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11 Kicker und ein falsches Spiel

Titel: 11 Kicker und ein falsches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Knut Krueger
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Weg zu Ende.«
    Das kann nicht sein Ernst sein.
    Â»Das Spiel muss wiederholt werden!«, ruft Flo. »Genau!«, pflichtet Alex ihm bei. »Das hätte mindestens noch fünf Minuten gedauert!«
    Speckmann hebt beschwichtigend die Arme. »Ruhe, Männer! Ich kann ja verstehen, dass ihr enttäuscht seid. Wer im Halbfinale steht, der will natürlich auch ins Endspiel einziehen. Aber ich war eben schon bei der Turnierleitung und habe ihr mitgeteilt, dass wir unser Ausscheiden akzeptieren. Man muss auch die Größe haben, eine Niederlage anzuerk...«
    Weiter kommt er nicht, weil in diesem Moment ein ohrenbetäubender Tumult losbricht. »Schiebung! … Betrüger! … Das lassen wir uns nicht gefallen! … Pfui! … Schande! …«

    Â»Ruhig, Männer, so beruhigt euch doch!«
    Doch wir wollen uns nicht beruhigen. Alles, was wir wollen, ist Gerechtigkeit! Und das brüllen wir ihm mit Orkanstärke ins Gesicht. Benno blitzt die blanke Wut aus den Augen, und Michi schleudert seinem Trainer die geballte Faust entgegen.
    Â»Kinder, Kinder, so geht’s doch nicht!«, ruft Wilfried verzweifelt, aber niemand achtet auf ihn.
    Stattdessen verwandeln wir uns in ein wütendes, schnaubendes Untier mit elf Köpfen, das seine zweiundzwanzig Arme nach Speckmann ausstreckt, um ihm an die Gurgel zu gehen.
    Zum ersten Mal sehe ich so etwas wie Furcht in seinem Blick. Dann dreht er sich blitzschnell um und flüchtet aus der Kabine.

Mittwochabend
    Nachdem Speckmann Reißaus genommen hat, sind wir natürlich sofort zur Turnierleitung gestürmt, um sozusagen Protest gegen unseren eigenen Trainer einzulegen und ein Wiederholungsspiel zu fordern. Als Kapitän unserer Mannschaft hat sich Flo »offiziell« an seinen Vater gewandt. Der ist schließlich Mitglied der Turnierleitung. Doch Herr König teilte seinem Sohn mit, dass er in dieser Sache keinen Einfluss nehmen könne, weil er Vorsitzender unseres Vereins und damit »befangen« sei. Nach einigem Hin und Her wurde beschlossen, dass sich die anderen zwei Drittel der Turnierleitung in Person von Herrn Brönner und Herrn Michalke zur Beratung zurückziehen und um 19 Uhr ihre Entscheidung bekannt geben werden.
    Â 
    Jetzt ist also gespanntes Warten angesagt. Spieler und Betreuer beider Mannschaften drängen sich im Eingangsraum des Klubhauses zusammen. Die meisten von ihnen haben immer noch feuchte Haare und rote Wangen. Das Gewitter ist weitergezogen, doch der Wind heult mit unverminderter Stärke und treibt den Regen gegen die
Fensterscheiben, während Ernie dampfende Becher mit Tee und Kakao verteilt.
    Die Blumenberger machen einen gelassenen Eindruck. Wenn ihr unbedingt ein Wiederholungsspiel wollt, dann schlagen wir euch eben noch mal, scheinen sie zu denken. Speckmann lehnt im hintersten Winkel des Raumes an der Wand aus roten Backsteinen. Sein Gesicht ist maskenhaft starr, sein Blick geht ins Leere.
    Endlich öffnet sich die Glastür, hinter der sich die Büros des Klubhauses befinden. Zwei Männer mittleren Alters, die ich noch nie gesehen habe, bahnen sich mit wichtigen Gesichtern ihren Weg durch die Menge. Offenbar handelt es sich um die Herren Brönner und Michalke. Der Größere von ihnen tritt hinter ein Rednerpult, das jemand hereingerollt hat, und fummelt am Mikrofon herum. Es brummt und pfeift. Dann fragt er, ob wir ihn hören können. Zustimmendes Gemurmel.
    Â»Tja, äh, liebe Spieler, Trainer und Betreuer, liebe Freunde und Verwandte«, beginnt er umständlich. »Wir haben uns die Entscheidung wirklich nicht leicht gemacht.«
    Wir starren ihn gebannt an.
    Â»Das war ja heute das erste Spiel des Turniers, das den Wetterverhältnissen zum Opfer fiel, wenn auch quasi in letzter Sekunde …«
    Das stimmt nicht!, schreit es in meinem Kopf. Es waren nicht Sekunden, sondern noch FÜNF MINUTEN zu spielen. Am liebsten hätte ich sofort lautstark protestiert, aber wann hätte ich je lautstark protestiert?

    Â»Bei Spielabbruch führte die Elfenbeinküste gegen Italien mit 2:1, und da uns von ›italienischer‹ Seite, wenn ich so sagen darf, klar und deutlich mitgeteilt wurde, dass man die Niederlage akzeptiert, sahen wir zunächst keinen Handlungsbedarf.«
    Der Redner wirft Speckmann einen unsicheren Blick zu, doch der scheint mit seinen Gedanken immer noch woanders zu sein.
    Â»Aber dann haben wir erfahren, dass die

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