1113 - Die Station des Silbernen
leuchtete ein Bildschirm auf, und als er einige Daten eintippte, erschien das Gesicht des COBRA-Kommandanten Robert Bresson.
„Endlich hören wir etwas von euch. Was ist los?" fragte der dunkelhäutige Mann. „Seid ihr in Schwierigkeiten?"
„Noch nicht", antwortete Rhodan, als sei alles in Ordnung. „Wir wollen nur wissen, ob Gucky bei euch ist."
„Gucky? Aber nein. Er ist doch in der Station."
Rhodan schien nicht im mindesten überrascht zu sein. Er nickte nur.
„Und wie ist es draußen? Wie viele Armadaschiffe sind in der Nähe?"
„Mittlerweile etwa hundert", antwortete Bresson. „Und es kommen immer mehr hinzu.
Wenn es so weitergeht, werden es in einer Stunde wenigstens zweihundert sein."
„Danke. Wir melden uns wieder."
Er gab Microkid ein Zeichen, das Gerät auszuschalten.
„Das war alles?" fragte Arker Kwohn erstaunt. Ratlos blickte er Rhodan an.
„Meinst du nicht doch, daß die uns rausschlagen, oder daß sie uns auf irgendeine andere Weise helfen können?"
„Wenn du mir sagen kannst, wie, werde ich den Befehl dazu geben", erwiderte Rhodan. „Nein. Wir müssen einen anderen Weg finden."
„Das wird verdammt schwer", sagte Kwohn. „Da draußen bald zweihundert Armadaschiffe, hier drinnen den wütenden Schovkrodon und seine Armadamonteure, die wir auf keinen Fall unterschätzen dürfen. Ich möchte wissen, wie wir aus dieser Falle entkommen sollen."
„Ich bin sicher, daß uns etwas einfällt", erklärte Rhodan mit der unerschütterlichen Ruhe eines Mannes, der bereits zahllose aussichtslos erscheinende Situationen überlebt hatte.
Henry Cima kam heran.
„Wir haben da einen Raum mit einer Art Rißzeichnung von PROXKON entdeckt", berichtete er.
„Ausgezeichnet", lobte Rhodan. „Das sehe ich mir an, Arker, du übernimmst solange das Kommando."
Zusammen mit dem Kommandanten der OSSAN und Ras Tschubai ging Rhodan zu dem bezeichneten Raum, der nicht weit von der Brüstung entfernt war, jedoch tiefer lag als diese. Über einer Computertastatur leuchtete ein Bildschirm, und als Cima einige Tasten tippte, erschien die Rißzeichnung darauf.
„Wir sind an dieser Stelle hier", erklärte der OSSAN-Kommandant und tippte mit dem Zeigefinger gegen den Bildschirm. „Das ist die Brüstung."
Er zeigte, wo die Schleuse lag, durch die sie die Station betreten hatten, wie sie zu den Quartieren gegangen und von dort zu der Halle gekommen waren, in der sie sich zur Zeit befanden.
„Es stimmt", anerkannte Rhodan. „Besser hätten wir es nicht antreffen können."
Er sah, daß sich die Weltraumstation in drei unterschiedlich große Bereiche einteilen ließ, die jeweils durch besonders dicke Wände voneinander getrennt waren.
Cima glaubte, ausfindig gemacht zu haben, wo die Räume Schoykrodons waren.
„Dorthin müssen wir vorstoßen", empfahl er. „Wenn wir den Armadaschmied erwischen, haben wir gewonnen."
Ras Tschubai war nicht der Ansicht, daß Cima die Zentrale identifiziert hatte, von der aus Schovkrodon agierte, und während sie noch über diese Frage diskutierten, begann der Angriff der Armadamonteure.
Plötzlich krachte es laut. Schotte gingen. Explosionen erschütterten die Anlage. Die Rufe der Männer auf der Brüstung hallten durch die Anlage, und irgendwo stürzte eine Metallkonstruktion zusammen.
„Weg hier", rief Rhodan. „Schnell. Wir müssen zu den anderen auf die Brüstung, sonst werden wir von ihnen abgeschnitten."
Henry Cima rannte zur Tür und öffnete sie. Er lief einem Armadamonteur in die Arme, der augenblicklich auf ihn schoß. Der Kommandant der OSSAN kippte zur Seite, warf die Arme haltsuchend nach oben und schlug dabei gegen die Schalttaste der Tür, die sich schloß, bevor der Roboter abermals schießen konnte.
Rhodan kniete sich neben Cima nieder und drehte ihn herum. Er sah, daß jede Hilfe zu spät kam.
Ras Tschubai legte ihm die Hand auf die Schulter.
„Perry, wir müssen auf die Brüstung. Komm. Wir teleportieren, sonst erwischt uns der Roboter auch noch."
Diese Worte waren kaum über die Lippen des Mutanten gekommen, als die Tür erneut zur Seite glitt. Rhodan und der Teleporter blickten in die Projektoren der Energiestrahlwaffen.
Ras Tschubai blieb keine andere Wahl. Er teleportierte.
Rhodan fühlte einen heftigen Schmerz. Für einen Moment fürchtete er, zerrissen zu werden. Dann stürzte er ins Dunkel.
Er wußte, daß etwas anders war als sonst. Diese Teleportation verlief nicht normal.
Als es wieder hell um ihn wurde, streckte er
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