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1105 - Das Siegelschiff

Titel: 1105 - Das Siegelschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie nicht nur die GORO-O-SOC in ihre Gewalt bringen. Sie konnten unter Umständen in der Nähe des Armadaherzens gewaltigen Schaden anrichten.
    An beschloß, die Fremden zu beobachten, um aus ihrem Verhalten auf ihre Pläne zu schließen. Er verließ die Peripherie des Transporters und drang vorsichtig tiefer in die Ansammlung von Goon-Blöcken ein.
    Dabei vermied er geflissentlich die „fest eingefahrenen" Strecken, die die Armadamonteure benutzten. Er wußte, daß sie untereinander in Funkverbindung standen, so daß, wenn einer ihn entdeckte, alle anderen wenig später davon erfahren würden.
    Als er die erste Gruppe der Fremden sah, ging er in Sichtdeckung und beobachtete sie fast eine Stunde lang. Ihr Verhalten gab ihm Rätsel auf. Sie schienen mutlos und bedrückt zu sein und sprachen kaum miteinander. Er bedauerte, daß er keinen auf ihre Sprache programmierten Translator mitgenommen hatte. Dann hätte er ihre wenigen Gespräche belauschen können.
    Schließlich zog er enttäuscht weiter.
    Ungefähr drei Stunden später hörte er aus einem Antigravschacht Stimmengewirr. Er steckte den Kopf durch die Öffnung und sah in der schwach beleuchteten Röhre eine größere Gruppe Fremder heraufschweben. Sie redeten mit lauten Stimmen wild durcheinander, woraus An schloß, daß sie erregt waren.
    Er zog sich lautlos ein Stück in das Halbdunkel des Korridors zurück, in dem er stand, verhielt sich still und ließ die Gruppe an sich vorüberschweben. Dabei stellte er fest, daß die beiden Terraner an der Spitze einen dritten an den Armen festhielten.
    Noch neugieriger geworden, folgte An ihnen in angemessener Entfernung und achtete darauf, nicht entdeckt zu werden. Die Fremden stiegen vier Decks höher aus und bewegten sich danach durch Korridore und Schächte. Verwundert bemerkte An, daß sie sich dabei immer mehr der Peripherie des Transporters näherten. Unterwegs schlossen sich ihnen andere Gefangene an - und aus den Gesten, mit denen sie ihre Reden begleiteten, erwuchs dem Cygriden schon bald eine Ahnung von dem, was sie mit dem einen von ihnen vorhaben könnten.
    War er vielleicht nicht mit ihrem Plan einverstanden? Fürchteten sie, er könne sie an die Armadamonteure verraten?
    Jercygehl An schloß behutsam dichter auf. Er wußte noch nicht, wie er sich verhalten sollte, sondern wollte nur versuchen, mehr aus den Gesten der Fremden herauszubekommen.
    Ein unerwarteter Zufall kam ihm zu Hilfe.
    Zuerst tauchten zwei Armadamonteure auf. Sie kamen aus einem Korridor, den die Fremden gerade betreten wollten. Die Fremden wichen zurück, doch die Roboter kümmerten sich nicht um sie, sondern schwebten summend auf An zu.
    Der Cygride drückte sich in eine Nische mit Kom-Anschluß und entsicherte sein Strahlgewehr. Er konnte nicht darauf hoffen, den empfindlichen Sensoren der Armadamonteure zu entgehen und wollte sich nicht darauf verlassen, daß sie ihn unbehelligt ließen. Er würde die beiden Roboter also unschädlich machen müssen, und er würde das so schnell erledigen müssen, daß sie ihren „Artgenossen" keine Warnung mehr zufunken konnten.
    Da tauchte ein einzelner fremder Raumfahrer auf. Er blutete aus einer Rißwunde über dem rechten Auge und stürzte auf die Armadamonteure zu.
    „Ihr müßt mir helfen!" hörte An ihn über einen Translator im Armada-Slang zu den Robotern sagen. „Man will Eric aus dem Schiff stoßen. Das müßt ihr verhindern! Diese Menschen wissen nicht mehr, was sie tun. Sie sind verzweifelt, weil Eric sie nicht zu unserem STAC geführt hat."
    Zu seiner eigenen Verwunderung fühlte An, wie er durch die Erwähnung des STAC wie elektrisiert wurde, obwohl er diesen Begriff zum erstenmal in seinem Leben hörte. Aber er ahnte, daß hier an ein Geheimnis gerührt wurde.
    Die Armadamonteure wichen dem Fremden aus und setzten ihren Weg fort. Der Fremde lief hinter ihnen her und versuchte, sie festzuhalten. Immer wieder beschwor er sie, einen Mord an Eric zu verhindern.
    An blinzelte bedauernd. Natürlich kümmerten sich die Roboter nicht um die Angelegenheiten der Gefangenen. Sie besaßen keine Anweisungen in dieser Hinsicht.
    Immerhin wurden sie durch die Attacken des Raumfahrers so abgelenkt, daß sie ihn nicht bemerkten.
    Als sie verschwunden waren, verließ er die Nische und beeilte sich, wieder Anschluß an die Gruppe der Fremden zu bekommen. In seinem Gehirn reifte ein Plan heran, wie er sich selbst mehr Informationen über die Fremden beschaffen und gleichzeitig eine offenbar illegale

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