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1107 - Die Mutation

1107 - Die Mutation

Titel: 1107 - Die Mutation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wollte sie mit den bloßen Händen bekämpfen. Es war nur schwer, sie zu fassen, denn sie wirbelten vor ihm wie eine zuckende und niemals ruhig bleibende Masse.
    Eine bekam er zwischen die Finger der rechten Hand. Er wuchtete sie gegen die Wand. Wie ein alter Lappen fiel sie nach unten, und dann hörte er die Stimme des Nick Orwell.
    »Los, kommen Sie!«
    Suko schaute nach links. Orwell war aus dem Haus gestürmt. Er hielt eine Schaufel in der Hand.
    Damit schlug er zu. Suko mußte sich ducken und dicht an der Wand entlang auf den Eingang zulaufen, der offenstand.
    Fast auf der Schwelle hielt sich Frank Dorsey mit schußbereitem Gewehr auf.
    Sein Gesicht war verzerrt, und in den Augen schimmerte ein wildes Leuchten.
    Auch Orwell stolperte über die Schwelle. Er trat die Tür mit dem Fuß zu. In ihr klemmte noch der zuckende Leib einer Fledermaus, deren Körper er mit der Schaufel teilte. Er trat noch auf den Rest und ging dann vor bis zu einem kleinen Fenster.
    Suko sah sich um. Er befand sich in einem kleinen Vorraum. Eine Tür führte zur Toilette.
    Der Durchgang zu dem einzigen Raum war frei. Den Vorhang aus Perlenschnüren hatten die beiden Männer zur Seite geschoben. Dorsey war Suko gefolgt und schüttelte den Kopf, bevor er einen Schluck aus der Whiskyflasche nahm.
    »Das habe ich noch nie erlebt«, sagte er. »Das war… verdammt, das war der reine Wahnsinn.«
    »Wieso?«
    »So viele, verstehen Sie!« Dorsey strich über sein kantiges Gesicht. Die Mütze hatte er mit dem Schirm nach hinten auf seinen Kopf gesetzt. »Sonst sind es immer weniger gewesen.« Er rang nach Atem. »Aber jetzt… verdammt, wir mußten sogar fliehen. Das ist schon eine halbe Armee.«
    »Ja, man hat sie wohl alle entlassen.«
    »Weiß ich nicht.« Frank Dorsey hängte sein Gewehr über die Schulter. »Darf ich mal fragen, wieso Sie plötzlich hier erschienen sind? Sie wollten doch in Cusacks Gewächshaus.«
    »Das hatten wir vor. Mein Kollege ist auch sicherlich dort. Ich wollte nur den Wagen holen, weil wir dachten, mobil sein zu müssen. Da haben wir uns wohl verrechnet. Der Rover parkt vor dem Haupteingang Ihrer Anlage hier. Ich war schon eingestiegen, als ich den Schuß hörte und wenig später auch die Fledermäuse sah. Klar, daß ich mich um die kümmern wollte.«
    Dorsey kniff die Augen zusammen, als er flüsterte: »Sie wollen Blut. Sie wollen einfach nur Blut. Von Tieren bekommen sie keines mehr. Oder es reicht ihnen nicht. Sie… sie müssen an die Menschen heran. Es sind verfluchte Mutationen. Widerliche Kreaturen. Der Teufel selbst mag wissen, woher sie stammen.«
    Suko hatte sich auf eine rote, etwas verschlissen wirkende Couch gesetzt und war dort tief eingesunken. Als sonstige Sitzgelegenheiten dienten einfache Gartenmöbel, und der Tisch war aus Rohrgeflecht hergestellt worden. »Nicht der Teufel weiß es, Mr. Dorsey. Oder der möglicherweise auch. Ich denke da eher an James Cusack. Er steckt meiner Ansicht nach dahinter. Er ist der Züchter, wenn Sie so wollen, Mr. Dorsey.«
    Der Mann mit dem Gewehr lachte. »Wie schafft man das?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen, aber er hat es gepackt. Sie gehorchen ihm.«
    Aus dem Vorraum kehrte Nick Orwell zurück. Er trat sofort an das recht große Fenster, das mehr breit als hoch war. Von dieser Stelle aus hatte er einen guten Überblick in den Garten hinein. Lange brauchte er nicht zu schauen. Mit einer heftigen Bewegung drehte er den Kopf.
    »Sie sind noch da!« meldete er mit einer Stimme, die von einem harten Lachen unterlegt war. »Sie geben nicht auf. Sie wissen, daß es hier Blut zu trinken gibt. Das wollen sie sich nicht entgehen lassen. Jetzt sind wir sogar zu dritt.«
    »Wir können trotzdem nicht die Nacht über hier im Haus blieben«, sagte Suko.
    Orwell lachte knapp. »Und dann?« fragte er. »Was sollen wir machen? Rennen und darauf hoffen, daß die anderen langsamer sind? Bestimmt nicht.«
    »Gehört der Geländewagen Ihnen?«
    »Ja.«
    »Bis dahin könnten wir es schaffen«, sagte Suko.
    Die beiden Männer schauten sich an.
    Sie überlegten. Dorsey wußte auch, daß er mit Kugeln nicht viel erreichen konnte. Da würde er die eine oder andere Fledermaus wohl killen können, aber diese Wesen traten in Massen auf.
    Etwas klatschte mit einem dumpfen Geräusch gegen die Scheibe. So hart, laß sie zitterte und die drei Männer zusammenschraken. Das Tier mußte wirklich aus einer großen Entfernung und mit viel Wucht geflogen sein, denn sonst wäre der Aufprall nicht

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