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1114 - Der Fluch der Kosmokratin

Titel: 1114 - Der Fluch der Kosmokratin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich eine rötlich schimmernde, transparente Halbkugel aus reiner Energie. Sie hatte einen Durchmesser von dreißig Metern und reichte mit einer Höhe von fünfzehn Metern mühelos bis zu den höchsten Verästelungen des Umsetzers hinauf. Das Energiefeld war stabil. Es bewegte sich nicht mehr. Aber in seinem Innern spielten sich seltsame Leuchterscheinungen ab: Schlieren und Wirbel, Ströme in allen Farben des Spektrums, die von der Peripherie der Halbkugel auf das Aggregat zutrieben und in dessen riesiger Masse verschwanden. Rag Cornus glaubte, die parapsionischen Impulse zu sehen, mit deren Hilfe der Drugun-Umsetzer gesteuert wurde.
    Er wagte sich nicht näher heran. Zu deutlich war ihm Quiupus Warnung noch in Erinnerung. Jede Berührung mit dem rötlichen Energiefeld war absolut tödlich. Er schloß das Innenschott und trat durch die Schleuse hinaus auf den Gang. Sein nächstes Ziel war der Kontrollraum. Er wirkte einsam und verlassen. Aber die Beleuchtung funktionierte einwandfrei, und auf den Konsolen spielten die Leucht- und Digitalanzeigen der, Meßgeräte, als habe es nie eine Kollision gegeben, die angeblich den gesamten Montagehallen in ein nutzloses Wrack verwandelt hatte.
    Mit einem Schlag wurde ihm klar, was die Ereignisse der vergangenen Stunde zu bedeuten hatten. Belice hatte die Ballons nicht vernichten wollen. Sie brauchte sie noch; denn ihr Ziel war, die Fertigstellung des Viren-Imperiums zu vollenden. Deswegen hatte sie die Zusammenstöße der Montagefahrzeuge so programmiert, daß nur deren unwesentliche Bereiche zerstört wurden. Oh, sie war gründlich vorgegangen! Die Verwüstungen reichten tief ins Innere der Ballons. Aber Umsetzerhalle und Kontrollraum blieben unversehrt. Belice hatte die Virenforscher und ihre Helfer vertreiben wollen. Sie waren ihr im Weg, beanspruchten einen zu großen Teil ihrer Aufmerksamkeit. Das war ihr gelungen.
    Sie hatte freie Bahn. Die Beauftragten der Kosmokraten waren verjagt. Jetzt konnte sie nichts mehr aufhalten.
    Einen Augenblick lang spielte Rag mit dem Gedanken, die komplizierte Maschinerie des Kontrollraums zu vernichten. Dann besann er sich eines Besseren. Er hatte immer noch eine viel zu hohe Meinung von der Rolle, die er in diesem Geschehen spielte. Belice hatte fünf Spezialroboter und drei Terraner quasi mit der linken Hand abgewehrt, als sie den Drugun-Umsetzer auf Fremdbeeinflussung untersuchen wollten. Welche Hoffnung hatte er, daß sie ihn ungestört die Einrichtung des Kontrollraums demolieren lassen würde?
    Keine.
    Es knackte im Helmempfänger.
    „Helft mir ..."
    Nur diese zwei Worte, mehr nicht - schwach und verzweifelt. Aber er kannte die Stimme.
    Das Blut pochte ihm in den Ohren. Eine Sekunde lang stand er wie gelähmt. Dann stieß er sich ab. Das Gravo-Pak verstand seine Absicht sofort, neutralisierte die unerwünschten Schwerkrafteinflüsse der Umgebung und dirigierte ihn in Richtung des Ausgangs.
    „Halt aus, Lissa!" schrie er mit überschnappender Stimme. „Halt aus, ich komme!"
     
    6.
     
    Er bekam keine Antwort. Die schwache, verzweifelte Stimme meldete sich nicht mehr, sosehr er auch schrie und tobte. Verzweiflung packte ihn. War das Lissas letzter Hilferuf gewesen? Ihr letzter Aufschrei, bevor der Tod sie endgültig packte?
    Die SERUN-Montur verfügte über gewisse Peilmechanismen. Aber die Sendung war zu kurz gewesen, und es gab zu viele Störquellen im Innern des Ballons, als daß eine brauchbare Peilung hätte zustande kommen können. Auf seine Anfrage erhielt Rag vom Mikrocomputer eine Auskunft, die nahezu ein Viertel des gesamten Raumwinkels umfaßte. Das einzig Erfreuliche daran war, daß die weitgefächerte Peilanweisung annähernd in die Richtung wies, in der er zu suchen ohnehin vorgehabt hatte.
    Er gelangte an den Verteiler, von dem die Gänge abzweigten, die zu den Quartieren der Terraner führten. Hier in der Nähe war er von einem Roboter in den Korridor gewiesen worden, der nach Hangar 778 führte. Er befand sich von neuem in der Welt der Trümmer, der eingedrückten Wände, der gewellten Böden und der flackernden Notbeleuchtung. Das Rufen hatte er längst aufgegeben. Lissa meldete sich nicht mehr. Seine einzige Hoffnung war, sie so rasch wie möglich zu finden.
    Der Angriff des Roboters kam völlig überraschend. Das kistenförmige Gebilde kam aus einem der Zweiggänge hervorgeschossen. Es war ein Reparaturrobot, eine Maschine, die mit zahlreichen Geräten zur Verarbeitung von Formenergie ausgestattet war. Eines

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