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111 - Das Spukschloß

111 - Das Spukschloß

Titel: 111 - Das Spukschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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sagte er. „Ich habe deutlich gehört, wie einer gerufen hat."
    „Wir können ihnen nicht helfen."
    Er sah wieder durch das kleine Fenster. In diesem Augenblick tauchten drei Gestalten zwischen den Häusern auf. Der eine Mann war stämmig, ein typischer Bayer, der andere ein richtiger Kraftprotz. Die Frau war schlank und sehr schön. Soweit Woetzold das erkennen konnte, waren sie unbewaffnet. Als ein Wolfsmensch heranjagte, wirbelte der Kraftprotz herum und stach mit einem stabförmigen Gegenstand nach der Bestie. Der Reporter sah, wie der Fremde die Kreatur aufspießte.
    „Sie wissen sich zu helfen", bemerkte er anerkennend. „Sonst wären sie auch nicht so weit gekommen."
    Der Bayer rüttelte an einer Haustür. Als er sie aufbekommen hatte, sprangen ihn gleich zwei Ungeheuer gleichzeitig an. Der Mann stürzte zu Boden. Da verschwand die Frau von der Bildfläche.
    Dort, wo sie eben noch gestanden hatte, huschte ein Scheinen vorbei. Keine Sekunde später ging der erste Angreifer zu Boden. Er wand sich knurrend und heulend auf der Erde. Kurz darauf wirbelte auch der zweite herum und ließ von dem Bayern ab.
    „Mit der Frau stimmt was nicht", preßte der Reporter verblüfft hervor.
    Er sah, wie die Schwarzhaarige wieder auftauchte und den Wolfsmenschen mit einem gekonnten Handkantenschlag außer Gefecht setzte.
    „Du mußt sie ins Haus lassen", verlangte Anita. „Im Freien sind sie verloren."
    Das leuchtete ihm ein. Er überlegte nicht lange und schob den Riegel zurück. Die Nachtluft war kalt. Das Heulen der Bestien war auf einmal viel deutlicher zu hören. Ihm liefen kalte Schauer über den Rücken.
    „Hierher!" schrie er und schwenkte das Gewehr. „Macht schnell, bevor die ganze Meute heran ist!" Die Fremden rannten sofort los. Aufgeregt verfolgte Woetzold das Treiben der Tiermenschen. Die zottigen Körper huschten mal hierhin, mal dorthin. Einige rotteten sich zusammen. Sie wollten den drei Menschen den Weg abschneiden. Die beiden Männer wichen ihnen geschickt aus, und die Frau war schnell wie eine Sprinterin. Der Kraftprotz streckte einen Wolfsmenschen mit der stabförmigen Waffe nieder.
    Da deutete die Frau entsetzt auf das Forsthaus und rief: „Vorsicht! Über Ihnen! Ein Wolfsmensch!" Woetzold drehte sich erschrocken um und sah hoch.
    Über ihm schwang sich ein zottiger Körper über den Giebelrand. Die Kreatur war aufs Dach geklettert, um von dort auf den Balkon im ersten Stock zu springen. Sekundenlang sah der Reporter die blutunterlaufenen Augen, dann schnellte sich der unheimliche Gegner ab.
    Woetzold handelte instinktiv. Ohne zu zielen, gab er einen Schuß auf den Angreifer ab. Der zottige Körper wurde mitten im Sprung herumgerissen. Fellbüschel zerstoben im Wind. Die Bestie heulte schaurig, dann landete der schwere Körper auf dem Boden. Der Wolfsmensch stützte sich mühsam mit den Armen hoch. Die Augen funkelten den Reporter mordlustig an.
    Dann waren die Fremden heran.
    Bevor der Wolfsmensch den Reporter noch einmal anspringen konnte, hatte ihm der riesige Fremde mit der stabförmigen Waffe den Garaus gemacht.
    „Das hätten wir", sagte der Fremde kehlig. „Ich bin dafür, daß wir uns erst drinnen vorstellen. Hier draußen ist es zu gefährlich für Höflichkeitsfloskeln."
    Woetzold grinste unwillkürlich. Der Fremde hatte Humor. Dabei sah er so muskulös wie ein Hafenarbeiter und so vital wie ein Wilder aus. Irgendein Geheimnis umgab diese Menschen.
    „Ihr könnt sicher eine kleine Stärkung gebrauchen."
    „Und ob!" erwiderte Coco lächelnd. „Ich heiße Coco. Das sind meine Freunde Unga und Burian Wagner."
    „Erwin Woetzold", sagte der Reporter. „Das ist Anita Bechstein."
    „Freut mit", sagte Coco und nippte am Kaffee. „Wir hatten nicht mehr damit gerechnet, noch eine lebende Seele in diesem Dorf zu treffen."
    Unga sah sich interessiert um. Die stattliche Geweihsammlung im Wohnzimmer interessiert ihn. „Haben Sie die alle selbst geschossen?"
    „Nein", wehrte der Reporter lachend ab. „Ich hatte heute zum erstenmal seit 1945 wieder ein Gewehr in der Hand. Ich bin Reporter und wollte den merkwürdigen Ereignissen im Bayerischen Wald auf die Spur kommen. Dabei traf ich Anita. Schließlich erreichten wir Langenbach. Ohne dieses Gewehr wären wir nicht mehr am Leben."
    Auf Cocos Wunsch erzählte er alles, was er seit dem Überqueren der Donau erlebt hatte. Als er die Spuk" gestalt beschrieb, die Anitas Bruder getötet hatte, sahen sich Unga und Coco erstaunt an. „Diesem

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