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1112 - Elfenrache

1112 - Elfenrache

Titel: 1112 - Elfenrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Baseballkappe auf dem Kopf. »Was sagst du, Rudy?«
    »Super.«
    »Meine ich auch.«
    »Dann können wir ja die letzten Schüsse endlich durchziehen.«
    »Genau.«
    Von nun an konzentrierte sich Ron noch stärker. Er korrigierte die Haltungen seiner Mädchen ein wenig, dann schoß er die Fotos. Nicht ohne Kommentar. Er brachte die Models dazu, sich völlig natürlich zu verhalten, und war zufrieden, als er mehr als dreißig Aufnahmen im Kasten hatte.
    »War's das?« rief Gina.
    »Fast.«
    »Wieso denn?«
    »Ich will noch ein anderes Motiv haben.«
    »Hier?«
    »Ja. Ihr müßt nur die Plätze wechseln. Du stellst dich mal an die Bäume, Gina. Mandy und Sharon wechseln auch. In ein paar Minuten ist es erledigt.« Er wechselte noch den Film, während die Mädchen seine Anordnungen befolgten.
    Caroline Sheldon hatte alles beobachtet. Von ihrem Jeep aus, der auf dem schmalen Schotterweg parkte. Sie ging auf den Fotografen zu. Als Ron sie sah, verzog er das Gesicht. »Sie schon wieder!«
    »Ja, ich.«
    »Und?«
    »Sind Sie jetzt zufrieden?«
    »Klar. Sie auch?«
    »Was haben Sie gesehen?«
    Der Fotograf lachte. »Hübsche Mädchen.«
    »Das weiß ich. Sonst noch was?«
    »Nein.«
    »Hm.«
    »Sollte ich denn etwas anderes gesehen haben?«
    »Man kann ja nie wissen.«
    Er grinste breit. »Sie denken sicherlich an die Elfen - oder?«
    »Zum Beispiel.«
    »Da muß ich Sie enttäuschen. Sie haben sich nicht gezeigt. Sie schienen Angst vor meiner Kamera zu haben. Aber das macht nichts. Da wären sie nicht die einzigen.«
    »Daß Sie die Elfen nicht gesehen haben, muß nichts besagen. Sie sind trotzdem hier. Ich habe Ihnen schließlich erzählt, wie scheu sie in Wirklichkeit sind.«
    »Ja, das haben Sie.«
    »Aber sie sehen alles, und Sie sollten sie auch nicht unterschätzen, Mr. Aldrich. Noch ist nicht aller Tage Abend.«
    »Zum Glück nicht«, erwiderte er lachend, »denn ich brauche das ausgezeichnete Licht.«
    »Ach, hören Sie doch auf!« Caroline war sauer und zog sich zurück, während sich der Fotograf wieder um seine Arbeit kümmerte.
    Er konnte zufrieden sein, denn die drei Mädchen hatten genau das getan, was er sich vorgestellt hatte. Sie standen gut, er mußte nichts korrigieren. Er war froh, Profis mitgenommen zu haben.
    Wieder schaute er durch das Sichtfenster der Kamera. Das Licht stimmte noch, Rudy hatte kurz nachgemessen und sein Okay gegeben. Jetzt hatte er sie im Bild.
    Alle drei, so wie er es gesagt hatte.
    Sie lächelten, er konnte anfangen - und sah plötzlich die Veränderung genau dort, wo sich die Models aufhielten. Sein Finger, der den Auslöser praktisch schon berührte, fror ein, und auch in seinem Gesicht bewegte sich nichts mehr.
    Ron Aldrich erlebte etwas, was es nicht geben durfte oder konnte…
    ***
    Um die drei Models herum tanzten die Lichter in einem funkelnden Kreis. Sie zirkulierten durch die Luft und befanden sich dabei in ständiger Bewegung. Dabei sprühten sie wie brennende Wunderkerzen über die Köpfe der drei Models hinweg.
    Es war ein Reigen, dessen Entstehung sich der Fotograf nicht erklären konnte. Als normal durfte er ihn nicht ansehen. Ihm wurde schon komisch zumute, und eine gewisse Kälte kroch seinen Rücken hinab. Außerdem ärgerte er sich darüber, daß die Kamera leicht zitterte. Er hätte erwartet, daß die drei Models reagierten, doch da irrte er sich. Sie blieben an ihren Plätzen, ohne etwas zu tun. Ihnen war gezeigt worden, wo und wie sie sich zu stellen hatten, und dabei blieb es.
    Ron Aldrich fotografierte. Er drückte auf den Auslöser, und er kam sich dabei vor wie ein Automat, der von außen her gelenkt wurde. Aus eigenem Willen brachte er nichts zustande. Er wies auf keine Veränderung hin, er lobte und kritisierte nicht, er nahm alles hin, und er bemerkte auch nicht, daß ihn die übrigen Mitarbeiter sehr ungläubig beobachteten, weil sie dieses Verhalten von ihrem Chef nicht kannten.
    Die Funken blieben. Sie hatten einen sehr großen Kreis gebildet, der die drei Models von den Köpfen bis zu den Füßen umschloß. Es wies auch nichts darauf hin, daß sie ihren Reigen beenden wollten.
    Während Ron Aldrich Foto für Foto schoß, drehten sich seine Gedanken um die Auseinandersetzung mit Caroline Sheldon. Ihre Warnungen kehrten wieder zurück. Er hatte sie für Humbug gehalten und mußte sich nun eingestehen, daß sie so verkehrt nicht gewesen waren. Es gab die tanzenden Lichter tatsächlich, und ihm fiel auf der Name wieder ein, den sie erwähnt hatte.
    Es

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