Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1100 - Die Hölle von Sodom

1100 - Die Hölle von Sodom

Titel: 1100 - Die Hölle von Sodom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
gewesen sein.«
    Mir war der fragende Blick des Mannes nicht entgangen. Krystos ahnte, daß ich mehr wußte, und ich nickte ihm auch zu. »Es stimmt, dieser Leonidas stand schon immer außerhalb der menschlichen Gemeinschaft. Das hat nichts mit seinem Geld zu tun. Er hat sich damals als etwas Besonders gefühlt und eine Gruppe von Menschen gejagt, die ein altes Erbe in sich tragen. Ich weiß nicht, ob du schon einmal von ihnen gehört hast. Sie nennen sich die Psychonauten.«
    Krystos bewegte sich nicht. Er fragte nur: »Du kennst sie?«
    »Du auch?«
    »Nein, ja.« Er schüttelte den Kopf und war ein wenig durcheinander. »Ich kenne sie nicht persönlich. Ich habe nur von ihnen gehört. Sie sind so etwas wie eine Legende oder Sage. Sie geistern durch unsere Geschichte. Man spricht mit ihnen nur von großer Hochachtung. Es wäre für viele Menschen ein Ziel, das zu erreichen, was sie erreicht haben. Das dritte Auge besitzen.«
    »Genau das ist es.«
    Er räusperte sich. »Das ist heute verschollen.«
    »Ja und nein. Ich habe es schon anders erlebt, Krystos. Aber in diesem Fall geht es nicht um die Psychonauten, sondern um Aristoteles Leonidas.«
    »Hat er seinen Plan den aufgegeben, sie zu jagen?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Das kann ich nicht sagen. Ich müßte ihn sprechen und ihm gezielte Fragen stellen. Alles andere ist Spekulation.«
    »Du bleibst weiterhin der Meinung, daß die Psychonauten in diesem Fall nicht relevant sind.«
    »Ja. Denn hier geht es um seine ganz private Rache. Er will sie genießen. Er hat sich die Insel gekauft und zu Sodom umgebaut, um seine Vorstellungen in die Tat umsetzen zu können.« Ich schaute wieder zur anderen Insel hinüber, als ich fragte: »Warum hat er dieses Eiland Sodom genannt? Hast du darüber etwas erfahren, Krystos?«
    »Nein, das habe ich nicht. Ich kann es mir vorstellen.« Der Mönch verzog angewidert das Gesicht.
    »Es hat diese Insel zu einem Sündenpfuhl machen wollen. Es ist einfach widerlich. Ich… ich… kann nur den Kopf schütteln, aber ich kann es nicht begreifen. Sodom bedeutet Haß, Unzucht, Inzucht. Tod. Mord und Folter. Menschen haben damals ihre eigenen Gesetze gemacht und die göttlichen vergessen oder sie nicht mehr haben wollen. Das ist für mich Sodom. Bis der Herr es leid war und die Flammen hat vom Himmel kommen lassen. Sie zerstörten den verdammten Sündenpfuhl, und ich hoffe, daß es auch mit dieser verdammten Insel dort drüben geschehen wird. Wenn ich dir helfen kann, ich bin dabei.«
    »Das ist sehr aufrichtig, Krystos, doch ich denke, daß meine Freunde und ich den Weg schon allein gehen müssen.«
    »Warten sie noch auf dich?«
    »Ja, wir haben uns ein Boot gemietet.«
    »Und wann wollt ihr rüber zur Insel?«
    »In dieser Nacht nicht mehr. Sie ist zu weit fortgeschritten. Wir werden morgen fahren.«
    »Bei Tageslicht?«
    Ich hatte sein Erschrecken gesehen und schüttelte den Kopf. »Nein, wir werden kurz vor der Morgendämmerung fahren. Ich habe gehört, daß es um diese Zeit immer sehr neblig ist. Diese Chance müssen wir nutzen.«
    »Vergeßt nicht, daß die Insel bewacht wird.«
    »Das ist klar. Wir rechnen auch mit einer gezielten elektronischen Überwachung. Die Technik mag gut sein, aber es kommt immer auf den Menschen an, der sie bedient. Wir und schon andere vor uns haben die Erfahrung gemacht, daß die Wachsamkeit der Menschen in den frühen Morgenstunden zumeist nachläßt. Es ist zwar eine dünne Chance, doch darauf setzen wir.«
    »Ja, das ist gefährlich. Ich weiß nicht, welche Leute sich Leonidas geholt hat. Gibt es nicht auch chemische Mittel, die dafür sorgen, daß man die Nacht über hellwach bleibt?«
    »Das ist leider wahr.«
    »Deshalb sei vorsichtig, John. Ich traue ihm alles zu. Er hat seine Augen und seine Spione überall.«
    »Was meinst du damit?«
    »Ich könnte mir vorstellen, daß Leonidas mittlerweile weiß, wer sich auf dieser Insel befindet. Ich will nicht damit sagen, daß sich unter meinen Mitbrüdern Informanten befinden, aber es leben auch andere Menschen hier bei uns. Fischer und Handwerker. Auch Leute, die Zimmer für die Rucksack-Touristen vermieten. Diese Insel hier ist nicht so tot wie sie manchmal wirkt. Sie hat einen kleinen Hafen. Er ist so etwas wie ein Kommunikationsstand. Alles, was sich auf unserer Insel tut, wird dort besprochen.«
    »Dann könnte ich davon ausgehen, daß Leonidas bereits über uns informiert ist?«
    »Das kannst du. Nimm immer das Schlechteste an.«
    Ich räusperte

Weitere Kostenlose Bücher