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1104 - Die Spur des irren Köpfers

1104 - Die Spur des irren Köpfers

Titel: 1104 - Die Spur des irren Köpfers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gewissen Höhe. Die Vegetation hatte sich verändert. Zwar war in der Dunkelheit nicht viel zu erkennen, aber die Ränder auf der hohen Böschung waren jetzt mit niedrigen Bäumen bewachsen, die so etwas wie einen Schutzwall bildeten.
    Ich bezweifelte, daß Dobbs aufgegeben hatte. Er würde nicht zulassen, daß wir unser Ziel erreichten. Zuvor würde er versuchen, uns zu killen. Wer sich so bewegen konnte wie er, dem standen alle Möglichkeiten offen.
    Plötzlich hörte ich den Fluch und zugleich den Schrei meines Freundes.
    »Was ist?«
    »Er ist da, John!«
    »Wo?«
    »Am Heckfenster!«
    Die Straße führte geradeaus. Deshalb konnte ich einen Blick zurück riskieren. Ich glaubte, kurz einen Schatten zu sehen. Als ich jedoch genauer hinschaute, war die Gestalt wieder verschwunden.
    Vielleicht hatte ich sie mir auch eingebildet, aber Abe Douglas war anderer Meinung.
    »Ich habe ihn gesehen. Nur für einen Moment. Aber die grinsende Fratze vergißt man nicht.«
    »Wohin ist er verschwunden?«
    »Keine Ahnung.«
    Ich glaubte dem G-man jedes Wort. Einer wie Truman Dobbs gab nicht auf. Der machte weiter bis zum bitteren Ende, und das kündete sich bereits an, als wir die Schläge auf dem Autodach hörten.
    Der andere mußte über uns schweben, und er schlug mit seiner verdammten Axt immer und immer wieder zu. Wenn er so weitermachte, würde er das sowieso schon leicht deformierte Dach sehr bald eingeschlagen haben.
    Ich mußte rechts ran und halten.
    Mit dem Tempo war ich bereits heruntergegangen, als ich aus dem Fond das Platzen der Scheibe hörte. Zugleich schrie Abe seine Wut hinaus. Ich fuhr rechts ran, stoppte, löste den Gurt und drehte mich.
    Der Blick nach hinten sagte mir alles. Truman Dobbs hatte mit seiner verdammten Axt die hintere Scheibe an der Fahrerseite zertrümmert. All das Glas war in den Wagen gerieselt und hatte auch meinen Freund getroffen.
    Der Kopflose schlug noch immer. Er wollte Abe treffen, der sich so weit wie möglich zurückgezogen hatte. Er berührte bereits an der anderen Seite die Tür, hielt die Waffe in der Hand und schoß.
    Die Kugel brachte nichts ein. Es war nicht einmal festzustellen gewesen, ob sie den Torso überhaupt erwischt hatte.
    Ich stieß die Tür auf und glitt ins Freie. In dieser Zeitspanne hatte auch ich meine Beretta hervorgeholt und legte auf den Körper an.
    Da kam der Kopf.
    Ich hörte einen hohen, sehr schrillen Schrei, und noch in der gleichen Sekunde prallte der Kopf gegen mich. Von der Seite her hämmerte er gegen meinen Schädel.
    Ich taumelte vom Wagen weg auf die Straßenmitte zu. Alles drehte sich scheinbar, auch der Untergrund, und ich hatte wahnsinnige Mühe, mich auf den Beinen zu halten.
    Der Körper war auch da.
    Den Kopf sah ich nicht mehr. Dafür griff mich der Torso an. Er kam blitzschnell auf mich zu. Das Beil schwang er in die Höhe und holte zu einem mächtigen Schlag aus, der meine Stirn treffen sollte.
    Ich ließ mich auf die Knie fallen. Noch immer hatte ich mit dem Aufprall des Schädels gegen meinen Kopf zu kämpfen. Der Torso sah aus wie ein schwankender Halm und…
    Ich schoß.
    Ob ich getroffen hatte, wußte ich nicht. Eine geweihte Silberkugel besaß möglicherweise die Kraft, ihn zu vernichten, aber Truman Dobbs war raffinierter als ich angenommen hatte.
    Er war im letzten Augenblick in die Höhe gejagt und meinen Blicken entschwunden. Mit der Waffe in der Hand kniete ich mitten auf der Straße, noch immer benommen und hörte das grelle Hupgewitter in meinen Ohren, das mich von hinten erreichte.
    Da kam ein Wagen!
    Das Licht erfaßte mich bereits. Es mußte das eines Trucks sein, denn diese starken Hupen paßten einfach nicht zu normalen Personenwagen.
    Ich gab mir den nötigen Schwung, überrollte mich ein paarmal und hatte dann das Gefühl, von einem mächtigen Luftzug erfaßt zu werden, als das schwere Untier dicht an mir und noch immer hupend vorbeidonnerte. Das war mehr als knapp gewesen. Auf dem Bauch liegend und den Kopf leicht angehoben, schaute ich ihm nach. Er war beleuchtet wie ein Christbaum. Der Fahrer drückte noch einmal kurz auf die Hupe und war dann mit seinem Wagen in der Dunkelheit verschwunden.
    Ich kam ziemlich langsam wieder auf die Füße. Dabei war ich froh, mich mit dem Rücken am Chrysler abstützen zu können, denn der Treffer des anderen Schädels hatte seine Spuren bei mir hinterlassen. An der rechten Seite hatte sich eine Beule gebildet. Sie war ein Andenken an den irren Köpf er. Aber es hätte auch

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