110 wirksame Behandlungsmoeglichkeiten bei Krebs
Tumoren und neuroonkologische Tumoren.
Informationen:
→ www.hit-heidelberg.com
SIR-Spheres® – radioaktive Mikrokügelchen zur Bestrahlung von Tumorgewebe. SIR-Spheres® ist ein innovatives, strahlentherapeutisches Medizinprodukt, das aus winzigen mit Yttrium-90 markierten Mikrokügelchen besteht. Diese ca. 35 Mikron kleinen Mikrosphären werden während einer Behandlung direkt durch die Leberarterie in die Leber injiziert und erreichen so das Tumorgewebe, welches dadurch sozusagen von innen heraus zerstört oder zumindest verkleinert wird. Das den Tumor umgebende gesunde Lebergewebe erholt sich in der Regel rasch von dieser Behandlung.
Da Brust- und Darmtumoren recht oft in die Leber streuen und es bisher kaum wirksame Therapien gegen Lebertumoren gibt, können die Heilungschancen möglicherweise gesteigert werden. Bisher wurden nur Patienten behandelt, bei denen keine andere Therapie mehr greift. Die Therapie wird mit dem PET-CT-Verfahren (→ S. 35 ) gesteuert.
WICHTIG
Bislang gibt es mit dieser Methode nur Erfahrungen bei der Behandlung fortgeschrittener, inoperabler Lebertumoren. Im Allgemeinen wird SIR-Spheres® nur einmal, entweder allein oder in Verbindung mit einer fortlaufenden Chemotherapie, verabreicht.
Seit Anfang der 90er-Jahre bestehen Erfahrungen mit der SIR-Spheres®-Therapie in der Behandlung von Lebertumoren. Die Therapie wurde bei über 1500 Patienten in Australien, Neuseeland, Hongkong, Malaysia, Singapur, Thailand und den USA mit gewissem Erfolg angewandt. In Europa nimmt die klinische Radiologie der Universitäten München, Mannheim/Heidelberg und Frankfurt eine Pionierfunktion auf diesem Gebiet ein. Eine randomisierte australische Studie belegt eine bedeutsame Verlängerung der Lebenszeit um 29,4 Monate im Vergleich zu Patienten, die allein chemotherapeutisch behandelt wurden. Zurzeit diskutieren deutsche Onkologen darüber, die Behandlung mit SIR-Spheres® in Kombination mit einer Chemotherapie gerade im Krebsfrühstadium anzuwenden, wofür allerdings noch zu wenige Studiendaten vorliegen. Bisher wurden in Deutschland am Institut für Klinische Radiologie des Münchner Universitätsklinikums sehr wenige Patienten mit diesem Verfahren behandelt. Leider erstatten die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten in Höhe von rund 10 000 Euro in Deutschland nicht.
Informationen:
→ www.sirtex-europe.com
Hilfe bei Nebenwirkungen der Strahlentherapie
Trotz aller Fortschritte lassen sich Nebenwirkungen der Strahlentherapie nicht völlig vermeiden. Die meisten Nebenwirkungen bestehen nur vorübergehend. Ihre Art und ihr Ausmaß hängen davon ab, welche Körperteile bestrahlt werden und welche Strahlendosis verabreicht wird. Auch individuelle Faktoren spielen eine Rolle.
Als mögliche Nebenwirkungen bei Strahlentherapie treten auf:
Schädigungen der Haut und der Schleimhäute zum Teil mit Entzündungen,
Funktionsstörungen der Organe im Bestrahlungsbereich,
bleibende Schäden an Organen im Bestrahlungsbereich,
Schädigung des Blutbildes,
Müdigkeit und Erschöpfung.
Tipp
Wie nach einem zu langen Sonnenbad rötet sich die Haut durch Bestrahlung und sollte darum mit Kamillenpuder gepflegt werden. Kamillenpuder spielt in der therapiebegleitenden Hautpflege als Bestrahlungspuder eine wichtige Rolle, denn der Kamillenwirkstoff heilt und pflegt die Haut. Sehr hilfreich kann eine mit steriler Wundkompresse als Umschlag angewandte Urticaria- und Arnika-Essenz (Combudoron®-Flüssigkeit) sein.
Durch geeignete Vorbeugungsmaßnahmen lassen sich Nebenwirkungen verhindern oder zumindest einschränken.
Im Verlauf der Therapie und noch lange danach werden Hautschuppen abgestoßen, was aber nicht weiter besorgniserregend ist. In seltenen Fällen kommt es zu Abschilferungen und zu nässenden Wunden, die behandelt werden sollten. Dazu eignen sich Emulsionen und Lotionen, Kaliumpermanganat-Lösung oder Borwasser. Auf entzündete Stellen kann reines Vitamin E aufgetragen werden; in schwereren Fällen kann eine Kortisonsalbe nach Rücksprache mit dem Arzt helfen.
Ein Verlust von Elastizität und Geschmeidigkeit der Haut kann mit unparfümierten Hautpflegemitteln behoben werden. Die Haut sollte möglichst oft frischer Luft ausgesetzt und nur mit lauwarmem Wasser und eventuell einer milden Seife gereinigt werden. Man sollte weder im Meer noch in gechlortem Wasser baden, bis die Beschwerden abgeklungen sind.
Da bei einer Strahlentherapie freie Radikale in großer Menge entstehen, kann es zu schmerzhaften und
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