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110 - Herrin der Seelen

110 - Herrin der Seelen

Titel: 110 - Herrin der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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einem starken Bann. Es war sehr schwer für Coco, ihn zu hypnotisieren.
    Endlich hatte sie ihn in Trance versetzt. Der Wirt stand ruhig da, die Hände an der Naht seiner ausgebeulten Hose.
    „Was geht hier vor?" fragte Coco.
    „Ich weiß es nicht", antwortete der Wirt mit monotoner Stimme. ,,Da ist etwas, ein unerklärlicher Einfluß, dem ich gehorchen muß, wie die meisten hier."
    „Wo befindet sich der Falkreuther Steinbruch, und was geht dort vor?"
    Der Schweiß brach dem Wirt aus. Er preßte die Zähne zusammen, daß sie knirschten.
    „Antworte!" befahl Coco.
    „Ich - weiß - nichts."
    Urplötzlich brach der Wirt zusammen. Coco und Burian Wagner bemühten sich um ihn. Er war ohnmächtig geworden. Sein Gesicht hatte einen kalkigen Schimmer, aber Puls und Atmung gingen regelmäßig; es schien nichts Ernstes zu sein.
    „Wo der Falkreuther Steinbruch ist, weiß ich auch", sagte Burian Wagner.„Ich stamme schließlich aus dieser Gegend. Von den Leuten hier können wir nichts erfahren."
    Das sahen Coco und Unga ein. Die schöne, schwarzhaarige Frau und der stämmige Urbayer, Burian Wagner, bemühten sich um den Bewußtlosen, bis er die Augen wieder aufschlug. Er stand auf, stellte sich, als hätte er überhaupt keine Erinnerung an das Geschehene, wieder hinter den Tresen.
    „Wir gehen jetzt", sagte Coco freundlich und lächelte ihr hinreißendstes Lächeln.
    Der Wirt nickte nur. Die beiden unterschiedlichen Männer, Coco Zamis und der in der Tasche befindliche Don Chapman verließen das Gasthaus. Sie standen nun wieder draußen auf dem Marktplatz.
    „Wie weit ist es bis zum Falkreuther Steinbruch?" fragte Coco.
    „So acht, neun Kilometer", antwortete Burian Wagner. „Wir sollten erst einmal eine Brotzeit machen, bevor wir dorthin gehen. In dem Wirtshaus gegenüber kann man ganz ausgezeichnet essen - und preiswert."
    „Du denkst wohl immer nur ans Essen und Trinken, Burian", sagte Unga und grinste auf den stämmigen Bayer herab.
    „Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen und sorgt für das innere Gleichgewicht", sagte Burian Wagner gelassen. „Außerdem macht es wohl keinen Unterschied, ob wir eine halbe Stunde früher oder später zu dem Steinbruch kommen."
    „Doch, es macht einen", antwortete Coco. „Unga hat eine Nachricht von Hermes Trismegistos erhalten. Einer von unseren Freunden ist in großer Gefahr. Genaueres weiß ich nicht."
    Coco wollte ihre Karten nicht auf den Tisch legen, denn Burian Wagner durfte manches nicht wissen.
    Der Bayer seufzte, als er seine Brotzeit entschwinden sah.
    „Das ist natürlich etwas anderes", sagte er. „Packen wir's!"
    Er gab an, in welche Richtung sie sich wenden mußten, um zum Falkreuther Steinbruch zu kommen.
    Menschen kamen jetzt aus den Häusern. Sie bewegten sich wie Schlafwandler. Ein paar schoben Schubkarren oder zogen Handwagen. Sie beachteten die drei Fremden nicht.
    „Was ist denn nun los?" fragte Coco.
    Die drei traten zu der Menschenmenge, blieben aber im Hintergrund.
    Die Reisetasche wurde geöffnet, so daß Donald Chapman den Kopf herausstrecken konnte, wenn er wollte.
    Die Leute, alles Einwohner des Ortes, blieben schweigend stehen. Man hörte in der Ferne das Röhren eines Lastwagenmotors. Ein verbeulter Lastwagen, wie er auch zum Kiestransport verwendet wurde, fuhr mit einem Anhänger auf den Marktplatz von Darendorf. Zwei Männer stiegen aus dem Führerhaus, ruckhaft wie Automaten. Sie öffneten die linke seitliche Ladeklappe der beiden Anhänger.
    Jetzt konnten Coco, Burian und besonders gut der lange Unga die Ladung erkennen. Steinstatuen waren es, grob behauen und archaisch anmutend. Sie stellten Luguri dar, den Erzdämon; eine sehr große, hagere Gestalt mit Glotzaugen, einer starren Fratze, einer Glatze und langen, dürren Fingern mit Krallen. Sie trug einen schwarzen Umhang. Die Statuen - alle von der gleichen Art - standen aufrecht und hielten je eine Blutschale in den Klauen. Sie hatten eine Größe von etwa fünfzig Zentimetern.
    Die Einwohner von Darendorf begannen nun, die Statuen abzuladen. Sie trugen sie schweigend in ihre Häuser oder fuhren sie mit den Schubkarren und Handwagen davon.
    Es war ein seltsam anmutendes, unheimliches Bild, wie diese so alltäglich aussehenden Menschen des Bayerischen Waldes mit ernsten Gesichtern die Statuen abtransportierten. Es mußten mindestens hundert sein, die der Lastwagen gebracht hatte. Die Statuen waren sicher für die Hausaltäre der Dämonendiener bestimmt.
    Coco begriff, daß es

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