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11 - Nie sollst Du vergessen

11 - Nie sollst Du vergessen

Titel: 11 - Nie sollst Du vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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Glück hatte es wenigstens ein dickes Fell.
    »Dann lass mich dich fahren«, sagte Ted schließlich.
    »Besser nicht.«
    »Aber -«
    Sie legte ihm beschwichtigend die Hand auf den Arm. Dann hob sie sie, um seine Wange zu berühren, aber er zuckte zurück, und sie trat einen Schritt von ihm weg. »Hast du Lust, morgen Abend mit mir zusammen zu essen?«, fragte sie.
    »Das weißt du doch.«
    »Gut. Dann komm zu mir zum Abendessen. Da können wir dann auch reden, wenn du möchtest.«
    Er sah sie an. Sie wusste, dass er versuchte, in ihren Zügen zu lesen, und es ihm nicht gelang. Bemüh dich nicht, hätte sie am liebsten gesagt. Ich habe jahrelange Übung darin, eine bestimmte Rolle in einem Drama zu spielen, von dem du nichts weißt.
    Sie erwiderte ruhig seinen Blick, während sie auf seine Antwort wartete. Das Licht aus ihrem Wohnzimmer fiel durch das Fenster und warf einen gelben Schein auf sein Gesicht, das vom Alter und von Ängsten, die er verschwieg, gezeichnet war. Sie war ihm dankbar dafür, dass er seine tiefsten Ängste ihr gegenüber nicht aussprach, denn das verlieh ihr den Mut, sich ihrerseits mit alldem auseinander zu setzen, was sie ängstigte.
    Er nahm plötzlich die Mütze ab, eine Geste der Unterwürfigkeit, die sie niemals von ihm verlangt hätte. Das graue Haar kam zum Vorschein, das jetzt nass wurde, und die fleischige rote Nase, die bisher im Schatten des Mützenschirms verborgen geblieben war. Nun sah er aus wie das, was er war: ein alter Mann. Und sie fühlte sich als die, die sie war: eine Frau, die die Liebe eines so anständigen Mannes nicht verdiente.
    »Eugenie«, sagte er, »wenn du denkst, du kannst mir nicht sagen, dass du - dass du und ich - das wir nicht ...« Er schaute zur Buchhandlung gegenüber.
    »Ich denke gar nichts«, erwiderte sie. »Außer an London und die Fahrt. Und der Regen ist natürlich lästig. Aber ich fahre vorsichtig. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen.«
    Er schien zufrieden und vielleicht eine Spur erleichtert über ihre Worte, die gedacht waren, ihn zu beruhigen. »Du bist mein Leben«, sagte er schlicht. »Eugenie, weißt du das? Du bist mein Leben. Und ich bin zwar die meiste Zeit ein ziemlicher Trottel, aber ich -«
    »Ich weiß«, sagte sie. »Ich weiß. Und wir reden morgen.« »Ja, gut.« Er küsste sie ungeschickt und stieß mit dem Kopf gegen die Kante des Schirms, sodass er ihr beinahe aus der Hand gefallen wäre.
    Regen schlug ihr ins Gesicht. Ein Auto raste durch die Friday Street, und Wasser spritzte über ihre Schuhe.
    Ted fuhr ärgerlich herum. »Hey!«, schrie er dem Fahrzeug nach. »Können Sie nicht aufpassen!«
    »Ist schon gut«, sagte sie. »Es ist ja nichts passiert, Ted.«
    Er wandte sich ihr wieder zu. »Verdammt noch mal«, sagte er.
    »War das nicht -« Aber dann brach er ab.
    »Was?«, fragte sie. »Wer?«
    »Niemand. Nichts.« Er scheuchte den Hund hoch, um das letzte Stück Weg zu seiner Haustür hinter sich zu bringen. »Und wir reden morgen?«, fragte er. »Nach dem Abendessen?«
    »Ja«, antwortete sie. »Es gibt so vieles zu sagen.«
    Große Vorbereitungen brauchte sie nicht zu treffen. Sie wusch sich das Gesicht und putzte die Zähne. Sie kämmte sich das Haar und band ein dunkelblaues Tuch um, trug einen farblosen Lippenbalsam auf und knöpfte das Winterfutter in ihren Trenchcoat, um gegen die Kälte der Nacht besser geschützt zu sein. Parkplätze waren in London immer knapp, und sie wusste nicht, wie weit sie nach Erreichen ihres Ziels noch zu Fuß durch Wind und Kälte würde gehen müssen.
    Im Trenchcoat, die Handtasche am Arm, stieg sie die schmale Treppe hinunter. Vom Küchentisch nahm sie eine Fotografie in einem schlichten Holzrahmen, eine von dreizehn, die gewöhnlich im Haus verteilt standen. Zur Auswahl hatte sie sie in Reih und Glied auf dem Tisch aufgestellt, und die anderen blieben nun dort stehen.
    Das Bild an die Brust gedrückt, trat sie in die Dunkelheit hinaus.
    Ihr Wagen stand ein paar Häuser weiter in einem abgeschlossenen Hof. Sie mietete den Platz monatlich. Der Hof war hinter einem Tor verborgen, das geschickt so gefertigt war, dass es aussah, als wäre es Teil der Fachwerkhäuser zu seinen beiden Seiten. Das bot Sicherheit, und Sicherheit war Eugenie wichtig. Die Illusion von Sicherheit, die Tore und Schlösser boten, sagte ihr zu.
    In ihrem Wagen - ein Polo aus zweiter Hand, dessen Gebläse röchelte wie ein Asthmatiker - legte sie die gerahmte Fotografie auf den Beifahrersitz und ließ den Motor

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