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1107 - Die Mutation

1107 - Die Mutation

Titel: 1107 - Die Mutation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dem Geruch der Fledermäuse.
    James Cusack ging noch einen Schritt nach vorn. Sein Instinkt sagte ihm, daß er genau die richtige Stelle erreicht hatte. Dort blieb er stehen und saugte noch einmal die kalte Luft ein, bevor er sich langsam hinkniete.
    Erst als seine Knie den Boden erreicht hatten, war er zufrieden und breitete die Arme aus.
    Jetzt hieß es warten. Nur nicht die Geduld verlieren. Es machte ihm nichts, denn er hatte lange genug gewartet. All die Jahre, die ihm vorkamen wie Äonen. Aber sie würden wissen, daß er gekommen war, und sie würden ihn auf ihre Art und Weise begrüßen.
    Er hielt die Augen trotz der Dunkelheit geschlossen. So konnte er sich besser konzentrieren und vor allen Dingen an die Zukunft denken, die eine ganz andere sein würde. Er konnte sie nicht mehr mit dem Leben vergleichen, das er bisher geführt hatte. Er würde noch ein Mensch sein, zugleich allerdings eine Mutation, wenn der alten Keim auf ihn übergegangen war.
    Cusack hatte es auch jetzt noch schwer, sich vorzustellen, daß es auf dieser Welt einmal ganz anders ausgesehen hatte und es geheimnisvolle Orte gegeben hatte, an denen die Fledermäuse ihr Regiment geführt hatten.
    Millionen Jahre lag es zurück. Eine Evolution vom Affen zum Menschen hatte damals nicht einmal begonnen. Aber die Wesen waren schon immer dagewesen.
    Das Warten zog sich hin. Er lauschte dem eigenen Atmen und fragte sich, wie es sein würde, wenn die Verwandlung hinter ihm lag. Ob er dann auch atmen würde, um am Leben gehalten zu werden?
    Oder konnte er einfach so existieren?
    Die Ruhe schwand.
    Es war etwas zu hören.
    Kratzen oder Schaben. Wie von scharfen Krallen abgegeben, die über ein Hindernis hinwegglitten.
    Ein unmelodisches Geräusch, das ihn aus seiner Konzentration riß.
    Er lächelte im Dunkeln.
    Sie hatten ihn gespürt. Sie wußten, daß er endlich gekommen war, und er streckte seine Arme noch weiter zu den Seiten hin aus, wobei er schon die feuchten und harten Wände berührte.
    Cusack hatte die Fledermäuse nicht gezählt, die sich hier unten aufhielten. Ihre Zahl konnte in die Hunderte gehen, und er wartete darauf, daß sie ihn nahmen.
    Sie hatten bisher an den Wänden und der Decke gehangen, doch nun kamen sie. Es begann sehr langsam. Ihre Flügel bewegten sich noch nicht schnell, doch er hörte ihre flatternden Laute.
    Das leise Huschen. Das Auf und Ab, den ersten Windstoß, der ihm anzeigte, daß sie schon sehr nahe an ihn herangekommen waren. Wie ein Hauch hatte er sein Gesicht berührt, als wollte er es kühlen.
    Die ersten Berührungen erwischten ihn. Noch strichen die Ränder der Schwingen zart über sein Gesicht und den nackten Körper hinweg. Das änderte sich sehr bald, denn sie krallten sich an ihm fest. Plötzlich waren sie da. Er hörte keine anderen Geräusche mehr als das Schwirren ihrer Schwingen. Er spürte die Krallen wie unzählige kleine Haken an seiner nackten Haut, und Momente später bissen sie zu.
    Es gab keine Stelle, die sie ausließen. Ihre kleinen Zähne waren in ständiger Bewegung. Sie wollten ihm die Wunden zufügen, denn nur aus ihnen konnten sie das Blut trinken. Es war für ihn nicht mehr zu begreifen, auch wenn er die Augen geöffnet hätte, er hätte nichts mehr gesehen, so dicht klebten die Tiere an seinem Gesicht fest.
    James Cusack dachte nicht mehr an die Vergangenheit. Er hatte es geschafft, die Riesenfledermaus zu züchten, weil er gehofft hatte, so zu werden wie sie.
    Das stimmte nicht mehr.
    Es würde für ihn alles anders werden. Er würde besser sein, und er würde in das mutieren, das einmal früher auf der Erde einen so großen Platz eingenommen hatte.
    Die Vergangenheit drängte in die Gegenwart hinein, und sie würde in der Zukunft auch weiterhin bleiben.
    Unzählige Krallen und spitze Zähne malträtierten ihn. Schon sehr bald gab es keine Stelle mehr an seinem Körper, die nicht in Mitleidenschaft gezogen war. Das Blut quoll und sprudelte. Es drang aus den Wunden hervor wie aus kleinen Quellen und wurde mit zuckenden Bewegungen getrunken.
    Sie tranken sich satt!
    Sie waren nicht mehr loszureißen. Sie bildeten eine Masse, und diese Masse besaß ein Gewicht, an dem Cusack schwer zu tragen hatte. Je öfter sie bissen und sein Blut anzapften, um so mehr veränderte sich auch sein Bewußtsein. Das menschliche Denken verlor sich. Andere Ströme erreichten seinen Kopf und durchflossen ihn. Es waren zu Bildern gewordene Erinnerungen an eine düstere Urwelt. Er sah Feuer. Er sah Lichter. Er

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