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1105 - Das Siegelschiff

Titel: 1105 - Das Siegelschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und atmete auf, als hinter ihnen ein Armadamonteur in die Kontrollzentrale schwebte.
    Sie schaltete ihren Translator ein und sagte: „Wir brauchen deine Hilfe. Dieser Mann wird verfolgt und befindet sich in höchster Gefahr."
    Der Armadamonteur fuhr einen kombinierten Werkzeug-Waffenarm aus, nahm Bea den Paralysator ab und schwebte wieder davon.
    „Aber du kannst uns doch nicht im Stich lassen!" rief die Frau hinter ihm her.
    „Geh!" sagte Eric. „Sonst bringen sie dich auch um."
    „Nein, wir fliehen gemeinsam weiter!" begehrte Bea auf.
    Wieder zerrte sie Eric hinter sich her, aus dem Kontrollraum hinaus, durch einen schnurgeraden Korridor und in den Schacht hinein, der ihren Goon-Block mit dem darüberliegenden verband. Hinter ihnen trampelten Hunderte von Füßen durch Hallen und Gänge.
    Die Lethargie war inzwischen teilweise von Eric abgefallen. Sein Gesicht war gerötet; er atmete stärker, und in die Augen war Glanz zurückgekehrt.
    Beas Verzweiflung legte sich, als ihr Schützling sich nicht mehr nur passiv an der Flucht beteiligte, sondern von sich aus lief und nach Abzweigungen Ausschau hielt. Sie kamen dadurch viel schneller voran.
    Doch die Geräusche der Verfolger schwächten sich nur geringfügig ab. Deshalb bat Bea jeden Armadamonteur, dem sie begegneten, um Schutz. Doch die Roboter reagierten nicht darauf. Es schien ihnen gleichgültig zu sein, was ihre Gefangenen mit ihresgleichen anstellten.
    Weiter und weiter ging die Flucht. Bea und Eric hatten gerade eine große Kammer erreicht und wollten sie durcheilen, als sich das Schott auf der gegenüberliegenden Seite öffnete und eine Schar Verfolger ausspie.
    Sie kehrten um, doch da kamen ihnen auch von hinten Verfolger entgegen. Nach kurzem Handgemenge drängten sie Bea ab und überwältigten Eric.
    „Wir stoßen ihn durch die nächste Schleuse!" riefen verschiedene Stimmen.
    „Und vorher ziehen wir ihm den SERUN aus", forderten andere Stimmen.
    Eric wehrte sich nicht, als er teils gezogen, teils gestoßen wurde ...
     
    5. Der Retter
     
    Jercygehl An hatte seinen kleinen Armadaschlepper an die GORO-O-SOC angedockt und war auf den Transporter umgestiegen, nachdem er ein Strahlgewehr aus der Waffenkammer genommen hatte.
    Der Cygride hatte noch keinen festumrissenen Plan, wie er vorgehen wollte. Zuerst einmal beabsichtigte er, die Lage an Bord zu erkunden.
    So bewegte er sich durch einsame Korridore der Peripherie, die so gut wie nie von Armadamonteuren betreten wurden. Hin und wieder schallten ihm aus Schachtmündungen, an denen er vorüberging, fremdartige Laute entgegen. Ab und zu vernahm er auch das Trappeln von Füßen.
    Allmählich erwachte in ihm die Neugier. Er fragte sich, wie die fremden Raumfahrer ihre Gefangenschaft aufgenommen hatten, ob sie Fluchtpläne schmiedeten oder vielleicht sogar eine Übernahme des Transporters planten. Schließlich hatten sie sich freiwillig in eine Lage begeben, die sie dem Zugriff der Armadamonteure fast hilflos aussetzte.
    Fast hilflos - aber nicht unbewaffnet.
    An erinnerte sich an die Berichte der Armadamonteure, daß sie die Fremden entwaffnet hatten. Sie waren im Besitz hochwertiger Kombinationswaffen gewesen. Dennoch hatten sie sich nicht gegen die Roboter gewehrt. Eine derartige Passivität war An unbegreiflich und machte ihn noch neugieriger auf die Gefangenen.
    Sie stammten nicht aus einem extrem friedfertigen Volk. Das hatten die Ortungsergebnisse bewiesen, nach denen die Schiffe ihres Pulks recht gut bewaffnet waren. Berechnungen hatten ergeben, daß bei einem Angriff der vier Armadaeinheiten, die den Pulk umschlossen, mindestens fünfzehntausend eigene Schiffe verlorengehen würden, bevor der Pulk restlos vernichtet war.
    Und dann hatte es ja noch den Zwischenfall mit den Wachträumern der Schlafboje KRYDORLUUD und dem fremden Kugelraumschiff gegeben, das man in der Annahme, es sei ein Havarist, zu einer Grydo-Werft abgeschleppt hatte. Als die Schlafboje infolge des Chaos, das die Wachträumer in ihr verursacht hatten, auf die Werft stürzte, waren die Raumfahrer des fremden Schiffes sehr schnell aktiv geworden. Sie hatten die Lage sofort richtig eingeschätzt und Maldarel Fog, den Kommandanten der Schlafboje, und seine Mitarbeiter vor den Wachträumern gerettet.
    Je länger Jercygehl An daran dachte, um so stärker wuchs sein Verdacht, daß die hunderttausend Gefangenen eine große Gefahr waren. Wenn sie genauso entschlossen handelten wie die Handvoll Raumfahrer des Kugelschiffs, dann konnten

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