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11 Kicker und ein falsches Spiel

Titel: 11 Kicker und ein falsches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Knut Krueger
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seiner Karriere plötzlich aufhörte und anderthalb Jahre für ein erfolgloses Baseballteam spielte? Das hat er nur deswegen gemacht, weil sein Vater gerade ermordet worden war und der sich immer gewünscht hatte, dass Michael Baseball spielt. Ist doch echt verrückt, oder? Als
er merkte, dass es Baseball nicht bringt, hat er dann erneut mit Basketball angefangen und war natürlich gleich wieder der Beste der Welt.
    Echt krass ist auch die Geschichte eines Autorennfahrers aus Österreich. Der hieß Niki Lauda, hatte 1974 auf dem Nürburgring einen Horrorcrash und ist in seinem Auto fast verbrannt. Dann lag der im Krankenhaus im Koma und alle dachten, er stirbt. Aber 42 Tage später saß er mit seinen Brandverletzungen wieder im Cockpit und wurde nachher noch zwei Mal Weltmeister.
    Natürlich gibt es auch ein langes Kapitel über Pelé, den besten Fußballer aller Zeiten, obwohl viele Brasilianer meinen, Garrincha wäre noch besser gewesen. Der war quasi behindert und hatte ein kurzes und ein langes Bein, aber gerade deswegen konnte der so wahnsinnig gut dribbeln. Später sind dann die Schmerzen zu groß geworden und er hat sich totgesoffen, obwohl er noch nicht mal 50 war. Steht auch in meinem Buch.
    Genüsslich blättere ich vor und zurück, schaue mir zum tausendsten Mal die Fotos an und wundere mich zum tausendsten Mal darüber, was die früher für komische Frisuren hatten.
    Als ich irgendwann um die Mittagszeit meine Beine aus dem Bett schwinge und ins Bad hinke, klingelt das Telefon. Ich hinke also weiter auf den Flur und danach durchs halbe Haus - bei uns weiß man nie, wo das Telefon gerade liegt -, ehe ich es auf dem Kühlschrank finde und keuchend auf den grünen Knopf drücke.

    Â»Hier ist Flo, gute Nachrichten!«, höre ich eine aufgekratzte Stimme.
    Â»Hast du endlich mit deinem Vater geredet?«, frage ich außer Atem.
    Â»Nein, viel besser!«
    Â»Ist etwa die Schule abgebrannt?«
    Â»Nein«, antwortet er mit einem Lachen in der Stimme. »Noch viel, viel besser.«
    Â»Na, rück schon raus mit der Sprache!«
    Â»Das kann ich nicht am Telefon erzählen. Wir treffen uns in einer halben Stunde bei Benno, der hat sturmfreie Bude.«
    Â 
    Eine halbe Stunde später, auf Bennos Zimmer:
    Â»Und was ist jetzt die dolle Neuigkeit?«, fragt Benno, bevor er sich die Hälfte seines Doppeldeckertoasts mit Nutellafüllung in den Mund schiebt.
    Â»Mein Vater hat gestern Abend mal wieder ewig telefoniert«, beginnt Flo. »Und unter den vielen Gesprächen, die er geführt hat, war auch eins mit Herrn Hartwig dabei, unserem zweiten Vorsitzenden. Als der Name Speckmann fiel, bin ich natürlich hellhörig geworden. Mein Vater hat extra die Tür zu seinem Arbeitszimmer zugemacht, also bin ich sofort aufs Klo nebenan.«
    Â»Hochinteressant«, entgegne ich, »und jetzt willst du uns in aller Ausführlichkeit erzählen, was du auf dem Klo gemacht hast?«
    Â»Quatsch! Aber dort kann man jedes Wort, das im
Arbeitszimmer gesprochen wird, so gut verstehen, als hätte man einen Kopfhörer auf.«
    Â»Also wenn die Geschichte lange dauert, schmier ich mir noch zwei Brötchen«, sagt Benno.
    Â»Bleib sitzen, die Geschichte ist schnell erzählt: Speckmann hat gewaltig Dreck am Stecken, der ist schon mit einem Bein im Knast!«
    Â»Was???«, rufen Benno und ich völlig entgeistert.
    Flo nickt zufrieden und lässt die Nachricht eine Zeit lang auf uns wirken.
    Â»Seit vier Jahren ist der Typ jetzt Kassenwart, und mein Vater wundert sich anscheinend schon länger, dass unser Klub finanziell auf keinen grünen Zweig kommt. ›Obwohl die Zahl der Mitglieder steigt, sinken die Einnahmen‹, hat er gesagt, das hab ich ganz genau gehört. Dabei ist wohl schon lange nichts Neues mehr angeschafft worden. Ihr wisst ja selber, mit was für Schrottpillen wir hier spielen müssen. Und die neue Zapfanlage im Vereinsheim hat Ernie im Internet ersteigert.«
    Â»Meinst du etwa, der hat sich das Geld in die eigene Tasche gesteckt?«, frage ich ungläubig.
    Â»Na logo! Und eins kann ich euch garantieren: Wenn mein Vater dem auf die Schliche kommt, dann ist der fällig und zwar sofort. Hartwig hat sogar schon ein paar Aktenordner vorbeigebracht. Die liegen jetzt im Arbeitszimmer meines Vaters, und die werden Speckmann zum Verhängnis werden.«
    Â»Ist ja alles schön und

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