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11 - Nie sollst Du vergessen

11 - Nie sollst Du vergessen

Titel: 11 - Nie sollst Du vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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Winston«, sagte Lynley. »Wir wissen ja von Ihnen bereits, dass Yasmin Edwards bestätigt hat -«
    Es handle sich bei dieser Geliebten nicht um Yasmin Edwards, erklärte Nkata, sondern um die stellvertretende Direktorin im Holloway-Gefängnis, eine gewisse Noreen McKay, die seit Jahren mit Katja Wolff ein Verhältnis habe. Die McKay habe sich aus nahe liegenden Gründen gescheut, eine Aussage zu machen, habe aber schließlich zugegeben, an den beiden fraglichen Abenden mit Katja Wolff zusammen gewesen zu sein.
    »Geben Sie auf jeden Fall ihren Namen an Leachs Leute durch«, sagte Lynley. »Sie sollen prüfen, was für einen Wagen sie fährt. Wo ist die Wolff jetzt?«
    »Zu Hause, vermute ich. Ich bin jetzt auf dem Weg dorthin.«
    »Warum?«
    Es trat eine Pause ein, bevor Nkata antwortete. »Ich wollte ihr selbst sagen, dass sie nicht mehr verdächtig ist. Ich bin ziemlich grob mit ihr umgesprungen.«
    Lynley fragte sich, wen genau der Constable meinte, wenn er von »ihr« sprach. »Geben Sie vorher Leach den Namen dieser McKay durch. Und ihre Adresse.«
    »Und dann?«
    »Erledigen Sie die Sache in Kennington. Aber, Winnie, seien Sie zurückhaltend.«
    »Warum das, Inspector?«
    »Wir haben bereits die nächste Fahrerflucht.« Lynley setzte ihn kurz ins Bild und fügte hinzu, dass er und Havers in diesem Moment auf dem Weg in die Portman Street seien. »Jetzt, wo es auch Richard Davies erwischt hat, haben wir ein ganz neues Spiel. Neue Regeln, neue Spieler und, wer weiß, vielleicht ein neues Ziel.«
    »Aber wenn die Wolff doch ein Alibi hat -«
    »Lassen Sie einfach ein bisschen Vorsicht walten«, riet Lynley.
    »Es ist noch nicht alles auf dem Tisch.«
    Nachdem Lynley das Gespräch beendet hatte, berichtete er alles Barbara, und als er zum Schluss gekommen war, sagte sie: »Na, das wird ja immer dürftiger.«
    »Ja, das kann man wohl sagen«, stimmte Lynley zu.
    Noch einmal zehn Minuten Fahrt, und sie erreichten die Portman Street, wo schon blinkendes Blaulicht und ein größerer Verkehrsstau in der Nähe des Portman Square von einem Unfall kündeten. Lynley fuhr den Wagen an den Bordstein und hielt ihn halb auf dem Bürgersteig, halb auf der Busspur an.
    Sie stapften durch den Regen den Blaulichtern entgegen und bahnten sich einen Weg durch ein Gewühl von Gaffern. Die Lichter gehörten zu zwei Streifenfahrzeugen, die die Busspur blockierten, und zu einem dritten, das den Verkehr stoppte. Die Beamten aus einem der Wagen führten mitten auf der Straße ein Gespräch mit einer Politesse, während einige Beamte aus den beiden anderen Fahrzeugen mit Leuten auf dem Bürgersteig redeten und die anderen sich durch das Unter- und Oberdeck des Busses drängten, der schief, mit einem Rad auf dem Bordstein, am Straßenrand stand. Ein Rettungswagen war weit und breit nicht zu sehen. Ebenso wenig die Kollegen von der Spurensicherung. Und die Unfallstelle selbst - die zweifellos dort war, wo der Streifenwagen mitten im Verkehr stand - war noch nicht einmal abgesperrt worden.
    Das hieß, dass eventuell vorhandene, wichtige Spuren ungesichert waren und bald verloren sein wurden. Lynley schimpfte unterdrückt.
    Dicht gefolgt von Barbara Havers schob er sich durch die Menge und hielt dem nächst stehenden Polizisten, einem Bobby im Anorak, dem das Wasser vom Helm in den Nacken tropfte, seinen Ausweis unter die Nase.
    »Was ist hier geschehen?«, fragte er. »Wo ist das Opfer?«
    »Schon auf dem Weg ins Krankenhaus«, antwortete der Beamte.
    »Er ist also am Leben?« Lynley sah Barbara an. Die hob die Faust mit aufgestelltem Daumen. »Wie ist sein Zustand?«
    »Hat ein Schweineglück gehabt, der Mann. Als wir das letzte Mal so einen Fall hatten, haben sie eine Woche gebraucht, um die Leiche vom Pflaster zu kratzen, und der Fahrer ist erst mal in der Klapse gelandet.«
    »Gibt es Zeugen? Wir müssen mit ihnen sprechen.«
    »Ach ja? Wieso denn?«
    »Wir hatten ähnliche Unfälle mit Fahrerflucht in West Hampstead«, erklärte Lynley, »in Hammersmith und in Maida Vale. Bei dem heutigen hat es einen Mann erwischt, der mit einem unserer früheren Opfer verwandt ist.«
    »Sie sind falsch informiert.«
    »Wie bitte?«, fragte Barbara.
    »Das hier war keine Fahrerflucht.« Der Polizist wies mit einer Kopfbewegung zum Bus, in dem einer seiner Kollegen gerade mit einer Frau sprach, die direkt hinter dem Fahrersitz saß. Der Fahrer selbst war draußen auf dem Bürgersteig in einem erregten Gespräch mit einem der Polizisten, dem er seinen

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