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1112 - Elfenrache

1112 - Elfenrache

Titel: 1112 - Elfenrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wollen mich nur auf die Probe stellen. Wie war noch mal der Ausdruck, mit dem Sie die Elfen bezeichnet haben?«
    »Sirulinen.«
    »Genau.«
    »Sie sind hier, nicht?«
    Ron schaute sie länger als gewöhnlich an. »Ja, ich habe sie tatsächlich gesehen.«
    »Sie Glücklicher.«
    »Hören Sie doch mit dem Mist auf! Glücklich bin ich darüber nicht gewesen. Ich kann nicht mehr weiter arbeiten. Ich habe sie zu Gesicht bekommen, aber ich weiß zugleich, daß ich etwas gesehen habe, was nicht sein darf. Lichter. Heller als die Umgebung. Sie umtanzten meine drei Models. Und dann veränderten sie sich. Zuerst dachte ich, daß sie verschwinden würden, doch sie taten es nicht. Sie veränderten nur ihren Zustand. Aus den Lichtern wurden Gestalten. Ich habe schon an gasförmige Wesen gedacht.« Er lachte über sich selbst. »An Geister - Scheiße! Dabei gibt es doch keine Geister!«
    »Meinen Sie?«
    »Ja, das ist Aberglaube!«
    Sie lächelte wissend. »Ist es das wirklich?« fragte sie leise, aber schon mit einem drohenden Unterton in der Stimme. »Meinen Sie das? Nein«, gab sie sich selbst die Antwort, »das können Sie nicht meinen. Sie müssen diese Welt hier akzeptieren lernen. Aber ich will Ihnen auch sagen, daß Sie einen Fehler begangen haben.«
    »Ach - wieso?«
    »Ja, Sie haben die Geister gestört. Sie sind einfach in ihr Gebiet eingedrungen. Sie sind ein Aggressor gewesen. Sie haben durch Ihr Verhalten dieser Welt den Krieg erklärt, und ich will Ihnen ehrlich sagen, daß die Sirulinen es nicht vergessen. Sie können sehr nett, hilfsbereit und lieb sein. Auf der anderen Seite aber können sie ebenso stark hassen, wenn etwas passiert, das nicht in ihre Pläne hineinpaßt. Dann kann es für die Menschen gefährlich werden, denn vergessen können sie nie, verstehen Sie?«
    »Was bedeutet das für mich?«
    »Denken Sie an Goethe, der den Zauberlehrling schrieb. Die Geister, die er rief, die wurde er nicht mehr los. Und Sie, Ron, sind in diesem Fall der Zauberlehrling. Sie haben sich auf ein Gebiet gewagt, das für Sie verschlossen bleiben sollte. Jetzt stehen die Türen offen. Das werden Ihnen die Sirulinen nie verzeihen.«
    Ron Aldrich hatte zugehört. Er hatte sich dabei auf das Gesicht der jungen Frau konzentriert. Er hatte in ihre Augen gesehen, die einen sehr gläsernen Blick besaßen, mit einem grünlichen Schimmer, klar wie das beste Kristall. Ihm kam plötzlich der Gedanke, daß auch sie zu den Sirulinen gehörte, sich aber nur in einer menschlichen Gestalt zeigte, die sie ablegen konnte, wann immer sie wollte.
    Ron wußte zu wenig über die Frau. Okay, sie stammte ebenfalls aus England, aber ihr Hintergrund war ihm unbekannt. Deshalb mußte die Frage einfach raus.
    »Wer sind Sie?«
    »Eine Suchende.«
    »Verdammt, reden Sie so, daß ich es auch begreife. Was suchen Sie denn? Die Sirulinen?«
    »Unter anderem. Ich bin, wenn Sie so wollen, Elfenforscherin. Ich interessiere mich für sie. Für mich sind sie das Allergrößte in meinem Leben.«
    »Haben Sie sie auch gesehen?«
    »Ja - vielleicht.« Sie lächelte sphinxhaft und drehte sich weg. »Sie fahren, Ron, das ist gut, aber ich fürchte, daß es zu spät sein wird. Noch einmal. Sie haben einen großen Frevel begangen, und ich hoffe nicht, daß es Ihnen noch leid tun wird. Ich sage Ihnen auch, daß die Elfen nichts vergessen. Sie sind keine Menschen, sie pochen auf ihr Recht. Sie kennen nicht den Unterschied, den wir Menschen zwischen Recht und Unrecht gemacht haben. Sie leben nach ihren eigenen Gesetzen, und denen haben Sie sich zu fügen, Ron.«
    Er gab ihr keine Antwort mehr und schaute dann zu, wie Caroline Sheldon in ihren Jeep stieg.
    Sie startete den Motor und fuhr an. Er mußte einen großen Schritt nach hinten gehen, sonst hätte ihn ein Rad überrollt.
    Den Fluch, den er Caroline nachschickte, hörte sie nicht…
    ***
    Das Atelier des Fotografen lag auf einem Industriegelände, das vor Jahren noch zahlreichen Menschen Arbeit geboten hatte. Diese Zeiten waren längst vorbei. Es gab keine Maschinen mehr und keine Menschen, die im Schweiße ihres Angesichts Geld verdienten.
    Trotzdem war das Gelände nicht verlassen geblieben. Die Zeiten der großen Firmen waren dahin.
    Kleinere erhielten Chancen, sich zu etablieren und in Marktlücken einzusteigen. Das war von klugen Stadtvätern erkannt worden, und so hatte man die alten Hallen nicht abgerissen, sondern nur entleeren lassen, um sie dann vermieten zu können.
    Es war ein neues Industriegebiet

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