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1102 - Der letzte Mirvaner

Titel: 1102 - Der letzte Mirvaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dazu bereit erklärten, die religiösen Motive des Streites künftig außer acht zu lassen.
    Endlich konnte Ras mit dem Vorschlag herausrücken: „Einen Waffenstillstand habt ihr bereits vereinbart, aber er würde kaum von langer Dauer sein, wenn er nicht durch gewisse Tatsachen bekräftigt werden könnte. Das heimliche Verlangen, das Rätsel um die HAYSERKEIL zu lösen, wird niemals einschlafen und vergessen werden. Es ist daher notwendig, dieses Geheimnis endlich zu lüften. Und zwar durch neutrale Personen, durch uns."
    Der Protest war verständlich. „Du trägst nicht die Armadaflamme!" hielt Wech-Wech-Frogrout ihm entgegen. „Wie sollen wir danach wissen, ob ihr die Wahrheit sprecht?" wollte Jainchuchuman wissen.
    Ras wartete, bis sich die Aufregung gelegt hatte, dann sagte er: „Natürlich wollen mein Freund und ich nicht allein in das Wrack eindringen. Ein Zence und eine Sopkalaride sollen uns begleiten - am besten ihr beide. Einheiten beider Völker werden das Unternehmen aus sicherer Entfernung beobachten. Wir glauben, daß dies die einzig vernünftige Lösung ist, und sie dürfte dazu beitragen, daß für alle Zeiten jeder Grund für weitere Auseinandersetzungen entfällt."
    Diesmal gab es keine Proteste, nur Überlegungen.
    Sie waren unterschiedlicher Art. Ras schwieg, Gucky esperte aufmerksam. Ihn konnte niemand belügen.
    Es war Wech-Wech-Frogrout, die dem Plan zwar im Gespräch zugestimmt hatte, sich aber für ihr Volk und sich selbst Vorteile zu verschaffen trachtete. Wenn man erst einmal wußte, was es mit der HAYSERKEIL auf sich hatte, würde man weitersehen. Sollte der Aufwand sich lohnen, konnte man doch immer unter irgendeinem Vorwand den Waffenstillstand brechen, die Zencen in einem Überraschungsangriff vernichtend schlagen und die HAYSERKEIL in Besitz nehmen.
    Jainchuchuman hingegen, stellte Gucky fest, war entschlossen, sich an die Vereinbarung zu halten, was immer auch das geheimnisvolle Wrack enthielt. Er war sogar bereit, mit den Sopkalariden eventuelle Schätze, die vorgefunden wurden, gerecht zu teilen. „Wie gehen wir nun vor?" fragte Ras, als er ein Zeichen des Mausbibers auffing. „Ich würde vorschlagen, daß jeder auf sein Schiff zurückkehrt und daß ihn einer von uns begleitet. Damit haben Zencen wie auch Sopkalariden je einen neutralen Beobachter bei sich. Beide Schiffe werden sich dann der Position der HAYSERKEIL so weit nähern, daß sie mit einem kleinen Beiboot leicht zu erreichen ist, ohne außer Reichweite der Geschütze beider großen Schiffe zu geraten. Damit ist jeder Verrat so gut wie ausgeschlossen."
    „Mit dem Beiboot sollen wir vier dann zum Wrack fliegen?" vergewisserte sich Jainchuchuman. „So ist es", bestätigte Ras und sah Wech-Wech-Frogrout fragend an. „Bist auch du damit einverstanden?"
    Die Sopkalaride war es schon deshalb, weil sie ihr eigenes Schiff bei der beabsichtigten Aktion in sicherer Nähe wußte. „Also gut", beendete Ras die Konferenz, „dann wollen wir keine Zeit mehr verlieren und handeln. Ich werde dich jetzt an Bord deines Schiffes begleiten, Wech-Wech-Frogrout.
    Gleichzeitig gehen Jainchuchuman und mein Freund Gucky an Bord des zencischen Schiffes.
    Wir bleiben durch Funk in ständiger Verbindung. Alle übrigen Einheiten der beiden Völker sollen ihren Flug wie bisher fortsetzen, ohne den Kurs zu ändern."
    „Das werden wir veranlassen", stimmte Wech-Wech-Frogrout zu.
    Es wäre dem Mausbiber zwar lieber gewesen, den mentalen Kontakt zu der Sopkalaride ständig zu halten, aber er hätte wahrscheinlich den Verdacht der Wichtigen Mutter erregt, wenn er Ras Einteilung nicht ebenfalls zugestimmt hätte. Außerdem bewegten sich die nicht ganz sauberen Absichten der Kommandantin im Feld der Zukunft. Und schließlich hing auch noch alles davon ab, was in der HAYSERKEIL gefunden wurde - oder eben nicht gefunden wurde.
    Von großem Vorteil war jedenfalls, daß weder Zencen noch Sopkalariden ahnten, daß ihre beiden neutralen Beobachter Mutanten waren und entsprechende Fähigkeiten besaßen.
    Gemeinsam verließen sie den Verhandlungsraum und ließen sich zur Schleuse katapultieren.
    Ras und Gucky ließen ihre Helme geöffnet, denn Zencen wie auch Sopkalariden waren Sauerstoffatmer, und ihre Atmosphären unterschieden sich kaum von jener in terranischen Schiffen.
    Zwei Beiboote kamen herbei und holten ihre Kommandanten und die beiden Fremden ab.
    Weder Ras noch Gucky wußten, wie lange sie getrennt sein würden.
     
    3.
     
    Jainchuchuman

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