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111 - Die Gehirne des Dr. Satanas

111 - Die Gehirne des Dr. Satanas

Titel: 111 - Die Gehirne des Dr. Satanas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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hatten. Ihre Freude war gedämpfter
Natur. Margaret lebte, daran gab es keinen Zweifel - aber wie lebte sie?
    Iwan
Kunaritschew nahm das Bild zur Hand, und als er es jetzt so groß und direkt vor
sich hatte, traf es ihn wie ein Peitschenschlag.
    »Das gibt’s
doch nicht«, entfuhr es ihm.
    Jeanny sah
ihn groß an. »Sie kennen diesen Mann?« fragte sie verwundert.
    »Kennen ist
zuviel gesagt. Dazu hatte ich keine Gelegenheit mehr. Aber ich glaube, ich habe
ein Bild von ihm dabei.« Er zog seine Brieftasche hervor und entnahm ihr ein
Paßfoto. »Er ist’s kein Zweifel!« Der Russe blickte sich in der Runde um. »Die
Ähnlichkeit mit diesem Foto ist frappierend. Das ausladende Kinn, die buschigen
Brauen, der scharfgeschnittene Mund. Jetzt möchte ich nur wissen, was Margaret
Wright mit - Dr. Philip Racker zu tun hat.«
     
    ●
     
    Allgemeine
Betroffenheit. Niemand wußte eine Antwort.
    »Versucht es
noch mal.« Iwan Kunaritschew blieb die Ruhe selbst, obwohl in seinem Innern ein
Vulkan brodelte. Hier ging etwas Ungeheuerliches vor. Wollte Margaret Wright
mit der telepathischen Übermittlung des Konterfeis Dr. Philip Rackers andeuten,
daß sie beide von einunddemselben Täter gekidnappt worden waren?
    Das wäre mehr
als ungewöhnlich. Als Margaret Wright spürte, daß ihre Freundinnen den Kontakt
zu ihr suchten, wäre diesen doch besser damit gedient gewesen, etwas über ihren
derzeitigen Aufenthaltsort und erst recht über das Aussehen ihres Entführers
mitzuteilen.
    Er verstand
den Vorgang nicht.
    »Etwas ist da
oberfaul«, knurrte er. »Mädchen, laßt Margaret Wright nicht im Stich! Holt
alles aus ihr raus, ich kriege das dumpfe Gefühl nicht los, daß wir einer
furchtbaren Sache auf der Spur sind! Ruft Margaret Wright, zwingt euch, reißt
euch zusammen! Wir müssen alles über sie wissen!«
     
    ●
     
    Der Boden war
nicht immer mit Gras bedeckt. Es gab Steine. Schmerzen aber existierten nicht
für das HIRN.
    Hirnmasse war
schmerzunempfindlich. Aber unebene Flächen und spitze Steine bedeuteten eine
gewisse Gefahr. Es konnte zu Verletzungen kommen. Ganz bestimmte Zellgruppen
waren besonders sensibel. Die durften mit dem harten Untergrund nicht
konfrontiert werden.
    Das HIRN zog
durch die Nacht. Geschickt nutzte es die dunklen Ecken, die Mauern und Zäune.
Es konnte tausend Formen annehmen und blieb keine starre, konstante Masse. Die
Zellen waren flexibel. Manchmal wirkte es wie ein riesiger Kloß, der
davonrollte, dann wieder wie ein mehrfingriges, tentakelbewehrtes Ungetüm, das
einen Maschendrahtzaun passierte, wie ein breites, pfannkuchenähnliches
Gebilde, das eine Mauer überkletterte.
    Es konnte
sich einstellen auf seine Umwelt. Satanas’ Experiment war ein voller Erfolg.
    »Margaret!
Kannst du mich hören?« Wieder war das die Stimme des Mediums Betty.
    »Ja.«
    »Wo bist du?
Kannst du kommen? Was wollen deine Entführer von dir?«
    Margaret
Wrights Substanz sperrte sich gegen diese Fragen. Keine Antwort geben, so tun,
als ob es äußerst schwierig sei, weitere Gedanken auf den Weg zu bringen, die
telepathische Brücke aufrecht zu erhalten.
    »Margaret!
Wir rufen dich!«
    Beinahe
heftig waren die Gedanken der Freundinnen, die sie erreichten.
    Ein
unvergleichliches Triumphgefühl stieg im HIRN auf, aber es sperrte die
Übermittlung dieser Gefühle.
    Die
Freundinnen sollten sich sorgen. Nur ein winziger, ein schwacher Gedanke sollte
durchdringen, sie beschäftigen und das Rätsel vergrößern.
    »Ich . werde
kommen . sobald ich kann . wartet auf mich .«
    Satanische
Zufriedenheit erfüllte das HIRN. Hassen, Leid zufügen und töten. Für nichts
mehr anderes gab es Platz im Bewußtsein dieses ungewöhnlichen Lebewesens, das
durch die Zellen eines Menschen entstanden, und doch kein Mensch mehr war.
    Zu Betty und
den anderen gehen .
    Was für eine
Vorstellung!
    Das HIRN
suchte nach einer Möglichkeit.
    Gedanken und
Stimmungen der Menschen wurden empfangen wie ein Radiogerät auf geheimnisvolle
Weise die Wellen aus der Atmosphäre empfing und in hörbare Töne umsetzte.
    Jemand war in
der Nähe. Er hieß Bill. Nur drei Häuser weiter. Dort stand ein Lkw. Bill fuhr
diesen Lkw. Im Moment hielt sich der junge Mann noch bei seinem Freund auf.
Doch der Gedanke aufzubrechen, erfüllte ihn bereits. Bill wollte pünktlich weg.
Er hatte erst vor drei Wochen geheiratet. Zu Hause wartete seine junge Frau.
Daß Bill jetzt noch außer Haus war, hing damit zusammen, daß er gemeinsam mit
seinem Freund in dieser reinen

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