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11 - Geheimagent Lennet auf der Insel des Schweigens

11 - Geheimagent Lennet auf der Insel des Schweigens

Titel: 11 - Geheimagent Lennet auf der Insel des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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ich schwöre dir, daß du damit dem Land, das du so liebst, einen großen Dienst erweist. Machst du mit? Ja oder nein!« 
    »Was machst du mit mir, wenn ich nein sage?«
    »Dann muß ich dich leider außer Gefecht setzen. Ich kann dich nicht frei herumlaufen lassen, nachdem du alles weißt!«
    »Es scheint, als sei Plana tatsächlich für einige Zeit außer Gefecht!«
    »Ja, und wenn er aufwacht, wird er schreckliche Kopfschmerzen haben. Also: Krieg oder Frieden?«
    Liane taxierte Lennet mit ihren kühlen grünen Augen.
    »Du bist nicht so schön wie General Cordovan und es fehlen dir auch noch zehn Zentimeter. Aber wenn du mir schwörst, daß wir für Frankreich arbeiten, mache ich mit.«
    »Danke Liane! Ich verspreche dir auch viel Suppe zu essen, damit ich noch etwas wachse. In der Zwischenzeit…«
    »In der Zwischenzeit?« Lennets Gesicht wurde hart.
    »Ich frage mich, ob ich dir nicht falsche Hoffnungen mache. Um den Plan zu retten, brauchen wir etwas, was wir nicht haben… etwas, was ich mir vor fünf Minuten idiotischerweise vor der Nase habe wegschwimmen lassen. Und ohne diese Sache sind wir vielleicht verloren.«
    »Was ist es?« fragte Liane.
    »Eine dieser besonderen Wermutflaschen«, erwiderte Lennet. Liane zog die Augenbrauen hoch. »Sonst fehlt dir nichts? Brauchst du etwas, um dich wieder auf den Damm zu bringen?«
    »Genau. Nur würde mich eine leere Flasche genauso auf den Damm bringen wie eine volle.«
    »Es muß doch noch eine im Lager sein!«
    »Nein, Plana hat die letzte gestern abend gehabt.«
    »Nun, vielleicht kann ich dir mit der dienen, die ich zum Fischen nehmen wollte.«
    »Oh, die hatte ich ganz vergessen. Meinst du, wir finden sie wieder?«
    »Nachsehen kann man ja mal.«
    »Sieh’ du nach. Ich komme dann zum Strand.« Während Liane loslief, untersuchte Lennet schnell die Taschen des Bewußtlosen. Er fand nichts Bemerkenswertes außer einem Heft, in dem Plana peinlich genau alles Auffällige eingetragen hatte. Darin fand Lennet zweimal ein vom Radar erfaßtes Boot erwähnt: Einmal vor zwei Tagen, einmal von heute morgen.
    Wenn ich nicht auf dem Holzweg bin, dachte Lennet, ist dies der Freund mit dem Blasrohr gewesen. Er ist weggefahren, weil er glaubte, er habe mich beseitigt.
    Lennet lief zum Strand hinab. Das Mädchen war über die Überreste des Floßes gebeugt, wo in der Tat noch die Flasche angebunden war.
    Lennet nahm die Flasche und gab Liane in ruhigem, aber energischem Ton seine Anweisungen. Sie hörte mit ernstem Gesicht zu und versprach, ihre Rolle so gut wie möglich zu spielen. Nachdem sie die Flasche im Gebüsch versteckt hatten, gingen sie zu der Stelle zurück, wo der bewußtlose Sicherheitsoffizier lag.
    Der Lärm der Explosion war bis zur Villa gedrungen und hatte die anderen Bewohner alarmiert. Bis zu den Zähnen bewaffnet kamen sie angestürzt, allen voran Porticci.
    »Was ist passiert?« fragte er.
    »Ich weiß nicht«, entgegnete Lennet. »Aber hier scheint etwas zu brennen.«
    Er zeigte auf den Lichtschein, den das brennende Boot in der Dämmerung verbreitete. Dann fanden die Inselbewohner ihren bewußtlosen Kameraden. Porticci kniete sofort nieder und untersuchte ihn.
    »Er lebt«, stellte er erleichtert fest. »Sein Puls geht sehr langsam, aber außer einer Verletzung an der Hand scheint er nicht verwundet zu sein.«
    »Seine Maschinenpistole ist entsichert«, bemerkte Goffic.
    »Er muß geschossen haben.«
    »Ob jemand auf der Insel gelandet ist?« fragte Madeleine Terran.
    Niemand wußte eine Antwort. Porticci und Goffic nahmen Plana bei den Schultern und den Füßen und trugen ihn zur Villa hinauf. Die anderen folgten. Lennet, der den kleinen Zug beschloß, fragte sich, ob nicht die beste Lösung darin bestand, allen die Wahrheit zu sagen.
    Aber nein: Die Leutchen würden sich aufregen, sie würden ihm nicht glauben wollen, sie würden sich weigern, ihm zu folgen… Und dann wäre alles verdorben. Er mußte die schwierige Sache allein durchstehen.
    Man legte Plana auf sein Bett. Unter dem Vorwand, Medikamente zu holen, ging Lennet in das Badezimmer, in dem sich die Hausapotheke befand. Er nahm die Sachen, die notwendig waren, um den Verletzten zu versorgen, aber auch ein tiefblaues Fläschchen. Im Flur drückte er es Liane in die Hand.
    Trotz der allgemeinen Verwirrung mußten die Spezialisten etwas essen, und Liane bot sich an, Madeleine bei der Zubereitung zu helfen. Als Madame Terran für einen Augenblick die Küche verließ, zog sie das blaue

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