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1100 - Die Hölle von Sodom

1100 - Die Hölle von Sodom

Titel: 1100 - Die Hölle von Sodom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bewegung begann scheinbar hin- und herzuschaukeln.
    Die Häuser bewegten sich scheinbar. Sie bogen sich vor, dann wieder zurück, schienen aus Gummi zu bestehen und sich vor ihm zu verbeugen. Die Welt war im Nu eine andere geworden, aber auch er selbst hatte sich verändert. Johnny kam nicht mehr von der Stelle weg. Das Gewicht seines Körpers mußte sich verdreifacht haben. Das Gehör funktionierte noch. Er nahm die Schritte wahr, die sich von der rechten Seite her näherten. Mit großer Mühe drehte er den Kopf.
    Der Mann kam.
    Er war zu einem Monster geworden. Das Betäubungsgift, das sich in Johnnys Körper befand, sorgte für diese schrecklichen Bilder. Eine schlimme Veränderung. Der Mann war zu einem schwarzen Monster geworden, dessen Gesicht sich in eine schreckliche Fratze verwandelt hatte.
    Johnny griff nach vorn. Er suchte einen Halt. Er merkte, daß er kippte, doch er konnte sich nicht festhalten. Es gab nichts, keine Mauer, keine Wand, nur den Mann.
    Und der packte zu.
    Johnny hörte noch das Lachen, als er in die fangbereiten Arme kippte. Das Lachen verwandelte sich in Worte, die er sehr genau verstand.
    »Jetzt haben wir dich…«
    Danach folgte der Blackout!
    ***
    Ich spürte die Hand auf meiner rechten Schulter. Sie übte einen relativ starken Druck aus, dem ich nachgab und mich umdrehte. Ich schaute in das bärtige Gesicht des Mönchs und auch in seine Augen, die einen skeptischen und fragenden Blick bekommen hatten.
    »Hast du geträumt, John?«
    »So ähnlich. Ich war mit den Gedanken sehr weit weg.«
    »Das konnte ich merken.«
    »Ich mußte daran denken, wie alles begonnen hat. Es kochte noch einmal richtig hoch, und ich habe auch darüber nachgedacht, ob wie Fehler begangen haben.«
    »Und? Habt ihr?«
    »Bewußt geworden sind mir keine. Fest steht nur, daß der Junge verschwunden ist.«
    »Er wird auf Sodom festgehalten.« Krystos seufzte. »Es ist die Insel des Teufels geworden, und es gibt keinen, der diesen Teufel stoppen kann. Oder es überhaupt will. Aristoteles Leonidas ist mächtig, sehr mächtig. Ich weiß nicht, mit wem er sich verbündet hat, aber er hat es geschafft, bestimmte Menschen auf seine Seite zu ziehen. Man läßt ihn in Ruhe. Man kümmert sich nicht um ihn. Man fürchtet ihn und natürlich sein Geld.«
    »Ist er noch immer so reicht?« fragte ich.
    »Ja, sehr. Um etwas zu erreichen, das ihm am Herzen liegt, setzt er sein Vermögen ein.«
    Ich hatte der Insel den Rücken zugewandt und spürte den Wind, der gegen meine Haare wehte.
    »Kennst du diesen Mann, Krystos? Hast du schon mit ihm zu tun gehabt?«
    Der Mönch schüttelte den Kopf. »Nein, John, ich kenne ihn nicht. Ich will ihn auch nicht erleben. Ich habe ihn nur gesehen.«
    »Das hat dir ausgereicht?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    Er überlegte eine Weile. »Es ist so, John. Wir leben hier sehr für uns. Wir sind nur noch wenige. Es ist abzusehen, wenn dieses alte Kloster ganz schließen wird. Wir haben Zeit, wir sind trotzdem nicht weltfremd. Wir haben uns auf die Natur einstellen können und herausgefunden, daß auch sie Botschaften verschickt. Der Mensch gehört zur Natur, John. Er ist ein Teil von ihr. Auch er kann Botschaften ausstrahlen, das steht fest.«
    »Denkst du an Leonidas?«
    »Ja. Seine Botschaft ist grauenvoll. Er hat mir nichts getan. Er hat nicht mit mir gesprochen, und trotzdem habe ich es gespürt, als ich ihn sah. Von ihm ging etwas aus, das ich nicht genau erklären kann. Es handelt sich um etwas Schlimmes. Für mich hat sich dieser Mensch verändert. Zwar sieht er noch normal aus, aber er ist nicht mehr normal, John. Bei ihm hat sich etwas getan. Sein Inneres ist aufgewühlt worden. In ihm stecken Kälte und Hitze zugleich. Himmel und Hölle. Wobei ich mehr an die Hölle denke.«
    »Genauer kannst du das nicht formulieren?«
    »Das ist zu schwer. Denk an die Veränderungen, John, die er meiner Ansicht nach durchgemacht hat. Die sind nicht von allein gekommen. Daran hat jemand gedreht. Muß ich dich daran erinnern, daß jemand es schafft, Kontakt mit dem Bösen aufzunehmen?«
    »Nein, das ist wohl nicht nötig. Da habe ich Erfahrungen sammeln können.«
    »Eben. So verhält es sich auch mit Leonidas. Er hat das Böse herausgefordert. Er hat sich mit ihm verbündet. Er hat Unterstützung bekommen, und ich nehme an, daß die andere Seite seine Bitten erhört. Was bestimmt nicht bei jedem der Fall ist.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Eben. Deshalb muß er schon immer ein besonderer, wenn auch negativer Mensch

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