111 - Die Gehirne des Dr. Satanas
Nach-Vorn-Schießen, das eine Bein hochreißend und gegen die Schußhand
des gefährlichen, zu allem entschlossenen Gegners schmetternd, dem ein
Menschenleben nichts bedeutete - und Satanas war überrascht. Dieses
Überraschungsmoment aus dem Augenblick heraus nutzte X-RAY-3.
Masters’
Waffe, eben noch auf Brents Brust gerichtet, flog nach oben. Ein Schuß löste
sich. Die Kugel klatschte in die Decke, und Verputz bröckelte herab.
Im Nu war
X-RAY-3 über Satanas-Masters. Der kam nicht mehr dazu, den Revolver noch mal in
Anschlag zu bringen.
Larry drückte
seinen Arm herab und drehte ihn so lange, bis sich die Finger seines
teuflischen Widersachers verkrampften und er loslassen mußte. Mit dem linken
Fuß kickte Brent die Waffe weit genug weg, damit er sie nicht mehr erreichen
konnte.
Ein harter
Nahkampf entspann sich.
Larry hoffte
vergebens, seinen Widersacher mit ein paar gekonnten Taekwon-do- und
Judo-Tricks zu Boden zu schicken. Das gelang ihm mehrmals, doch der Körper
seines Gegners schien unempfindlich gegen Schmerzen.
Es ging hart
auf hart.
Satanas-Masters
erholte sich von seiner Überraschung, ehe es Larry gelungen war, ihn
kampfunfähig zu machen. Der Gegner rollte über den nassen und mit Glassplittern
übersäten Boden. Larry sah, daß zahllose Splitter in der Handinnenfläche und
zwischen den Fingern Satanas’ steckten. Aber es kam kein Blut.
Satanas-Masters
kam neben einen Stuhl zu liegen. Blitzschnell griff er zu und riß ihn herum.
Larry Brent sah den Angriff im Ansatz. Er warf sich auf die Seite. Der Stuhl
krachte mit voller Wucht auf die Stelle, an der er eben noch gelegen hatte.
Wie von einer
Tarantel gestochen sprang Satanas-Masters auf die Füße, sein Bein schnellte
nach vorn und traf voll Larrys Unterleib.
X-RAY-3
krümmte sich vor Schmerzen.
Sekundenlang
war er benommen, und vor seinen Augen begann alles zu zerfließen.
Einen zweiten
Angriff dieser Art versuchte Satanas zu landen.
Trotz
peinigender Schmerzen reagierte Larry.
Er packte zu,
erwischte des Gegners Trittbein und zog es herum. Satanas verlor das
Gleichgewicht und krachte dumpf auf den Boden. Larry warf sich nach vorn, auf
seinen Gegner. Seine Rechte krachte voll auf den berühmten Punkt am Kinn.
Satanas Kopf flog zurück. Er wackelte wie ein Ballon an einem dünnen Draht.
Pfeifend
entwich die Luft den Lungen.
Geschafft!
Kein normaler
Mensch hätte diesen Schlag ohne Bewußtlosigkeit überstanden.
Doch Satanas
war kein normaler Mensch. Das wußte Larry und er war auf der Hut.
Satanas’
Hände zuckten noch. Ehe Larry sich versah, hielt sein angeblich besiegter
Gegner eine große Scherbe in der Rechten, die er blitzartig nach vorn brachte.
Sekundenlang
wurde Brent getäuscht.
Das
rasiermesserscharfe Glas schnellte in die Höhe. Satanas versuchte Brents
Gesicht aufzuschlitzen, doch X-RAY-3 erkannte die Gefahr im letzten Augenblick.
Er ruckte
herum. Sein linker Arm kam mit der Scherbe in Berührung. Die scharfe Kante
ritzte seinen Anzug auf und schnitt in seinen Unterarm bis vor zum Handballen.
Satanas zog
die Beine an und stieß sie kraftvoll ab. Larry Brent wurde wie ein lästiger
Spielball zur Seite geworfen und krachte gegen das Regal, in dem noch einige
Chemikalienbehälter und Flaschen den Ausbruch des HIRNS überstanden hatten.
Es
schepperte.
Ein Holm
brach. Larry flog mit solcher Wucht gegen die Bretter, daß sie krachten. Das
Regal löste sich aus seinen Halterungen. Links und rechts sackten die Bretter
herunter. Larry stemmte sich dagegen. Es gab keine Rückwand, und so tauchte er
zwischen den einzelnen Brettern wieder auf.
X-RAY-3
machte aus der Not eine Tugend.
Er verlieh
dem zusammenbrechenden Regal einen Drall nach rechts.
Der gesamte
Komplex sollte nicht sinnlos nach vorn kippen, er konnte Satanas empfindlich
treffen und ihn bewegungsunfähig machen.
Seine
Rechnung ging fast auf.
Die oberen
Bretter entluden sich auf dem Teuflischen und warfen ihn zu Boden. Gefäße und
Flaschen entleerten sich, Satanas schlug um sich, rutschte auf dem Boden davon,
geriet in ein Gewirr von Kabeln und riß sie kurzerhand aus der summenden
Apparatur heraus.
Es kam
Satanas-Masters nicht mehr darauf an, den Kampf weiterzuführen.
Waren seine
Kraftreserven erschöpft? Hatte er seine Grenzen erreicht und suchte nun das
Heil in der Flucht?
Ehe Larry es
verhindern konnte, erreichte er torkelnd die Labortür, warf sie ins Schloß und
drehte von außen den Schlüssel um.
Eingesperrt!
Außer Atem
warf Larry sich
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