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11 Kicker und ein falsches Spiel

Titel: 11 Kicker und ein falsches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Knut Krueger
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auszuklügeln.«
    Â»Vielleicht wollten die in Ruhe was besprechen«, schlägt Benno vor.
    Â»Du sagst es«, entgegne ich und blicke von einem zu anderen. »Fragt sich nur, was.«

Freitag, spielfrei
    Â»Hallo, ihr beiden«, begrüßt uns Flos Mutter, als Benno und ich um circa halb sieben bei Königs auf der Matte stehen. »Wirklich eine tolle Idee, dass ihr euch bei uns einen gemütlichen DVD-Abend machen wollt. Ich hab schon ein paar nette Filme für euch rausgelegt. Also, wir haben Das Dschungelbuch , den kennt ihr ja bestimmt, Michel aus Lönneberga und Emil und die Detektive , der ist echt cool!« Bei dem Wort cool zwinkert sie uns mit einem Auge zu. Will die uns etwa veräppeln mit ihren Kindergartenfilmen?
    Â»Tja, da weiß man gar nicht, wofür man sich entscheiden soll«, entgegnet Benno scheinheilig.
    Â»Limo ist im Kühlschrank!«, ruft Herr König von i rgendwoher. »Erdnussflips, Gummibärchen und Schokoküsse liegen auf dem Couchtisch!«
    Â»Und nehmt euch ruhig Eis aus der Gefriertruhe«, fügt Flos Mutter hinzu. »Ich glaube, wir haben noch dieses Eis mit den Kuhflecken, Zitronensorbet, Vanilla Pecan von …«
    Â»Ist gut, Mama, wir kommen schon zurecht«, unterbricht sie Flo, der ziemlich angespannt wirkt.

    Â»Mann, du lebst hier echt im Paradies«, flüstert ihm Benno zu.
    Als kurz darauf die Haustür hinter Flos Eltern ins Schloss fällt, stößt Flo einen erleichterten Seufzer aus, während Benno verschwörerisch eine DVD aus der Tasche zieht: Die rollenden Köpfe von Machu Picchu . »Ein geiler Horrorfilm«, erklärt er. »Der ist wirklich cool! Hab ich meinem großen Bruder gemopst.«
    Â»Wir wollen doch nicht fernsehen, sondern uns in Speckmanns Akten vertiefen«, protestiere ich kopfschüttelnd.
    Â»Vielleicht finden wir ja ganz schnell was, dann können wir später noch den Film gucken«, argumentiert Benno.
    Â»Also hört zu, Leute!«, sagt Flo, als wir in das Arbeitszimmer seines Vaters schlurfen. »Hier wird nichts angefasst. Wir setzen uns auf den Boden und blättern dort vorsichtig die Unterlagen durch.«
    Â»Ich hol mal schnell ein paar Erdnussflips«, sagt Benno und läuft aus dem Zimmer.
    Â»Das lässt du schön bleiben!«, ruft Flo ihm hinterher. »Wenn’s unbedingt sein muss, dann iss die im Wohnzimmer. Aber wasch dir die Hände, bevor du wieder reinkommst.«
    Auf der Fensterbank liegen vier Aktenordner übereinander. Flo hebt den ersten von ihnen so vorsichtig her - unter, als wäre er ein rohes Ei. In diesem Moment hören wir ein Geräusch an der Haustür. Flo zuckt zusammen und will den Ordner zurücklegen, doch er rutscht ihm
aus den Händen und landet im nächsten Moment krachend auf dem Fußboden. Hals über Kopf stürzen wir auf den Flur, als Flos Vater zur Haustür hereinkommt.
    Â»Hab mein Portemonnaie vergessen«, sagt er und schlendert an uns vorbei in sein Arbeitszimmer, in dem immer noch das Licht brennt. Mir bleibt fast das Herz stehen vor Schreck. Er geht hinter seinen Schreibtisch, wo irgendwo der Ordner auf dem Boden liegt, öffnet eine Schublade, nimmt sein Portemonnaie heraus, kehrt wieder um und knipst beim Hinausgehen das Licht aus.
    Â»Also viel Spaß, Jungs!« Dann ist er wieder verschwunden.
    Ich lehne mich gegen die Wand und keuche so heftig, als hätte ich gerade einen Hundertmeterlauf hinter mir. Flo, dem der Schweiß auf der Stirn steht, ist kreidebleich geworden. »Scheiße, scheiße, scheiße!«, flucht er leise in sich hinein.
    Benno kommt aus dem Wohnzimmer, die Hand voller Erdnussflips. »Ist er wieder weg?«
    Flo nickt stumm.
    Â»Meinst du, er hat was gemerkt?«, frage ich ihn.
    Â»Glaub nicht.«
    Flo geht wieder ins Arbeitszimmer, macht das Licht an und hebt den Ordner auf, der den Sturz Gott sei Dank unbeschadet überstanden hat. Auf den Rücken hat jemand mit dickem, schwarzem Edding KASSENBUCH 2008 geschrieben.
    Wir knien uns in die Mitte des Zimmers. Flo schlägt vorsichtig die erste Seite auf. Ein graues, unbeschriftetes
Deckblatt ist zu sehen. Behutsam blättern wir Seite für Seite um und sehen uns einem verwirrenden Sammelsurium von Papieren gegenüber, die uns erst einmal gar nichts sagen: Rechnungen, Quittungen, Bestellungen, Bescheinigungen, dazwischen handgeschriebene Zahlenkolonnen etc. Unsicher blättern wir vor

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