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11 - Geheimagent Lennet auf der Insel des Schweigens

11 - Geheimagent Lennet auf der Insel des Schweigens

Titel: 11 - Geheimagent Lennet auf der Insel des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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in der Bananenstaude verborgen hatte. Dann nahm er die Flasche mit, die sie im Gebüsch versteckt hatten und ging zu der befestigten Villa zurück.
    Liane hatte ihre Arbeit beendet. Gemeinsam hörten sie das Ergebnis ihrer Bemühungen ab. Besonders begeistert war Lennet dabei von dem folgenden Dialog:
    Porticci: Das ist eine ernste Stunde. Jetzt…
    Baret: Sie wissen, daß…
    Porticci:… kein Milliliter mehr… intakt… Katastrophe…
    Sofort SOS funken.
    Baret:… als Chemiker…Gesundheit.. gerade noch davongekommen.
    Porticci:… 20 Prozent… 70 Prozent… 9 Prozent… l Prozent… Wir wären gerettet.
    Baret: Können Sie für die Formel garantieren? Man könnte ja auf… verzichten. Was halten Sie davon?
    Porticci: Absolut… Sofort ausführen.
    Baret:… Mischung… explosiv?
    Porticci:… Risiko… höchstens.
    Baret: Bravo… Problem Atropos kommen.
    Doch ehe Liane ihn bearbeitet hatte, sah dieser Dialog völlig anders aus:
    Porticci: Das ist eine ernste Stunde. Ich möchte mir jetzt ein Gläschen genehmigen.
    Baret: Sie wissen, daß kein Tropfen Wermut mehr da ist.
    Porticci: Sie meinen, kein Milliliter mehr? Ich habe geglaubt, eine Flasche sei noch intakt. Das ist eine Katastrophe. Goffic muß sofort SOS funken.
    Baret: Sie als Chemiker müßten doch künstlichen Wermut herstellen können.
    Porticci: Warum eigentlich nicht? 20 Prozent Alkohol, Prozent Wasser, 9 Prozent Traubensaft, ein Prozent irgendwas, und wir wären gerettet.
    Baret: Können Sie für die Formel garantieren? Man könnte ja auf das »irgendwas« verzichten. Was halten Sie davon?
    Porticci: Absolut einverstanden. Wir werden die Sache sofort ausführen.
    Baret: Fürchten Sie nicht, daß die Mischung vielleicht explosiv sein könnte?
    Porticci: Keinerlei Risiko. Höchstens vergiften wir uns.
    Auf Ihre Gesundheit.
    Baret: Bravo! Auf Ihre Gesundheit. Das Problem Atropos wäre fast nicht gelöst worden. Durch Sie sind wir gerade noch davongekommen.
    Die Spule mit der Aufnahme wurde in die
    Wermutflasche gelegt. Darauf kamen die Papiere Barets, die Dokumente aus dem Büro Planas, und das Ganze wurde mit einem Korken verschlossen.
    »Und jetzt?« fragte Liane.
    »Jetzt machen wir einen Mondscheinspaziergang!« Sie verließen die Villa und gingen zum Ende der Insel.

    Von einem Riff aus schleuderte Lennet die Wermutflasche weit ins Meer
    Der Dschungel sang sein Nachtlied, das Meer klatschte leise gegen den Strand. Liane sah überall in den schwarzen Schatten Gefahren und ging eng neben Lennet, über den sie ihre Meinung gründlich geändert hatte. Der magnetische Schlüssel, der ihm alle Türen öffnete, die Autorität, mit der er ihr ihre Arbeit zugewiesen hatte, sein funkerisches Können, wie er sich mit dem Schlafmittel auskannte, die Art, wie er das Flugzeug bestellt hatte und nicht zuletzt die Schnelligkeit, mit der er Plana außer Gefecht gesetzt hatte, dies alles hatte das junge Mädchen tief beeindruckt.
    Als sie die Spitze der Insel erreicht hatten, wo man sicher sein konnte, daß die Flut die Flaschenpost nicht wieder ans Ufer zurückwarf, stellte Lennet sich in Positur und schleuderte die Flasche so weit hinaus, wie es nur ging. Mit einem matten Klatschen fiel sie ins Wasser. Hin und wieder blitzte sie im Mondlicht auf. Es war zu sehen, daß sie weiter hinausgetrieben wurde.
    Baret hatte in seiner Aufzeichnung die Geschwindigkeit der Strömung von Paramotu nach Tupatu auf 2,3 Knoten geschätzt. Vermutlich war sie in dieser Nacht noch stärker, denn der Wind blies in der gleichen Richtung. Man konnte also 2,5 Knoten annehmen. Danach mußte die Flasche in siebeneinhalb Stunden an den Strand von Saturnins Insel geworfen werden. Der Anthropologe würde die Form erkennen und die Flasche an sich nehmen. Die Flasche selbst würde sein Lager vergrößern, den Inhalt würde er persönlich General Cordovan übergeben. Oder ihn per Funk benachrichtigen. Das spielte keine Rolle.
    Wichtig war, daß Cordovan zwei Dinge erfuhr: einmal würde er die Formel nicht auf gleichem Weg erhalten, zum anderen gab es hier eine Menge Raketen, die man nur abzuholen brauchte. Außerdem würde er erfahren, daß man die früheren Treibstoffe nur haltbar machen konnte, wenn man ein wenig von einem bestimmten Stoff zufügte:
    »Lindenblüte«.
    »Und was machen wir nun?« fragte Liane, ganz durchdrungen von dem Gedanken, mitten in einer großen Spionageaffäre drinzustecken.
    »Du kannst machen, was du gern möchtest«, antwortete Lennet. »Ich gehe schlafen. Ich

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