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1109 - Hexenspiele

1109 - Hexenspiele

Titel: 1109 - Hexenspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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worden, und man hatte auch Grünflächen angelegt. So war keine reine Betonwüste entstanden.
    Suko und Shao fuhren langsam auf das Gebiet zu. An einer Kreuzung stoppten sie und schauten dabei nach den Namen der Straßen. Shao hatte die Leselampe eingeschaltet, durchforstete die aufgeführte Reihe und nickte zweimal.
    »Wir haben Glück. Sind genau richtig, denn diese Straßen sind hier aufgeführt.«
    »Sehr gut.«
    »Und jetzt?«
    »Fahren wir weiter.« Suko ließ den BMW anrollen. Sie fuhren langsam durch das Gebiet und kamen sich aufgrund der hohen Hausfronten wie eingeschlossen vor.
    Es war ein kleines Viertel für sich. Mit Geschäften, Kinderspielplätzen, Grünanlagen, die von Büschen eingegrenzt wurden, und es gab auch Parkflächen.
    Suko fuhr den BMW auf einen dieser Parkplätze und hielt nach einer Lücke Ausschau.
    »Willst du zu Fuß weiter?« fragte Shao.
    »Das hatte ich eigentlich vor.«
    »Sehr schön. Und dann?«
    »Werden wir sehen.«
    Sie winkte ab. »Sorry, aber ich kann alldem nicht viel abgewinnen. Hast du nicht auch den Eindruck, einem Hirngespinst nachzurennen?«
    »Nein, ich denke eher an eine Spur.« Suko hatte den Wagen inzwischen in eine Lücke gelenkt und den Motor ausgestellt. Suko sah, wie Shao mit dem Handrücken gegen das Papier schlug.
    »Wenn wenigstens Häuser aufgeführt wären. Und mit ihnen die Namen der Mieter. Aber da ist nichts. Nur die verdammten Straßen, die sich hier kreuz und quer ziehen. Ich kann mir etwas Besseres vorstellen, als hier den Rest der Nacht zu verbringen.«
    »Das brauchst du doch nicht.«
    »Bist du sicher?«
    Suko lächelte sie an. »Zumindest hoffe ich das.« Er öffnete die Tür und stieg aus.
    Auch Shao verließ den BMW. Sie blieben neben dem Fahrzeug stehen und blickten sich um.
    Es gab einiges zu sehen, aber es war nichts Außergewöhnliches, auch wenn die sie umgebenden Bauten aussahen wie riesige hochkant gestellte oder breitseitig aufgebaute Dominosteine mit zahlreichen hell erleuchteten Punkten, die hier viereckige Ausmaße besaßen und nichts anderes als Fenster waren.
    Shao faßte Suko an die Hand. »So, dann spielen wir mal das verliebte Paar, das kurz vor dem Zubettgehen noch einen kleinen Abendspaziergang unternimmt.«
    »Gern.«
    »Ich liebe Nächte wie diese. Besonders bei der Umgebung. Hohe Häuser. Beton. Das Grün ist auch nicht natürlich. Es kommt mir vor, als gehörte es nicht hierher und wäre nur leihweise vorhanden. Aber egal, ich mache ja alles mit.«
    »Warum bist du so sauer?«
    »Ach - bin ich das?«
    »Gilda, wie? Hat sie dich beeinflußt?«
    »Überhaupt nicht. Im Prinzip freue ich mich darüber, daß wir beide hier spazierengehen. Kommt ja selten genug vor. Ich könnte mir nur eine andere Umgebung besser vorstellen. Oder nicht?«
    »Man kann es sich nicht aussuchen.«
    »Ja, ja, um eine Ausrede bist du nie verlegen. Könnte glatt von John stammen.«
    Sie hatten den Schutz des Parkplatzes verlassen. Auf der gegenüberliegenden Seite erstreckte sich die breite Front eines der großen und neuen Häuser. In der unteren Ebene waren einige Ladenlokale untergebracht worden. Da reihte sich Schaufenster an Schaufenster. Die Beleuchtung hinter den Scheiben war herabgedreht worden. Einige lagen sowieso im Dunkeln. Und manche Scheiben waren durch herabgelassene Scherengitter geschützt. Man konnte Lebensmittel kaufen, aber auch Zeitungen und Spielwaren. Es gab zwei Modegeschäfte, einen Fischladen, und der Eingang des Hauses befand sich dort, wo auch ein Pub sein Licht verstreute. Shao und Suko mußten um die Hausecke gehen.
    Beiden fiel auf, wie ruhig die Umgebung war. Da gab es andere, wo auch in der Nacht noch Randale gemacht wurde, besonders durch Jugendliche, die mit ihrer Zeit wenig anzufangen wußten und denen die Gesellschaft auch nicht viel bot.
    Hier war es still.
    Eine Schlafstadt in London. Etwas weg vom normalen Verkehr, der trotzdem wie ein dünnes Rauschen zu hören war.
    »Willst du noch in den Pub, um dich umzuhören?« fragte Shao.
    »Es wäre eine Möglichkeit.«
    Sie glättete den Zettel. Im Licht einer Laterne konnte sie lesen. »Diese Straße ist auch aufgeführt worden. Rosy Welch hat sie sogar dick unterstrichen.«
    »Was sagt dir das?«
    »Daß sie etwas Besonderes an sich haben muß. Leider sehe ich nicht viel davon.«
    Suko schwieg. Sie hatten den Pub erreicht und konnten jetzt um die Hausecke gehen, wobei die Front mit den Geschäften hinter ihnen lag. In das Lokal gingen sie nicht hinein, denn Suko war

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