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1104 - Die Spur des irren Köpfers

1104 - Die Spur des irren Köpfers

Titel: 1104 - Die Spur des irren Köpfers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Vorgehen. Er bestimmte, wann angegriffen wurde und wann nicht.
    Es war kaum zu fassen, daß eine lebende Person, die einen Kopf unter dem Arm trug, sich vor mir auf der Straße aufhielt. Als ich noch etwas Gas gab und schneller fuhr, da rückte er auch wieder weiter zurück. Das Tempo blieb dabei gleich. Ich konnte die Distanz nicht verkürzen.
    Die Straße stieg weiterhin leicht an. Es kam uns kein anderes Fahrzeug entgegen, und auch im Rück- oder Innenspiegel leuchtete kein Licht.
    Es war das Spiel zwischen Katze und Maus. Nur hatte ich nicht vor, die Maus zu sein. Irgendwann mußte es zu einer Entscheidung kommen. Truman Dobbs wußte, daß wir seine Feinde waren. Wie er mit ihnen umging, das hatte er hinlänglich bewiesen.
    »Ist er noch da?« fragte Abe.
    »Ja, und er hält die Distanz gleich.«
    »Wenn er das Beil wirft, dann…«
    »Nein«, unterbrach ich ihn. »Dazu müßte er wirklich näher an den Wagen heran, um sicher zu sein, daß er auch einen Treffer landet. Er hat etwas anderes vor. Ich kann mir denken, daß er uns irgendwo hinlocken will, um dann richtig zuzuschlagen.«
    Abe fluchte. »Am liebsten würde ich aussteigen und es ihm zeigen«, flüsterte er.
    »Untersteh dich…«
    »Ja, ja schon gut.«
    Ich fuhr auf eine Linkskurve zu. Sie war sehr weit geschnitten. Kein Problem für mich. Auch wenn ich schneller gefahren wäre, hätte ich nicht mit dem Tempo herunter zu gehen brauchen. Dobbs spielte tatsächlich mit uns. Er bewies auch, wie sicher er sich fühlte, denn aus der Bewegung heraus drehte er sich um und wandte uns plötzlich seinen Rücken zu. Wie ein Tänzer, der sich auf der Bühne präsentierte. Das Licht strahlte ihn jetzt von hinten an, und ich erhörte die Geschwindigkeit wieder. Das konnte eine Chance werden.
    »Packst du ihn, John?«
    Ich gab Abe keine Antwort, da ich mich konzentrieren mußte. Die Gestalt des Köpfers kam jetzt sehr schnell näher. Es waren nur noch ein paar Meter, dann mußte der Chrysler ihn rammen.
    Dazu kam es nicht.
    Plötzlich verwandelte sich die Gestalt in einen Schatten. Da das Fernlicht brannte, sah ich es überdeutlich. Die Gestalt schien zu zerfließen. Sie wurde zu einem Schatten, der aus zahlreichen Körnern bestand, die dann einfach in die Nacht hineinglitten und von der Dunkelheit verschluckt wurden.
    Die Straße war wieder frei.
    Hinter mir hatte sich Abe Douglas aufgerichtet. Er krallte seine Hände an meinem Sitz fest. Ich konnte sein verzerrtes Gesicht im Innenspiegel und auch den Verband um seinen Hals sehen, der schon dicke, rote Flecken aufwies.
    »Verdammt noch mal, John!« keuchte er. »Was ist denn los? Was hast du getan?«
    »Nichts, geh wieder in Deckung.«
    »Nein!«
    »Er ist weg!«
    Der G-man lachte schrill auf. »Das habe ich mir gedacht, verdammt! Er spielt mit uns. Wie ich es dir gesagt habe. Wie ist es denn passiert?«
    »Einfach so. Er löste sich auf.«
    Abe Douglas ließ sich wieder zurücksinken. »Der kann alles, John, der ist uns über. Frag mich nicht, wie er das schafft, aber wir haben die schlechteren Karten.«
    Das sah ich nicht so, konnte Abe allerdings verstehen. Er hatte den intensiveren Kontakt von uns beiden mit diesem irren Köpfer gehabt und eine Verletzung davongetragen. Klar, daß er dieses Monstrum anders ansah.
    Die Straße war leer und führte wieder schnurgerade weiter. Da mir auch jetzt kein weiteres Fahrzeug entgegenkam, ließ ich das Fernlicht weiterhin eingeschaltet. Ich hatte nicht auf die Uhr gesehen und wußte deshalb auch nicht, wieviel Zeit seit dem Erscheinen der Gestalt vergangen war.
    Wahrscheinlich war sie kürzer als ich annahm. In Streßlagen sieht man die Dinge immer ganz anders.
    Im Chrysler war es nicht warm. Trotzdem stand der Schweiß auf meiner Stirn. Eine natürliche Folge, denn es ist wirklich nicht angenehm, von einer Gestalt gejagt zu werden, die mit Kräften ausgestattet ist, von denen wir Menschen nur träumen können.
    Der Köpfer hatte sich zurückgezogen. Wir konnten unsere Fahrt normal fortsetzen. Das Erscheinen stufte ich als Warnung ein. So leicht würde er es uns nicht machen. Und der Weg bis Gatesville und damit bis zum nächsten Krankenhaus war noch verflucht weit.
    »Wie geht es dir, Abe?«
    »Frag nicht. Ich hätte mich doch nicht bewegen sollen. Die Wunde blutet wieder.«
    »Klar. Du konntest ja nicht hören.«
    »Sag das noch mal, John. Was hättest du denn an meiner Stelle getan? Na, was?«
    »Schweigen wir lieber darüber.«
    »Eben.«
    Wir fuhren jetzt in einer

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