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1105 - Das Siegelschiff

Titel: 1105 - Das Siegelschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Vorstellungen der Terraner war, sondern sich aus zahlreichen großen und kleinen Elementen zusammensetzte, die alle ihre eigenen Antriebssysteme und Steueranlagen besaßen.
    Die Elemente hießen Armadaschlepper oder Goon-Blöcke und dienten offenbar in der Regel als Antriebssysteme für alle die zahllosen unterschiedlichen Schiffstypen, die es innerhalb der Endlosen Armada gab.
    Das waren aber nur beiläufig anfallende Informationen. Die meisten Menschen, denen man begegnete, interessierten sich kaum dafür, sondern wollten wissen, wie es weitergehen würde. Viele waren ebenso niedergeschlagen wie Weidenburn selbst; viele aber waren auch zornig, und sogar Haß und Aggressionen waren vorhanden. Weidenburn mußte sich viele Beschimpfungen anhören und bekam so manchen Tritt und Faustschlag zu spüren. Aber es gab immerhin einige besonnene Frauen und Männer, die ihn vor dem Schlimmsten bewahrten.
    Als Eric Weidenburn die Kammer erreichte, von der Ingar Kopok gesprochen hatte, wurde er von einigen hundert Frauen und Männern begleitet - und in der mindestens achthundert Meter langen und vierhundert Meter breiten Kammer warteten viele Tausende von Menschen. Der Raum dröhnte und summte von erregten Stimmen.
    Ingar und einige andere Frauen und Männer kletterten mit Weidenburn auf einen Stapel leerer metallener Container, und Ingar versuchte einige Minuten lang vergeblich, das chaotische Stimmengewirr zu übertönen, während einige Helmlampen Eric grell anstrahlten.
    Erst nach und nach begriff die Menge, wer ihnen da präsentiert wurde. Immer mehr Gruppen schwiegen - und schließlich kehrte völlige Stille ein.
    Ingar räusperte sich kräftig, denn er hatte sich heiser gebrüllt, dann rief er, indem er anklagend auf den hell angestrahlten Eric deutete: „Hier steht der Mann, der uns in diese Lage gebracht hat. Ich habe ihn hergeholt, damit wir alle ihn fragen können, wie es mit uns weitergehen soll. Inzwischen wird wohl jeder von uns begriffen haben, daß wir nicht auf dem Weg zu einem STAC sind, wie er es uns versprochen hat."
    „Er soll uns sagen, ob es überhaupt so etwas wie STAC gibt oder ob er uns angelogen hat!" schrie eine Frau aus der Menge.
    Zahllose andere Stimmen schrien andere Aufforderungen, so daß niemand mehr zu verstehen war.
    Ein korpulenter, etwa siebzigjähriger Mann drängte sich durch die Umstehenden und kletterte auf den Containerstapel.
    Er hob die Arme und wartete, bis wieder Ruhe eingekehrt war, dann rief er: „Wir erreichen gar nichts, wenn wir uns nicht an eine gewisse Ordnung halten. Ich heiße Rogosc Dybur und war Freizeitplaner auf dem Flottentender ALBERICH. Jeder, der etwas sagen will, soll sich melden und, wenn er das Wort bekommt, sich vorstellen."
    „Ich habe mich zuerst gemeldet!" rief die Frau, die gefragt hatte, ob es so etwas wie STAC gäbe.
    „Du hast das Wort!" rief Rogosc. „Laßt sie durch! Komm hierher, Schwester!"
    Wenig später stand sie neben ihm, eine zirka hundertzwanzigjährige, etwas hagere Frau mit scharfgeschnittenem Gesicht, strähnigem schwarzem Haar und zornig funkelnden Augen.
    „Ich bin Aghora Sternstein, ehemals Diätprogrammiererin auf dem Großraumschiff der NEBULAR-Klasse CROFANTAS - und ich wiederhole meine Aufforderung an Eric Weidenburn, uns zu sagen, ob es überhaupt so etwas wie STAC gibt oder ob er uns angelogen hat!"
    „Du hast die Frage gehört, Eric", sagte Rogosc. „Antworte!"
    Eric blickte ihn stirnrunzelnd an. Er versuchte, eine Antwort auf die Frage der Frau zu formulieren, doch seine Gedanken konnten sich nicht konzentrieren.
    „Gibt es STAC?" fragte Ingar.
    Eric nickte.
    „Er hat genickt", stellte Rogosc fest.
    „Das genügt mir nicht", erwiderte Aghora.
    „Mir auch nicht!" schrie jemand aus der Menge und erntete zustimmendes Gemurmel.
    „Laßt ihn doch in Ruhe!" schrie eine andere Stimme. „Seht ihr nicht, daß er wie vor den Kopf geschlagen ist? Er kann doch nichts dafür, daß man uns aufgefischt hat."
    „Er hat uns versprochen, uns zu STAC zu führen!" rief eine weitere Stimme.
    „Wir fühlten alle, daß er recht hatte", rief eine neue Stimme. „Wir waren unserem STAC nahe."
    Doch die Stimmen der Vernunft wurden niedergeschrien. Als sich Rogosc wieder Gehör verschafft hatte, erteilte er einem großen, finster aussehenden Mann das Wort, der sich als Rudir Kaleb, ehemals Hangarmeister von TSUNAMI 3, vorstellte.
    „Es ist doch offensichtlich, daß Eric Weidenburn uns nicht antworten will", erklärte er.
    „Warum wohl?

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