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1107 - Jenseits der tödlichen Grenze

Titel: 1107 - Jenseits der tödlichen Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einen Funkspruch absetzte, den keines unserer Geräte registrierte", endete sie. „In diesem Fall müßten wir damit rechnen, daß unsere Absicht durchschaut und verraten ist."
    Perry nickte.
    „Das ist richtig. Wir haben festgestellt, daß die Armadamonteure sich hin und wieder mit den Schiffen der Einschleusungsflotte in Verbindung setzen. Ob der, mit dem du aneinandergeraten bist, es ebenfalls getan hat, wird sich in dem Durcheinander nicht feststellen lassen." Er stand auf. „Das heißt, wir müssen davon ausgehen, daß der Gegner in Kürze genau weiß, was wir vorhaben." Ein spöttisches, jungenhaftes Lächeln spielte über sein Gesicht. „Dagegen gibt es nur eine Medizin: Wir brechen sofort auf."
    Als habe er damit ein Stichwort gegeben, meldete sich der Interkom mit dem schrillen Zirpen des Alarmsignals. Die Bildfläche leuchtete auf. Sie war in zwei Hälften geteilt. Auf der einen erschien Waylon Javiers besorgte Miene, die andere brachte die Wiedergabe eines Orterbilds.
    „Die acht Armadaschlepper, mit denen Weidenburn gekommen ist", sagte Waylon. „Sie haben vor wenigen Sekunden Fahrt aufgenommen und sind auf dem Weg zurück zur Armada."
    „Also hat Weidenburn seine Nachricht inzwischen abgesetzt", kommentierte Perry mit dumpfer Stimme. „Waylon - du weißt, was das bedeutet?"
    „Die Armada weiß, daß wir auf ihren Vorschlag nicht eingehen", antwortete der Kommandant der BASIS. „Sie wird angreifen."
    „Und wir machen uns inzwischen aus dem Staub", ergänzte Perry. „Gib das Signal zum Aufbruch, Waylon. Wir starten sobald der Computer die Bereitschaftsmeldung des letzten Schiffes empfängt. Ruf Taurec und..."
    „Ich bin schon hier", wurde er von einer dröhnenden Stimme unterbrochen. Waylon Javier glitt zur Seite; an seiner Stelle erschien der Bote des Kosmokraten. Seine gelben Augen funkelten spöttisch und unternehmungslustig. „Du hast nämlich eines vergessen, Terraner."
    „Was?" fragte Perry verwundert.
    „Ihr braucht Lenkung. Ihr habt euch glänzend auf die Überwindung des mechanischen Schocks vorbereitet, der beim Eindringen in den Frostrubin auftritt. Aber ihr wißt nicht, auf welchem Kurs ihr losfliegen müßt."
    „Ich meinte doch", antwortete Perry reserviert. „Auf dem nämlich, der auf dem kürzesten Weg ins Innere des Frostrubins führt."
    Taurec machte eine schlenkernde Geste mit der rechten Hand. Er liebte es, die Terraner nachzuahmen.
    „So sicher wäre ich an deiner Stelle nicht", rief er fröhlich. „Winzige Nuancen bewirken mitunter große Unterschiede. Versuche nicht, mich umzustimmen. Ich habe meinen Entschluß gefaßt. Soviel Zeit haben wir noch, daß wir die Einheiten der Galaktischen Flotte navigationstechnisch mit meinem Raumschiff koppeln können. Eine Kleinigkeit für eure Computer."
    „Wozu das?" wollte Perry wissen.
    „Du hast es immer noch nicht begriffen?" Taurecs dröhnendes Gelächter bewirkte ein leises Klirren des Lautsprechers. „Ich fliege euch mit der SYZZEL voraus!"
     
    4.
     
    Das Universum flammte. Eine riesige, Lichtmonate weite Wand aus Feuer war rings um den Standort der Galaktischen Flotte entstanden, als die Sprengkapseln gezündet wurden und die Substanz der präparierten Trümmerstücke sich in zehrendem Atombrand in Energie verwandelte.
    Zum ersten Mal, seit vor über zwei Millionen Jahren der Frostrubin der degenerierenden Zwerggalaxis alle thermische Energie aus dem zerfallenden Leib gesogen hatte, herrschte in diesem Sektor des Kosmos wieder Helligkeit.
    Der Prozeß des totalen Kernzerfalls erzeugte sämtliche Farben des Spektrums. Gewaltige Lichtvorhänge, wabernd wie Nordlichter, zogen durch den vormals dunklen Raum. Beträchtliche Mengen der Hyperenergie, bisher gebunden in den subnuklearen Strukturen der Quarks und Gluonen, wurden freigesetzt und entfachten unter den komplexen, empfindlichen Meßmechanismen der terranischen Schiffe eine hektische Aktivität.
    Perry Rhodan registrierte es mit Befriedigung. Unter diesen Umständen war es dem Gegner unmöglich, die Manöver der Galaktischen Flotte zu erfassen. Wenn er sich von der ersten Überraschung erholte und den Mut aufbrachte, durch die zuckende Flammenwand hindurch vorzustoßen, würde er den bisherigen Standort der zwanzigtausend Schiffe verlassen vorfinden.
    Und noch etwas anderes stimmte ihn zuversichtlich. Anfangs, als er seinen Plan formulierte, hatte er befürchtet, der Frostrubin werde von neuem zum Leben erwachen und die Energie, die der Kernzerfall erzeugte, in

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