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110 - Herrin der Seelen

110 - Herrin der Seelen

Titel: 110 - Herrin der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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starrer Blick klärte sich. Er schaute sich, vollkommen verdutzt um, so wie einer, der in einer völlig fremden Umgebung aus tiefem Schlaf erwacht. Im nächsten Moment stürzten die Besessenen - über hundert an der Zahl - sich brüllend auf Coco, Unga und Abi Flindt. Preßlufthämmer und Elektromeißel wurden geschwungen. Die brüllende, geifernde Schar wollte die drei zerstückeln.
    Unga sprang mit seinem Satz unter die Angreifer und schlug mit seinen Fäusten wie mit Keulen zu. Drei, vier Angreifer sanken zu Boden. Der Cro Magnon packte einen an den Beinen und schwang ihn im Kreis herum.
    Die Dämonendiener wichen zurück, aber nicht für lange. Zwei packten Burian Wagner, der sich an Cocos Seite stellte.
    Die schwarzhaarige Coco hatte die Augen geschlossen und konzentrierte sich. Sie wollte ihre Zeitmagie anwenden. Eine Frau mit einem Elektromeißel und ein Mann mit einem schweren Hammer stürzten sich auf Abi Flindt. Die Angreifer kamen nicht alle auf einmal..
    Burian Wagner, obwohl noch verwirrt, besann sich auf das, was er bei Wirtshausraufereien gelernt hatte. Einem Angreifer schlug er gegen den Hals, dem zweiten trat er in die Hoden. Die beiden Männer fielen um, obwohl sie ein ganzes Stück größer und auch breiter waren als Burian Wagner. Abi Flindt zog seinen Revolver, schlug der Frau den schweren Lauf über den Kopf und schoß den Mann ins Bein.
    Unga schleuderte den Mann, den er zuvor an den Beinen herumgeschwungen hatte, zwischen die Angreifer.
    Coco Zamis bewegte sich nun. Ihre Bewegungen wurden so rasend schnell, daß ihre Konturen verschwammen und nicht mehr wahrzunehmen waren. Sie wurde unsichtbar für die Dämonendiener und die andern, die sich im normalen Zeitablauf befanden. Diese wiederum standen für Coco so still wie Denkmäler. Von Cocos Zeitablauf gesehen, brauchten sie Stunden, um eine einzige kleine Bewegung zu vollführen.
    Coco berührte inmitten der zur Bewegungslosigkeit erstarrten Dämonendiener Unga, Abi Flindt und Burian Wagner. Das Gebrüll der Dämonendiener vernahm Coco jetzt nur noch als ein tiefes, dumpfes Brummen. Coco erschuf eine magische Sphäre, so daß auch ihre drei Gefährten an ihrer Zeitmagie teilhaben konnten.
    Abi Flindt und Burian Wagner schauten ziemlich verdutzt drein, als sie die Dämonendiener plötzlich zur Bewegungslosigkeit erstarrt sahen. Unga hatte Cocos Zeitmagie schon bei früheren Gelegenheiten miterlebt.
    „Kommt mit!" sagte Coco. „Wir verschwinden von hier und verstecken uns im Wald. Beeilt euch! Lange kann ich die magische Sphäre bei so vielen Personen nicht aufrechterhalten."
    Abi Flindt wollte Fragen stellen.
    Aber Burian Wagner sagte kurz: „Halt die Goschen und komm, Abi!"
    Coco und die drei Männer entfernten sich schnell, aber ohne zu rennen, vom Steinbruch. Jetzt, wo sie zur Bewegungslosigkeit erstarrt waren, sah Coco deutlich die blutigen Wunden an den Händen der Dämonendiener. Alle hatten sich an den Dornen verletzt und Luguri ihr Blut geopfert.
    Die vier durchschritten das große Tor, überquerten die Chaussee und verschwanden im Wald. Nachdem sie sich ein gutes Stück entfernt hatten, ließ Coco mit einem Seufzer der Erleichterung die magische Sphäre zusammenbrechen. Augenblicklich hörte man wieder das Rauschen des Windes in den Bäumen und das wüste Gebrüll der Dämonendiener beim Steinbruch. Für sie mußte es aussehen, als hätten Coco und die drei Männer sich in Luft aufgelöst. Sie waren ratlos.
    Unga ergriff den Kommandostab, den er hinter den Gürtel gesteckt hatte.
    „Die Situation hat sich verändert", sagte er. „Ich muß mit Hermes Trismegistos Verbindung aufnehmen."
    Er ging wieder ein Stück weg.
    Abi Flindt murrte wegen Ungas Geheimniskrämerei.
    Coco hatte sich auf eine Baumwurzel gesetzt. Sie fühlte sich physisch und psychisch erschöpft. Die Zeitmagie zehrte immer sehr an ihren Kräften.
    Burian Wagner versuchte, seine Gedanken zu ordnen. Bewundernd sahen er und Abi Flindt Coco an. Sie hatten von ihrer Fähigkeit, die Zeit manipulieren zu können, gehört; aber etwas vom Hörensagen kennen oder es selbst erleben war zweierlei.

    Dorian Hunter stand in dem Zimmer, in dem die Runenhexe gestorben war. Ihr Blut, nur oberflächlich abgewaschen, klebte noch an den Dielen. Don Chapman saß im Katzenfell auf dem Bett und betrachtete Dorian aufmerksam aus irisierenden, grünen Augen.
    Ungas Stimme kam aus dem Kommandostab in Dorians Hand.
    „Wir sind dank Cocos Zeitmagie aus dem Steinbruch entkommen", sagte der

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