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11 - Nie sollst Du vergessen

11 - Nie sollst Du vergessen

Titel: 11 - Nie sollst Du vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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dass sie ein Stück unter den Wagen geschoben ist. Wir vermuten, dass der Fahrer des Unfallwagens ausgestiegen ist, nachdem er die Frau niedergefahren und ein paar Mal überrollt hatte, und sie an den Straßenrand zerrte, ehe er weiterfuhr.«
    »Könnte sie nicht von einem Fahrzeug dorthin geschleift worden sein? Einem Lkw vielleicht?«, fragte ein Constable, der bisher lautstark eine Tasse Instantbrühe geschlürft hatte. »Oder können Sie das ausschließen?«
    »Ja, auf Grund der wenigen Reifenabdrücke, die wir haben«, erklärte Leach und griff nach seinem Kaffeebecher, den er auf einem mit Akten und Computerausdrucken beladenen Schreibtisch an seiner Seite abgestellt hatte.
    Er war lockerer, als Lynley nach der ersten Begegnung vor vierzig Minuten in seinem Büro erwartet hatte. Lynley nahm es als gutes Omen für die bevorstehende Zusammenarbeit.
    »Aber warum nicht mehrere Fahrzeuge, Sir?«, erkundigte sich ein anderer Beamter. »Das erste fährt sie nieder, und der Fahrer gerät in Panik und flüchtet. In ihrer schwarzen Kleidung wird sie von den beiden nächsten vorüberkommenden Autofahrern nicht gesehen und nochmals überrollt.«
    Leach trank einen Schluck Kaffee und schüttelte den Kopf. »Es wäre doch sehr unwahrscheinlich, dass in derselben Nacht im selben Viertel drei unachtsame Autofahrer dieselbe Person überfahren, ohne den Unfall zu melden. Und wie soll sie, wenn wir Ihrer Theorie folgen, unter dem Vauxhall gelandet sein? Dafür gibt es nur eine Erklärung, Potashnik, und die ist der Grund dafür, dass wir uns mit dem Fall befassen.«
    Seinen Worten folgte zustimmendes Gemurmel von allen Seiten.
    »Ich würde wetten, dass der Typ, der die Sache gemeldet hat, unser Fahrer ist«, rief jemand von hinten.
    »Möglich«, stimmte Leach zu. »Pitchley hat sofort seinen Anwalt hinzugezogen und keinen Ton mehr gesagt. Das stinkt natürlich, da haben Sie Recht. Aber er wird uns schon noch einiges erzählen, denke ich, wenn wir sein kostbares Auto lange genug unter Verschluss halten.«
    »Nimm einem Kerl seinen Porsche, und er singt wie ein Kanarienvogel«, behauptete ein Constable, der ganz vorn saß.
    »Genau darauf zähle ich«, stimmte Leach zu. »Ich behaupte weder, dass er der Fahrer war, der sie niedergefahren hat, noch, dass er es nicht war. Aber ganz gleich, wie der Hase läuft, er wird seinen Porsche nicht zurückbekommen, solange er uns nicht gesagt hat, warum die Tote seine Adresse bei sich trug. Wenn wir ihn nur dann zum Reden bringen können, wenn wir den Porsche in Gewahrsam behalten, werden wir genau das tun. So und jetzt ...«
    Leach begann mit der Aufgabenverteilung. Die meisten Männer seines Teams wurden in das Gebiet rund um den Unfallort beordert, um die Bewohner der umliegenden Häuser - teils Einfamilien-, teils Mehrfamilienhäuser - darüber zu befragen, was sie in der vergangenen Nacht gesehen, gehört oder sonst irgendwie wahrgenommen hatten. Einige andere Beamte wurden angewiesen, sich ständig über die Arbeit der Spurensicherung und des Labors zu informieren, also die Fortschritte bei der Untersuchung von Eugenie Davies' Wagen zu verfolgen, alle Angaben bezüglich des am Körper der Toten sichergestellten Spurenmaterials zu koordinieren, das am Leichnam gesicherte Material mit dem von dem beschlagnahmten Porsche zu vergleichen, alle Reifenabdrücke auf der Straße in West Hampstead und auf dem Körper und der Kleidung Eugenie Davies' auszuwerten. Eine letzte Gruppe von Beamten - die größte - wurde mit der Fahndung nach einem Fahrzeug mit beschädigter Vorderfront beauftragt.
    »Karosseriewerkstätten, Parkplätze und -garagen, Mietwagenfirmen, Straßen, Höfe und Parkbuchten an der Schnellstraße«, instruierte Leach.
    »So ein Unfall hinterlässt Spuren am Fahrzeug.«
    »Dann ist aber der Porsche aus dem Rennen«, bemerkte eine Beamtin.
    »Den Porsche brauchen wir, um unseren Mann zum Reden zu bringen«, erwiderte Leach. »Aber wer weiß, ob Pitchley nicht irgendwo noch einen zweiten Wagen versteckt hat. Wir dürfen diese Möglichkeit jedenfalls nicht außer Acht lassen.«
    Nach der Besprechung setzte sich Leach in seinem Büro mit Lynley und Havers zusammen, um ihnen als Leiter der Ermittlungen seine Anweisungen zu geben. Die Art, wie er das tat, legte nahe, dass es in diesem Fall nicht allein um Mord ging, sondern dass mehr auf dem Spiel stand. Was genau, verriet er ihnen allerdings nicht. Er nannte ihnen lediglich mit der Bemerkung, dass dies ihr Ausgangspunkt sei, Eugenie

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