. Aber vor wenigen Stunden hatte sie eine beinahe schon als verschollen abgebuchte Space-Jet mit den beiden Besatzungsmitgliedern Beverly Freden und Andrej Sokonic an Bord genommen - und einen Passagier, mit dessen Anwesenheit in diesem gottverlassenen Sektor des Universums niemand gerechnet hatte: Icho Tolot.
    Die Vorankündigung der GROGER hatte ungläubiges Staunen ausgelöst. Die GROGER, durch die Kollision mit einem umherirrenden Felsbrocken schwer beschädigt,

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