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1103 - Aussenseiter der Armada

Titel: 1103 - Aussenseiter der Armada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weiter", fuhr der Haluter fort, „und behaupte, daß er sich absichtlich in die Enge manövriert hat. Wahrscheinlich hat er meinen Start beobachtet und ahnte, daß ich nicht durchkommen würde. Deshalb ließ er mir den Platz für eine eventuelle Notlandung."
    „Dann wäre er unser Verbündeter", überlegte Tanwalzen. „Natürlich ist er das", sagte Icho Tolot bestimmt. „Wir aber bedrohen ihn mit Strahlgewehren.
    Deshalb hat er Angst."
    Durch die Reihe der Sicherungsmannschaft ging ein verhaltenes Raunen. So weit hatte bisher niemand gedacht. Allerdings durfte man daraus keinen Vorwurf ableiten. Durch die Gefangenschaft und den mißlungenen Ausbruchsversuch waren sie alle zu sehr gereizt, um die Möglichkeit eines friedlichen Kontakts mit einem Vertreter der Armada überhaupt ins Kalkül zu ziehen.
    Tanwalzen gab sich einen Ruck. Er besaß die Kommandogewalt an Bord und mußte eine Entscheidung treffen. „Waffen weg", befahl er. „Formation lösen."
    Die Terraner schulterten die Gewehre und traten zur Seite. Der kleinwüchsige Fremde rührte sich nicht. Er schien dem Frieden noch nicht zu trauen. „Ich nehme ihn mit in meine Kabine", schlug Icho Tolot vor. Es war deutlich zu hören, daß sein bekannter Beschützerinstinkt ihn leitete. „Dort kann er sich erholen und erst mal Vertrauen zu uns fassen. Vielleicht gelingt mir sogar ein verbaler Kontakt. Bringt mir einen Translator, dann versuche ich es."
    Tanwalzen zögerte keinen Moment. Selbst wenn er sich irrte, würde der Eindringling unter der Bewachung des Haluters keinen Schaden anrichten können. „Einverstanden", stimmte er zu. „Ich stelle noch einen Kampfroboter zu dir ab, falls die Maschine Schwierigkeiten macht."
    „Nicht nötig", lachte Icho Tolot. „Mit dem Blechkübel werde ich notfalls auch noch fertig."
    Niemand bezweifelte es.
    Der Haluter trat auf den Fremden zu, der mit schreckgeweiteten Augen ein paar Schritte zurückwich. „Ich fürchte", meinte Tanwalzen brummend, „du bist genau der Falsche für diese Aufgabe."
    „Laß es meine Sorge sein", gab Icho Tolot verhalten zurück.
    Er ging in die Knie und breitete alle vier Arme aus. Es war eine Geste der Freundschaft, und er hoffte, daß der Kleine sie richtig interpretieren würde. Der jedoch trat weiter nach hinten, bis er mit dem Rücken gegen die Wandung des Antriebsblocks stieß. Er zitterte am ganzen Leib.
    Der Haluter knurrte verärgert, dann machte er kurzen Prozeß. Er griff einfach zu, packte den Fremden um den Leib und hob ihn sich auf die Schulter. Vorsichtig, damit der Kleine nicht stürzte, stand er wieder auf, blinzelte dem Kommandanten mit einem seiner drei Augen in menschlicher Gestik zu und stapfte durch den Ausgang des Hangars davon. Der Roboter des Fremden schwebte ihm eilig nach und produzierte dabei heftig säuselnde Laute.
    Jemand lachte befreit. Spannung löste sich. Eine Frau des Sicherungskommandos trat auf Tanwalzen zu und sah ihn mit gerunzelter Stirn an. „Nicht, daß mir eine Konfrontation lieber gewesen wäre", sagte sie, „aber im Grunde sind wir genausoweit wie vorher."
    „Wir sind um eine Information reicher", widersprach der Kommandant und deutete auf das Außenschott. „Wir wissen jetzt, daß dort draußen nicht alles in harmonischer Eintracht abläuft. Wenn ich mich nach allem nicht gewaltig täusche, gibt es dort Leute, die mit dem Rest der Armadisten nichts zu tun haben wollen, die regelrecht zu uns fliehen."
     
    *
     
    Allmählich schwand das Mißtrauen, legte sich die Enttäuschung. Natürlich hatten sie vorsichtig sein müssen, abwehrbereit. Sie wußten ja nicht, ob die ZUTÄK womöglich eine Bedrohung für sie darstellte. Als sie begriffen, daß keine Gefahr drohte, änderten sie ihre Haltung sofort. Die Erkenntnis verinnerlichte Öhna nur deshalb so spät, weil ausgerechnet Jenes furchterregende Ungetüm sich seiner annahm.
    Der Vierarmige brachte ihn in einen Raum, der ihm offensichtlich als private Unterkunft diente. Dort setzte er ihn ab und kümmerte sich nicht weiter um ihn. Er tat gerade so, als sei der Helkide überhaupt nicht existent. Öhna gab dieses Verhalten zu denken, und je länger er fast unbeachtet auf dem übermäßig breiten Stuhl saß, desto mehr versiegte seine Angst. Irgendwann begriff er schließlich, daß sich die verloren geglaubte Hoffnung doch zu erfüllen schien...
    Es gab ihm neuen Auftrieb. „Ruhe!" bellte er Ürkan an, der seit dem unfreiwilligen Abtransport ohne Pause vor sich hin schimpfte und sich darüber

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