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111 - Die Gehirne des Dr. Satanas

111 - Die Gehirne des Dr. Satanas

Titel: 111 - Die Gehirne des Dr. Satanas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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bedeckte die Ohren und fiel leicht in die Stirn. Der Bart
sprießte. Dunkel und grau.
    »Alles in
Ordnung« entfuhr es Masters, einen schnellen Blick auf X-RAY-3 werfend, der
seine Hand auf die kalte Stirn des Toten legte, das Haar leicht nach hinten
schob, um zu sehen, ob es eine Naht gab.
    Das Haar ließ
sich weit zurückschieben.
    Masters
richtete den Strahl der grellen Taschenlampe auf den Kopf des Toten, und das
bleiche Antlitz wirkte noch gespenstischer.
    »Alles in
Ordnung?« echote Larry Brents Stimme. »Sehen Sie genau hin, Lieutenant!«
    Masters
folgte der Aufforderung. Ein schmales Band lief rund um den Kopf. Ein Schnitt.
Nadelstiche .
    »Mallert
wurde operiert!« entfuhr es dem Lieutenant.
    »Wie ich
vermutet habe. Aber das allein ist noch kein Beweis.« Den holte X-RAY-3 sich.
    Zehn Minuten
später wußte er mehr. Das Haar war eine Perücke, die verteufelt fest saß, damit
sie beim Einsargen nicht ins Rutschen kam.
    Larry mußte
sie mit Gewalt vom Schädel schneiden. Dann konnte er die fachmännisch vernähte
Schädeldecke ablösen. Das ging verhältnismäßig schnell. Aus dem hohlen Kopf
Professor Mallerts holte er einen dunkelgrauen, halbmondförmigen
Schaumgummiball.
    »Mallerts
Hirn«, sagte er nur und wiegte das leichte Gebilde in seiner Rechten.
»Schaumgummi!«
    Die Blicke
der beiden Männer begegneten sich.
    »Was
unternehmen Sie nun?« flüsterte Masters.
    »Erst helfe
ich Ihnen, das Grab wieder in Ordnung zu bringen, dann mach’ ich noch einen
Besuch bei Mrs. Mallert. Diesmal werde ich mit offenen Karten spielen und das Trumpf
As«, damit deutete er auf den Schaumgummiball, »werde ich auf den Tisch legen,
wenn ich erkennen sollte, daß sie blufft.«
     
    ●
     
    Die Zeiger
der Uhr standen auf halb zehn, als Sergeant Berry in die Paradise Street kam.
    Aufmerksam
blickte er sich nach allen Seiten um. Die Straße lag menschenleer.
    Hinter den
Fenstern der meisten Häuser brannte noch Licht.

Reflexe, die
von farbigen Fernsehbildern stammten, spielten auf einigen Scheiben.
    Laternen
brannten. Autos parkten am Straßenrand.
    Ein
friedliches, ruhiges Bild. Aber das konnte täuschen. Niemand anders als Berry,
der seit einer Woche diese Strecke ging, wußte das besser.
    Die
Meldungen, daß seit geraumer Zeit Rocker-Gruppen hier ihr Unwesen trieben,
flatterten immer wieder auf den Schreibtisch seines Vorgesetzten. Einbrüche
häuften sich, Verwüstungen in Gärten waren an der Tagesordnung, Zäune wurden
eingerissen und sogar Straßenlaternen beschädigt.
    Vor drei
Wochen hatten diese Dinge begonnen. Die Verantwortlichen verschwanden spurlos.
     
    ●
     
    Anfangs waren
sie zu zweit gewesen, Berry und sein Kollege Johnson. Aber der war plötzlich
krank geworden, und im Revier standen nicht genügend Beamte zur Verfügung, um
einen Ersatzmann zu stellen.
    Berry lief
allein Streife. Das behagte ihm nicht. Er wußte, wenn diese Banden auftraten,
dann konnte es ungemütlich werden.
    Aufmerksam
ließ er seinen Blick in die Runde gehen, blieb kurz vor einem Gartenzaun stehen
und flammte sich eine Zigarette an.
    Der
Fünfzigjährige überquerte die Straße.
    Alter
Baumbestand säumte die Bürgersteige. Kerzengerade lief die Allee ein wenig
bergabwärts.
    Sergeant
Berry sah im Schatten eines Baumes zwei abgestellte Motorräder. Die waren
gestern abend nicht hier gewesen.
    In den
Anzeigen war stets zum Ausdruck gekommen, daß die Burschen mit Mopeds und
Motorrädern anbrausten.
    Diese beiden
schweren Maschinen brauchten nichts zu bedeuten. Irgend jemand konnte Besuch
haben. Auch in der Paradiso Street lebten Söhne und Töchter, die solche
Maschinen benutzten, und nicht jeder, der ein Motorrad oder ein Moped fuhr, war
deswegen gleich ein gefährlicher Halbstarker, vor dem man sich hüten mußte.
    Aber Berry
war ans Herz gelegt worden, auf jede Kleinigkeit zu achten. Und das tat er. So
konnte es nicht schaden, wenigstens die polizeilichen Kennzeichen zu notieren.
Wenn etwas vorkam, konnte man hier möglicherweise nachhaken.
    Das tat er.
    Die Straße
war sehr ruhig. Jedes Geräusch fiel auf. Berry registrierte sogar das Rascheln
des Papiers, als er die Seiten in seinem Notizblock umblätterte.
    Etwas
schepperte. Es klang, als ob irgendwo ein schwerer Gegenstand umfiele oder eine
Scheibe eingeschlagen würde.
    Berry zuckte
zusammen.
    Sein Blick
ging zu dem Haus, das verborgen hinter einem dichtbewachsenen Heckenzaun lag.
    Professor
Mallerts Villa war dunkel. Es mußte niemand zu Hause sein, aber von dort war
das

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