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11 - Geheimagent Lennet auf der Insel des Schweigens

11 - Geheimagent Lennet auf der Insel des Schweigens

Titel: 11 - Geheimagent Lennet auf der Insel des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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habe in der vergangenen Nacht kein Auge zugemacht. Ich werde mir eines dieser kleinen Schläfchen leisten, die bis elf Uhr morgens dauern! Wecken ist streng verboten!«

Die Verräter
    In Wirklichkeit jedoch gab Lennet, ehe er sich völlig erschöpft schlafen legte, einen langen Bericht nach Frankreich durch, der über den Dienstweg an seinen Vorgesetzten Hauptmann Montferrand ging.
    Montferrand hatte die Entscheidungsgewalt. Lennet hoffte, daß die Entscheidung in seinem Sinne ausfiel, aber er war im Augenblick viel zu müde, um sich auszumalen, was er tun würde, wenn Montferrand anders entschied, als Lennet das wünschte. Er konnte sich nur noch auf den Diwan im Eßzimmer fallen lassen.
    Es war bereits heller Tag, als der Geheimagent keineswegs sanft aus dem Schlaf gerissen wurde. Porticci zog ihn heftig an den Füßen.
    »Man hat uns Drogen gegeben, das steht fest«, grollte der Ingenieur. »Und Ihnen auch, wie ich sehe. Dennoch haben Sie mir eine Erklärung abzugeben. Ich habe gerade eine Nachricht vom Minister erhalten, nach der Sie zum Militärgouverneur der Insel oder so etwas Ähnlichem ernannt wurden.«
    »Regen Sie sich nicht auf«, redete ein großer Kerl im Tarnanzug dazwischen. Er trug das Abzeichen des Leutnants. »Richtig ist, daß Sie sich vorläufig als verhaftet ansehen müssen und sofort auf Ihr Zimmer gehen werden. Ferner, daß die Operation, die ich hier zu leiten habe, von Leutnant Lennet veranlaßt wurde!«
    Der Geheimagent setzte sich auf und rieb die Augen. Er brauchte ein paar Sekunden, um ganz wach zu werden.
    Er sah sich um. Der athletische Porticci stand am Fuß des Diwans und hatte die Arme verschränkt. Plana war wieder bei Bewußtsein, saß aber zusammengesunken und sichtlich erschüttert in einem Sessel. Goffic, rot vor Aufregung, weil man ihn schlafend in seinem Funkraum gefunden hatte, versteckte sich hinter Madeleine Terran, die sehr unruhig wirkte. Baret raufte seine wirren weißen Haare. Professor Saturnin war auch da. Mit seinem Lendenschurz aus Hasenfell und seiner Nickelbrille wirkte er mürrisch und unzufrieden.
    Liane streckte Lennet eine Tasse duftenden Kaffee hin.
    Sechs Fallschirmjäger bewachten die Türen.
    »Leutnant Lennet?«
    »Hier!«, rief Lennet und sprang auf. »Sie sind das angeforderte Kommando?«
    »Richtig«, entgegnete der Fallschirmjägeroffizier und reichte Lennet die Hand. »Mein Name ist Mercier. Glauben Sie wirklich, daß diese Witzbolde einen Handstreich unternehmen wollen?«
    »Es ist ihre letzte Chance! Haben Sie das Wasserflugzeug mitgebracht, das ich angefordert hatte?«
    »Selbstverständlich! Außerdem habe ich meine Burschen noch vergangene Nacht landen lassen. Sie stecken im Dschungel. Aber die Radargeräte? Der Feind muß doch wissen, daß die Insel damit gespickt ist.«
    »Ich erwarte eine Landung mit Unterseebooten oder mit Fallschirmjägern. Natürlich würde unser Radarsystem den Feind erfassen, aber es wäre dann zu spät, Verstärkung anzufordern!« erwiderte Lennet ernst.
    »Nun gut«, meinte Mercier gelassen. »Wir wissen, wie wir diese Burschen empfangen müssen.«
    »Moment, Moment«, warf Porticci ein. »Sind Sie nun Blanchet oder Lennet?«
    »Zu zehn Prozent Blanchet und zu neunzig Prozent Lennet!«
    Der junge Geheimagent konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen.
    »Hätten Sie vielleicht die Güte, mir zu erklären…«
    »Ja«, erwiderte Lennet. »Ich erkläre Ihnen alles. Und ich entschuldige mich sogar bei Leutnant Plana, weil ich ihn ein bißchen niedergeschlagen habe. Aber Sie müssen zugeben, daß ich kaum eine andere Wahl hatte.«
    »Dann ist nicht er der Spion?« fragte Liane.
    »Nein, meine Liebe. Leutnant Plana ist ein ausgezeichneter Sicherheitsoffizier, ein zu guter Sicherheitsoffizier und so besessen von seiner Aufgabe, daß er sich nicht einmal die Zeit nimmt, ein wenig nachzudenken. Wenn man bei ihm Sicherheit sagt, sieht er rot. Folglich sieht er überhaupt nichts mehr. Leutnant Plana wurde, zumindest vermute ich das, vor seiner Abreise zu einer Person gerufen, die sich General Cordovan nannte. Der General gab sich als Chef eines Supergeheimdienstes aus…«
    »Abteilung Ausschaltung von Gegnern des militärischen Abschirmdienstes«, warf Plana ein.
    »Pech gehabt: Der militärische Abschirmdienst hat niemals eine solche Abteilung gehabt. Aber Cordovan kannte das Lied und spielte Ihnen etwas vor. Sagen Sie, wenn ich mich irre, Leutnant. Er gab Ihnen Befehle und behauptete, diese Befehle hätten absoluten

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