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1100 - Die Hölle von Sodom

1100 - Die Hölle von Sodom

Titel: 1100 - Die Hölle von Sodom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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leicht schaukelten.
    Mir war bisher kein Mensch begegnet. Der erste, den ich sah, kam mir auch nicht entgegen, sondern winkte mir von Bord eines Bootes zu. Es war Bill Conolly, wie ich sehr schnell erkannte.
    Das Boot lag so dicht am Kai, daß ich es bequem entern konnte. Zudem half mir Bill noch durch seine Handreichung.
    »Wo ist Suko?«
    »Unter Deck. Ich glaube, er schläft.«
    »Du kannst nicht schlafen?«
    »Wie denn?«
    »Verstehe.«
    »Ich habe in London angerufen. Es gibt keine neue Botschaft, wie mir Sheila sagte. Es ist die berühmte Ruhe vor dem Sturm. Er wird jetzt warten, was wir unternehmen.«
    »Das stimmt.«
    »Was hat dir der Mönch gesagt?«
    Ich nahm auf einer schmalen Bank am Bug Platz. Über mir funkelten die Sterne in einer wahren Pracht. Auch wenn es relativ kühl war, hätte man die Nacht bei einem Glas Weißwein genießen können, doch danach stand mir nicht der Sinn.
    »Er weiß Bescheid. Er haßt die Insel. Er weiß, daß sich dort etwas Böses zusammengezogen hat, aber er und eine Mitbrüder sind nicht in der Lage, etwas dagegen zu unternehmen.«
    »Kennt er Leonidas?«
    Ich wiegte den Kopf. »Kennen ist zuviel gesagt. Er weiß von ihm, aber er hat nie persönlich mit ihm gesprochen. Trotzdem ist er über seine Machtfülle informiert. Er hat mir geraten, daß wir verdammt gut unsere Augen aufhalten müssen.«
    »Das kann ich mir denken. Konnte er nicht konkret werden?«
    »Er geht davon aus, daß Leonidas bereits Bescheid weiß.«
    Bill, der ebenfalls saß, hob seinen Kopf. »Über unsere Ankunft hier?« fragte er leise.
    »Ja.«
    »Dann muß er hier Informanten haben.«
    »Davon gehe ich aus.«
    Bill schaute sich um. Ich hörte auch, wie er tief einatmete. »Mir ist nichts aufgefallen. Ich habe auch niemand von der anderen Insel her kommen sehen.« Er wechselte das Thema. »Konnte er dir nicht sagen, wie es auf Sodom aussieht?«
    »Nein. Er wußte nur, daß Leonidas die Insel erworben und sie nach seinen Vorstellungen aus- oder umgebaut hat. Es gibt dort ein neues Haus. Seine Burg gewissermaßen, in der er sich aufhält. Und das Haus ist von Zypressen und Pinien umgeben. Man kann nur das flache Dach sehen. Das Haus selbst muß wohl in eine Mulde hineingebaut worden sein. Wie es sonst auf der Insel aussieht, weiß er nicht, denn kein Fremder darf sie ohne Erlaubnis betreten. Wer es trotzdem versucht, ist seines Lebens nicht mehr sicher.«
    Bill ballte die Hände zu Fäusten. »Sollen wir nicht schon jetzt losfahren?«
    »Nein, die Luft ist zu klar.«
    »Und wenn es später nicht neblig ist?«
    »Haben wir Pech gehabt.« Ich stand auf. »Wie sieht es unter Deck aus? Kann ich mich hinlegen?«
    »Ja, dort ist es zwar eng, aber es geht.«
    »Was ist mit dir?«
    »Ich bleibe hier oben und halte Wache.«
    »Denk daran, daß du morgen fit sein mußt.«
    Bill stieß ein kurzes scharfes Lachen aus. »Darüber brauchst du dir keine Gedanken zu machen, John. Es geht schließlich um meinen Sohn. Da bin ich immer fit.«
    »Ja, das dachte ich mir.«
    Ich suchte den Weg nach unten. Zuerst mußte ich in den Steuerstand eintauchen, dann ging es über drei Stufen einen Niedergang hinab, und so erreichte ich geduckt die Kabine, in der es nur zwei Schlafplätze gab. Schlichte Bänke mit dünnen Decken als Unterlage. Auf einer zeichnete sich der Körper meines Freunds Suko ab, der sich aufrichtete, als ich den Raum betrat.
    »Hast du auch nicht geschlafen?«
    »Doch, aber ich bin wach geworden.«
    Ich setzte mich Suko gegenüber. Mit wenigen Worten berichtete ich, was ich von Krystos erfahren hatte.
    »So habe ich mir das gedacht.«
    »Was meinst du?«
    »Es ist wenig genug. Dieser Leonidas schottet sich ab. Es ist sein Imperium.«
    »Wie hat sich Bill verhalten?«
    Obwohl es hier unten schattig war, sah ich, daß Suko seinen Mund verzog. »Es war nicht einfach, mit ihm zurechtzukommen, John. Er wäre am liebsten auf die Nachbarinsel gefahren und hätte dort in James-Bond-Manier aufgeräumt. Ich konnte ihn nur mühsam vom Gegenteil überzeugen. Die Angst um Johnny macht ihn fertig.«
    Ich nickte. »Glaubst du, daß Leonidas ihn umbringen wird?«
    Suko senkte seine Stimme. »Ja, das glaube ich. Leonidas steckt voller Haß. Aber nicht nur auf Johnny. Er will auch Bill. Bestimmt auch uns. Und deshalb wird Johnny zuerst nur ein Lockvogel sein. Wenn er uns hat, sind wir alle reif.«
    Ich ließ mich auf die Koje sinken. »Ja, so ähnlich denke ich auch. Wenn wir davon ausgehen, daß er bereits weiß, wie nahe wir

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