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11 - Nie sollst Du vergessen

11 - Nie sollst Du vergessen

Titel: 11 - Nie sollst Du vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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und ihre Schultern sanken herab.
    »Genau«, sagte Leach wegwerfend. »Sie können uns ja Bescheid geben, wenn Sie -«
    »Nein, Sir«, mischte sich Lynley ein. »Das ist alles durchaus vernünftig.«
    »Das soll wohl ein Witz sein«, gab Leach zurück.
    »Nein. Wenn wir Constable Havers' Überlegungen folgen, haben wir eine Erklärung dafür, warum Eugenie Davies am fraglichen Abend Pitchleys Adresse bei sich hatte, während alle unsere anderen Theorien stets daran gescheitert sind, dass wir genau dafür keine Erklärung finden konnten.«
    »Alles Quatsch«, knurrte Leach.
    »Was für eine andere Erklärung ist denn möglich? Es gibt keine uns bekannte Verbindung zwischen ihr und Pitchley. Keinen Brief, kein Telefonat, keine E-Mail.«
    »Sie hatte eine E-Mail-Adresse?«, fragte Leach scharf.
    »Klar«, antwortete Barbara, »und ihr Computer -« Sie brach abrupt ab, zog eine Grimasse und schluckte den Rest ihres Satzes hinunter.
    »Computer?«, rief Leach sofort. »Wo, zum Teufel, ist der Computer geblieben? In Ihren Berichten ist nirgends die Rede davon.«
    Lynley spürte, dass Barbara ihm einen Blick zuwarf, bevor sie sich zu ihrer Umhängetasche vorbeugte und hektisch darin zu kramen begann. Er fragte sich, was für sie beide vorteilhafter wäre, Wahrheit oder Lüge, und entschied sich für: »Ich habe den Computer überprüft. Es war nichts drauf. Sie hatte E-Mail, ja. Aber es war nichts von Pitchley da. Ich sah deshalb keine Notwendigkeit -«
    »- das in Ihren Bericht aufzunehmen?«, schnauzte Leach.
    »Nennen Sie das gründliche Arbeit?«
    »Ich hielt es für überflüssig.«
    »Was?! Allmächtiger Gott! Dieser Computer kommt auf der Stelle hierher, Lynley. Damit unsere Leute ihn sich vornehmen können. Sie sind kein Fachmann. Sie können leicht etwas übersehen haben, das - verdammt noch mal! Sind Sie denn von allen guten Geistern verlassen? Was, zur Hölle, haben Sie sich dabei gedacht?«
    Was sollte er daraufsagen? Er habe Zeit sparen wollen? Mühe? Einen Ruf retten wollen? Eine Ehe? Er sagte mit Bedacht: »An ihre E-Mail zu kommen war kein Problem, Sir. Und als uns das gelungen war, haben wir sofort gesehen, dass es da praktisch nichts -«
    »Was heißt hier praktisch?«
    »Nur eine Nachricht von Robson, und mit dem haben wir gesprochen. Er verschweigt meiner Ansicht nach etwas. Aber mit Eugenie Davies' Tod hatte er sicher nichts zu tun.«
    »Ach, das wissen Sie?«
    »Das sagt mir mein Gefühl, Sir.«
    »Ah ja, das gleiche Gefühl, das Sie veranlasst hat, ein Beweisstück zurückzuhalten - oder soll ich sagen ›verschwinden zu lassen‹?«
    »Ich habe nach Ermessen entschieden, Sir.«
    »Sie haben nichts zu entscheiden. Der Computer kommt hierher. Und zwar gleich. Jetzt.«
    »Und was ist mit dem Humber?«, erkundigte sich Barbara vorsichtig.
    »Zum Teufel mit dem Humber. Und zum Teufel mit Davies. Vanessa, besorgen Sie uns diese verdammten Gefängnisunterlagen von der Wolff. Womöglich hat die zehn Leute an der Hand, alle mit Autos, die so alt sind wie Methusalem, und alle irgendwie mit diesem Fall verquickt.«
    »Aber Sir«, warf Lynley ein. »Diese Spur, die wir hier entdeckt haben, der Humber, führt uns vielleicht -«
    »Ich sagte, zum Teufel mit dem Humber, Lynley. Was Sie angeht, sind wir wieder am Ausgangspunkt. Bringen Sie mir jetzt diesen Computer. Und wenn Sie das getan haben, dann fallen Sie auf die Knie und danken Sie Ihrem Schöpfer, dass ich Sie nicht bei Ihren Vorgesetzten melde.«
    »Es wird Zeit, dass du zu mir kommst, Jill.« Dora Foster trocknete den letzten Teller und hängte das Geschirrtuch ordentlich gefaltet über den Halter neben dem Spülbecken. Sie zog die Ränder mit gewohnter Akribie gerade und wandte sich wieder ihrer Tochter zu, die am Küchentisch saß, die Beine hochgelegt, die Hände im Kreuz, um die schmerzhaft verspannten Muskeln zu kneten. Es kam ihr vor, als schleppte sie einen Fünfzig-Pfund-Sack mit Mehl in ihrem Bauch herum, und sie fragte sich, wie, um alles in der Welt, sie bis zur Hochzeit, die knapp zwei Monate nach der Entbindung geplant war, ihre Figur zurückbekommen sollte.
    »Unsere kleine Catherine hat sich schon auf den Weg gemacht«, sagte Jills Mutter. »Es kann sich nur noch um Tage handeln.«
    »Richard hat sich mit dem Plan noch nicht recht angefreundet«, gab Jill zu bedenken.
    »Du bist bei mir besser aufgehoben als ganz allein in einem Kreißsaal, wo nur ab und zu eine Schwester vorbeischaut, um sich zu vergewissern, dass du noch lebst.«
    »Mama,

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