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1104 - Die Spur des irren Köpfers

1104 - Die Spur des irren Köpfers

Titel: 1104 - Die Spur des irren Köpfers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schlimmer kommen können. Zweimal innerhalb kürzester Zeit hatte ich mich in Lebensgefahr befunden.
    Von Truman Dobbs sah ich nichts mehr. Er hatte sich in die Dunkelheit zurückgezogen. Daß er nicht angriff, wunderte mich, weil ich doch angeschlagen war. Es konnte auch sein, daß er die Kraft des geweihten Silbers gespürt hatte, aber das waren Spekulationen, nicht mehr und nicht weniger.
    Aus dem Wagen hörte ich Abes Stimme. »Da stand uns mal die Glücksgöttin wieder zur Seite, denke ich.«
    »Ja, du hast recht.« Ich strich über meinen Kopf. »Weiterfahren können wir, denke ich.«
    »Es wird nur etwas kälter.« Der G-man spielte damit auf die zerbrochene Scheibe an.
    Kalt fühlte auch ich mich, und ich fluchte in mich hinein. Wieder war uns der irre Köpfer entwischt.
    Bevor ich einstieg, schaute ich mich sichernd um. Dann öffnete ich die Tür und ließ mich schwer auf den Fahrersitz fallen.
    »Was meinst du?« fragte Abe. »Wann greift er uns wieder an?«
    »Ich bin kein Hellseher. Ich weiß nur, daß ich so schnell wie möglich nach Gatesville muß und hoffe, daß er uns den Rest der Fahrt in Ruhe läßt.«
    »Klar, ich bin auch nicht scharf auf ihn.«
    Ich fuhr wieder an. Ebenfalls mit Fernlicht, das seinen weißen und leicht bläulich schimmernden Schleier über die Straße warf.
    Der Kopflose hatte nicht erreicht, was er wollte. Wir waren auch für ihn keine normalen Gegner, und ich war sicher, daß er sich noch in dieser Nacht etwas Neues einfallen lassen würde…
    ***
    Manchmal hat der Mensch auch Glück. Das stand uns in diesem Fall zur Seite, denn wir erreichten die Stadt unangefochten. Die nächtliche Ruhe hatte sich über den Häusern von Gatesville ausgebreitet wie ein Decke. Abe Douglas kannte sich in der Stadt aus, und er erklärte mir den Weg.
    Die Klinik lag am Stadtrand. Wie ein Turm ragte das Hochhaus in den Himmel, wobei es an seinem unteren Ende die Form eines Pavillons hatte. Dort befand sich der Aufnahmebereich. Parkplätze - auch freie - gab es ebenfalls genug.
    Ich konnte den Chrysler ziemlich nahe am Gebäude abstellen. Bäume lockerten den Parkplatz auf und schützten gegen sengende Sonnenstrahlen. In der Nacht wurde das Licht von Lampen abgegeben, die auf langen Stäben standen und die Form eines Vollmonds hatten.
    Ich wollte Abe Douglas aus dem Wagen holen, doch er protestierte. »Ich kann allein aussteigen.«
    »Wie du willst.«
    Er hatte doch seine Schwierigkeiten und war froh, von mir gestützt zu werden, als wir auf den Eingang der Klinik zu gingen.
    Um diese nächtliche Zeit war es ruhig in der Halle. Wir brauchten erst gar nicht bis zur Anmeldung vorzugehen. Ein Arzt eilte herbei und kümmerte sich um Abe.
    »Oh, das sieht nicht so gut aus.«
    »Wie tröstlich, Doc«, sagte der G-man sarkastisch.
    Er wurde mir sofort abgenommen, über ein Handy gab der Arzt einige Anweisungen. Sehr schnell erschienen zwei Pfleger, die sich um Abe kümmerten.
    Ich hätte jetzt fahren können, aber ich wollte warten, um zu erfahren, was mit Abe geschah.
    Ich erklärte dem Doc, daß ich warten würde, und sagte ihm auch, welchen Beruf der Verletzte hatte.
    »Danke, ich melde mich wieder.«
    Die Pfleger und auch der Arzt verschwanden in einem breiten Gang. Dort sah das Licht gedämpfter aus als in der Halle, in der es mir so kalt vorkam. Das mochte auch an den hellen Steinplatten liegen, mit denen der Boden bedeckt war.
    Der Mann hinter der Anmeldung schaute mir nur kurz nach, als ich in den Gang hineinschritt, denn dort hatte ich mehrere Bänke gesehen, die man für Wartende aufgestellt hatte. Von den drei Bänken war nur eine besetzt. Eine Mexikanerin hockte dort. Sie trug einen langen Rock, eine bunte Stickjacke und hatte ihr Haar mit einem Kopftuch bedeckt. Sie war von der Müdigkeit überwältigt worden und schlief. Ihr leises Schnarchen störte mich nicht weiter.
    Ich nahm auf der ersten Bank Platz und setzte mich nahe an die Lehne. Es gelang mir, mich ein wenig zu entspannen. Der große Streß war zunächst einmal vorbei, und ich konzentrierte mich wieder auf mich selbst. Dort, wo mich der andere Kopf erwischt hatte, war die Beule nicht mehr gewachsen, doch der Schmerz blieb.
    Die Beine hielt ich ausgestreckt, um mich zu entspannen. Es war wirklich ein Provinzkrankenhaus.
    Die Hektik, die in den Kliniken der Großstädte auch in der Nacht herrschte, fehlte einfach. Seit Abe Douglas war kein Patient mehr eingeliefert worden. So etwas wäre in London undenkbar gewesen.
    Der G-man hatte

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