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111 - Das Spukschloß

111 - Das Spukschloß

Titel: 111 - Das Spukschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Schlaf singen."
    Von draußen war das Rascheln der Pilger zu hören. Margot Artner stimmte einen Klagegesang an. Waren die Pilger nur wegen des Ghouls hergekommen.
    Da erkannte das fürchterliche Wesen, daß ich ein Fremder war. Aufheulend streckte mir der Ghoul die verwachsenen, grünhäutigen Arme entgegen. Er wollte mich töten.
    Der Gestank raubte mir den Atem.
    Langsam wich ich zurück.

    Die Bestien tobten wie verrückt. Einige jagten die Dorfstraße hinunter. Sie wußten, daß sich im Forsthaus Menschen verbarrikadiert hatten. Ihr schauriges Geheul tönte langgezogen durchs Tal. Von den umliegenden Hügeln antworteten die anderen Wolfsmenschen. Die Aussicht auf leichte Beute versetzte sie in Raserei.
    Erwin Woetzold war zum Umfallen müde; trotzdem konnte er kein Auge zutun. Der Kaffee schmeckte abgestanden und bitter.
    „Schläfst du, Anita?"
    „Ich bin bei den Jungs", rief sie aus dem ersten Stock. „Die Ärmsten zittern am ganzen Leib."
    „Bleib bei ihnen!" sagte der Reporter gleichmütig. „Ich paß allein hier unten auf."
    „Und wenn du einschläfst?"
    „Ganz bestimmt nicht. Das verspreche ich dir."
    Er hob die Schultern. Die Schrotflinte lag schwer in seiner Rechten. Freiwillig würde er sich von der Waffe nicht mehr trennen.
    Das Scharren und Knurren vor dem Haus trieb ihn zur Raserei. Er fühlte sich den Ungeheuern ausgeliefert. Sie brauchten nur die Tür einzurammen. Die ersten zwei oder drei würde er erledigen, die anderen schon nicht mehr; sie würden über ihn herfallen, ihn zerreißen und anschließend Anita und die Kinder töten.
    Kalte Wut stieg in ihm hoch. Er war fest entschlossen, das Leben seiner Schützlinge zu verteidigen. Wer war für diesen Hexensabbat verantwortlich?
    Er besaß genügend Fantasie, um sich die schaurigsten Schreckensgestalten auszumalen. Immerhin lebte er von Schauergeschichten. Aber die Wirklichkeit übertraf seine Schilderungen bei weitem.
    Er vernahm das Hecheln der Bestien, spürte, wie sie immer näher kamen. Er sah ihre gierig auf gerissenen Mäuler, die schweflig leuchtenden Augen und die schwarzen, gebogenen Krallen.
    Da zersprang scheppernd eine Scheibe.
    Anita schrie gellend, und die Kinder heulten.
    Er wirbelte herum. Anita war in dem kleinen Zimmer, das als einziges keine Fensterläden besaß.
    Ein schwerer Körper landete auf den Dielen. Er überlegte nicht lange, sondern jagte in großen Sprüngen die Treppe hoch. Der Mond schien durch die zersplitterten Scheiben. Der Wolfsmensch wollte sich gerade auf die junge Frau stürzen. Als Woetzold in der Tür erschien, warf er sich herum. Geifer tropfte zwischen den Reißzähnen hervor.
    Er war an der Außenwand hochgeklettert. Verdammtes Biest, jetzt bist du dran, dachte der Reporter. „Aus der Schußlinie, Anita!" Er legte die Sicherungsbügel herum.
    Sie war wie gelähmt, kauerte neben den Kindern, preßte die Fäuste vors Gesicht und zitterte am ganzen Körper.
    Mutig sprang der Reporter ins Zimmer. Die Bestie fauchte verblüfft. Anscheinend hatte sie nicht mit Widerstand gerechnet.
    Dann ging alles rasend schnell. Er hob die Schrotflinte, richtete sie auf den zottigen Körper und drückte ab.
    Die Welt schien unterzugehen. Im grellen Mündungsblitz sah man, wie die Kreatur durch das Fenster hinausgeschleudert wurde. Pulverdampf stand beißend im Raum.
    Draußen landete die Bestie mit einem dumpfen Schlag auf dem Boden. Die anderen Wolfsmenschen balgten sich um den Artgenossen.
    „Komm zu dir, Anita!"
    Er rüttelte an ihrer Schulter, doch sie wandte sich schreiend von ihm ab. Der Knall des Schusses hallte in seinen Ohren nach.
    „Anita, hilf mir! Wir müssen den Schrank vors Fenster schieben."
    Sie reagierte nicht. Aufschreiend preßte sie die Kinder an sich.
    „Wir werden sterben", jammerte sie. „Gleich kommen die anderen Ungeheuer hoch. Es war alles umsonst."
    Er sah hinaus. Fünf Wolfsmenschen waren damit beschäftigt, an der Außenwand hochzuklettern. In einer Minute würden sie oben sein. Das Weinen der verzweifelten Frau lockte sie an.
    Mein Gott, dachte der Reporter; mit dieser Meute werde ich nicht fertig. Ich komme nicht mal dazu, neue Patronen nachzuladen.
    Kurzentschlossen hob er die Büchse, lehnte sich ans Fensterkreuz und zielte auf den ersten Gegner. Krachend entlud sich die Büchse. Im Pulverqualm sah er die Bestie in die Tiefe stürzen. Sie riß noch zwei andere mit sich. Unten hieben sie blindwütig aufeinander ein. Das Knurren und Heulen war entsetzlich.
    „Anita! Komm endlich

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