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110000 Jahre später

110000 Jahre später

Titel: 110000 Jahre später Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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Öffnung. Mit einem Blick sieht er, daß sich im Raum drei Männer befinden.
    Trimmer hat die Überraschung auf seiner Seite. Zwei der Männer trifft der scharfe Strahl der Waffe, bevor sie sich rühren können. Der dritte steht auf und kommt Trimmer ruhig entgegen. Trimmer vermutet einen Trick und krümmt den Finger zum dritten Male um den Abzug.
    „Bitte nicht!“ sagt der alte, kleine Mann leise. Trimmer versteht die Worte nicht, aber er fühlt die Impulse. Der Alte muß den Sender geistesgegenwärtig eingeschaltet haben. „Ich gebe zu, daß Sie gesiegt haben, junger Mann! Verschonen Sie mich! Ich bin Teldo – Sie werden sich an mich noch erinnern!“
    Trimmer erkennt Midas’ Begleiter. Er senkt die Waffe.
    „Es ist gut! Bleiben Sie drin!“
    Er winkt Beta heran. Hinter ihr schließt sich die Tür.
    „Was können wir von hier aus tun?“ fragt Trimmer.
    „Nicht viel mehr als die Eingänge des Gebäudes überwachen!“ sagt Beta.
    „Das ist eine ganze Menge!“ sagt Trimmer.
    „Nicht, wenn man bedenkt, daß Midas oder die Maschine auch von einer anderen Stelle aus in der Lage sind, jedem den Zutritt zu verriegeln. Allerdings brauchen sie dazu soviel Energie, daß sie die Barriere nur ein paar Stunden lang aufrechterhalten können!“
     
    Schumacher hat seinen Plan inzwischen geändert. Er verzichtet auf den Beschuß des Gebäudes durch Fernlenkraketen und gibt stattdessen Beckerle ein Bataillon Raketenwerfer mit.
    Beckerle bricht am frühen Morgen des 17. Februar auf. Seine eigentliche Gruppe besteht aus zehn Mann. Korporal Defoe schleppt den Teleporter-Empfänger. Hinter der kleinen Gruppe marschiert das Werferbataillon mit dröhnenden Schritten in den Tunnel. Schumacher ist immer noch davon überzeugt, daß eine marschierende Kolonne zwar den Tunnel ungestört passieren kann, daß eine durchfliegende Scheibe jedoch von dem Gebäude aus sofort erkannt und angegriffen würde. Beckerle läßt im Eiltempo marschieren und erreicht den anderen Ausgang nach zweieinhalb Tagen.
    Es ist der 19. Februar 2549, 17.30 Uhr Bordzeit.
    Als sie den Tunnel verlassen, hängen schwere Wolken über dem Talkessel. Niemand außer Beckerle fällt es besonders auf; denn die Zeit, die sie bisher auf dieser Erde verbracht haben, ist zu kurz, als daß sie sich an das ewig schöne Wetter hätten gewöhnen können.
    Das Werferbataillon geht in Stellung. Es verteilt sich auf eine Frontbreite von etwa fünf Kilometern. Nach einer halben Stunde sind die Werfer eingerichtet.
    „Feuer!“ kommandiert Beckerle.
    Aus hundert Werferrohren fahren zischende Geschosse in die Höhe. Beckerle verfolgt ihren Flug gespannt. Keine der Raketen kommt weiter als bis zum Scheitelpunkt ihres Fluges. Dort zerplatzen sie. Splitter und Sprengstoffe rieseln in einem glühenden Regen zur Erde hernieder.
    „Weiterfeuern!“ befiehlt Beckerle.
    Er wendet sich an seine Gruppe.
    „Corporal Walters! Sie machen den ersten! Wir steigen bis zur Talsohle hinunter, dann laufen Sie los! Schlagen Sie Haken und versuchen Sie, an das Gebäude heranzukommen!“
    Walters beißt die Zähne zusammen und nickt.
    Der Himmel wird dunkler, während sie absteigen. Die ersten Tropfen fallen. Beckerle ist zufrieden. Wer auch immer sich außer der Maschine in dem Gebäude aufhalten mag, er ist durch den Wetterumbruch sicherlich so verwirrt, daß seine Abwehrkraft vermindert wird.
    Auf dem Talboden gehen sie zunächst in einem Gebüsch in Deckung.
    „Walters – Achtung – los!“
    Der Korporal springt an. In wilden Haken kommt er etwa hundert Meter weit. Dann taumelt er plötzlich und fällt hin. Beckerle und seine Gruppe hören seinen verzweifelten Schrei, bevor sie seine Kleidung und seinen Körper in Flammen aufgehen sehen.
    „Hitzeabwehr!“ sagt jemand.
    Die Gruppe hat für diesen Fall vorgesorgt.
    „Raumanzüge anlegen!“ befiehlt Beckerle.
    Die Raumanzüge bieten Schutz gegen Temperaturen bis zu einer Höhe von 600°. Beckerle nimmt zwar an, daß die Temperatur im Bereich der Hitzeabwehr größer sein wird – trotzdem haben seine Männer mit diesen Anzügen eine geringe Chance, bis zum Gebäude vorzustoßen.
    Der Empfänger wird in einem Thermosbehälter verpackt.
    „Defoe! Sie tragen den Empfänger in den Händen. Sehen Sie zu, wie weit Sie kommen! Sobald Sie umfallen, schicke ich zwei Männer hinter Ihnen her, die Sie und den Empfänger weiter nach vorne bringen!“
    Defoe nimmt den Empfänger auf und marschiert los. In der schweren Raumkombination ist es ihm

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